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Es ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her, als unsere wackeren und tapferen GS Brüder von ihrer 12 Tage Reise heimgekehrt sind. Schon mit der Aussicht im Kopf 2013 starten wir wieder gen Osten. Gesagt, getan, lest hier den Reisebericht von Ruz, Inschinör, Günter, Präsi, Enzo und Koks, kurz R.I.G.P.E.K. Julius, der sich wie immer elektronisch am Besten auskennt, hat wieder eine g’sunde Tour zusammengestellt. Wieder unter der Prämisse in 12 Tagen 12 Länder abzuklappern. Wenn wir Außenstehenden das Vorhaben erzählt haben, haben diese nur ungläubig den Kopf gebeutelt oder auch mit „woh, wau“ und „Wahnsinn“ geantwortet. Die Echt’n haben am Tag vor der Abfahrt noch eine Grillerei zum Geburtstag angesagt und zugleich eine R.I.G.P.E.K. Verabschiedung durchgeführt. Wir verabschiedeten uns von allen mit Enzos berühmten Worten: „Danke, Bussi, Baba“.

 

Sonntag, 09:17, Koks trifft am Gerberweg ein und Sabina trägt schon Kaffee und Kuchen ins Freie. Große Verabschiedung quasi. Mit der Zeit kamen auch alle anderen. Präsi mit 09:50 war der Letzte, der eintraf, montierte noch den mitzunehmenden Vorderreifen und schon konnte es losgehen. Wir rissen dann noch ein Delay von 8 Minuten auf, weil uns die Fans und Groupies verabschiedeten. Zum Winken waren gekommen: Rudi und Margit v.d.G., Sabina, Navi, Julius jun., Larissa, Roman, Sonja, Jimmy,  Leopold Nacke, Hohl Rudolf, Werner Ehn, 2 Joggerinnen, Nachbar Rasovic, 1 Radfahrer, 4 Tauben, 1 Katze, 2 Hunde usw…

Wir fuhren in Schwechat direkt auf die A4 auf und verließen Österreich beim Grenzübergang Kittsee. Den weiteren Streckenverlauf könnt ihr am Bild (Seite 15) verfolgen. 2 Tankstopps, Kaffee und Getränke später waren wir auch schon in der Ostslowakei. Punkt 18 Uhr kamen wir bei unserem vorbestellten Quartier an, bezogen die Zimmer, die sich als Feuchtbiotop darstellten. Nein, es war nicht grindig, sondern komplett neu renoviert. So neu, dass nicht einmal noch die Farbe im Zimmer trocken war.

Während Koks und Präsi im alten Teil ihr Zimmer hatten, zogen die anderen wieder um. Nach 580 Kilometern unterm Arsch sind wir noch motiviert um an die ukrainische Grenze zu fahren. Es gibt hier ein 3-Ländereck. Ukraine-Ungarn-Slowakei. Das Navi führte uns über Promillestraßerl zum ortsbekannten Puderplatzerl, sprich zum romantischen, einsamen, Überschwemmungsgebiet der Disza.

Was sagt uns Überschwemmungsgebiet? Genau, Treibsand. So zog es uns zeitweise den vorderen und dann den hinteren Reifen weg. Wir fuhren solange bis wir im Kukuruzfeld standen und wohl oder übel umdrehen mussten. Hier gibt es laut Google Earth einen großen mehrfärbigen Grenzstein, den wir leider nicht gefunden haben. Wir nahmen für das Bild halt den nächsten kleinen Grenzstein. Punkt.

Zeitweise säumten Romakinder unseren Weg. Da man ja Neger, Eskimo und jetzt auch Roma nicht mehr sagen soll, haben wir die Zigeuner auf „Mobile ethnische Minderheit“ kurz MEM umgetauft.

Wir kamen gut ins Quartier zurück und haben erstmal eine Kleinigkeit zum Abendessen bestellt. Spritzer, gebackener Käse, Steaks (eigentlich war‘s ein Tafelspitz mit Schwammerlsoße), als Nachspeise Palatschinken, nur Enzo aß noch eine Pizza. Und während wir auf das Essen warteten, haben wir Koks‘ und Präsis Helmfunkkabel repariert. Gute Nacht.Tag 1, 621km in 9h 10‘

 

Tag 2: Präsi wird durch ein Rascheln munter. Er nimmt sein Handy und schaut wie spät es ist. 05:30. Koks ist am Zusammenräumen und hat ein extralautes Sackerl zusammengeknüllt. Na wurscht. Wir stehen auf, packen zusammen und machen uns auf den Weg zum Moped. Es ist inzwischen 07:00 Uhr. Frühstücksraum zugesperrt. Wiiiiiilllmmaaaaaaa, Kaaaaffeeeeeeeee! Irgendwann wird auch Günter munter und schimpft schon von oben runter. „Sads es deppat, haupts scho auf de Uhr gschaut. I foa do sicha ned ohne Kaffee weg!“. Wir gehen inzwischen mit voller Panier in der Ortschaft auf und ab und suchen uns einen Greißler. Ein Supermarkt hat schon offen, da decken wir uns mit Getränken ein. Günter ist auch schon bei den Bikes. Kurze und Leiberl und ein Tschick. Wir warten bis der Kellner kommt und endlich aufsperrt. Hier ein übersetztes Gespräch von Julius mit der Chefin. „Ah, könnten wir dann bitte 6 Kaffee haben.Ja, sie müssen warten bis der Zeiger da oben ist und die Maschine Druck aufbaut. Ja, schon, aber er steht ja noch auf Null.Ja, muß man warten. Ich mein aber den Hauptschalter – der ist auf Null“.Verständnisloses Schauen und dann:„Des is mei Kaffeemaschin!!“ Im Nachhinein hatte sie Recht, denn die Maschine wärmte obwohl der Mainswitcher auf Null stand. Klingt komisch, ist aber so!! Na gut, irgendwann waren alle mit Eierspeis, Brot und Kaffee versorgt und bald darauf brachen wir auf. Abfahrt 08:35. Gleich über die grüne Grenze nach Ungarn. Wir kommen an einen Fluss, den wir mit der Fähre übersetzen.

Da schauen wir aber, was sehen wir da? Der Fährmann zieht aus der linken Hosentasche ein G.A.A.S. heraus und schmökert gemütlich darin. Die Fähre legt an und wir bereits am Filmen und Fotografieren. Das hat uns so gut gefallen, dass wir eine halbe Stunde später den selben Bach weiter flußabwärts wieder mittels Fähre übersetzt haben. Diese Fähre hatte keinen Motor und war nur strömungsgesteuert.

Es gibt in dieser Gegend noch ein Dreiländereck und diesmal suchen wir den Stein, da komme was wolle. So, auf geht’s rauf auf den Hochwasserschutzdamm – trotz Fahrverbot - und die Suche beginnt. Das muss hier irgendwo sein!!

Am Damm plötzlich ein Wachposten mit Trainingshose und Leiberl. Julius fragt noch „Foto?“ „Jaja“. Wahrscheinlich meinte der Typ die nächste Brücke. Da war aber auch ein rostiger Eisenschranken.

 

Was heißt F 800 GS? Früh 8 Uhr gemütlich scheißen!

 

Der Grenzstein muss da wo sein: Enzo stieg ab und öffnete uns den Schranken.

Wir fuhren alle offroad hindurch und im Spiegel sahen wir die Aufpasser wie sie uns beobachteten. Wir fuhren weiter und siehe da. Ein Bankerl - und da steht er, eigentlich 3 Steine. Ein ungarischer für dieungarische Grenze, ein echter Grenzstein und der ukrainische Obelisk. Wir freuen uns einen Haxen aus und hängen hiermit an unsere 12 Ländertour ein Land an. Jawoll. UKRAINE

Die Steine sind auf einem Damm errichtet. Unten beim Grenzfluss steht noch ein Gedenkstein. Präsi legt ab und fährt die Böschung hinunter. Wegen dem Foto wärs. Als wir unendlich viele Bilder vom Grenzstein aus allen Richtungen gemacht haben, gings am Damm wieder retour. Jetzt hielten uns die Wachorgane den Schranken auf. Wir suchten die grüne Grenze zwischen Ungarn und Rumänien. Irgendwo in der Pampa, nachdem wir durch tiefe Erdglasen (Furchen, für die nicht deutsch sprechenden Österreicher) durch sind und es uns ordentlich geschüttelt hat, standen wir wieder vor einem Schranken, der sich diesmal aber nicht öffnen ließ. Julius schaute, ob man rechts daneben vorbei könne, doch Ruz und Günter kamen da mit den beiden Seitenkoffern nicht vorbei. Also umdrehen (Glasen) und wieder retour (Glasen). Nach rund 15 km kamen wir zur offiziellen Grenze. Hier standen Unmengen LKW zur Einreise nach Ungarn. Wir kamen gut voran, doch jetzt begann die eigentlich schwerste und hochkonzentrierte Fahrt. Wir fuhren auf der Hauptstraße und die war voll mit LKWs in unsere und entgegenkommenden Richtung. Hochspannung – Hochkonzentration. Wir überholen was kam. Über Funk kam oft die Meldung: „Do is a Uatschoft“. „Aso?“ Immerhin hatten wir in der 30er Zone 120 Sachen drauf. Vor Hermannstadt, dem heutigen Sibiu machten wir Rauch- und Lulupause und Präsi meinte, er braucht eine Pause, er ist ziemlich müde und könne sich nicht mehr konzentrieren.

 

Kurz darauf wurde auch schon ein Tschocherl angefahren und Pause gemacht. Der Kaffee wurde im halb vollen Glas serviert. Bald gings gestärkt weiter. Haben wir schon erwähnt, dass wir Bikerdiät halten? Nein? Frühstück und Abendessen dazwischen nur Kaffee und andere isotonische Getränke. Neben der Höllen LKW Strecke wird gerade eine feine Autobahn gebaut. Die Umfahrung Sibiu ist dafür schon fertig und so konnten wir die alte österreichische Stadt links umfahren. Aber auch hier LKW's noch und nöcher. Nach 35 km bogen wir in die Berge ab. Jetzt waren es nur noch 35 km zu unserem Quartier in Voineasa, wo wir bereits 2012 genächtigt haben. Die Gruppe riss auf 2mal3 Fahrer ab. Ruz bildete die Spitze der 2.Gruppe dahinter Präsi und Enzo. Als plötzlich zwei Pferde aus dem Schatten sprangen und zu Ruz liefen. Er bremste souverän ab und kam gut vorbei. Präsi konnte seit der Ukraine nicht mehr hören aber senden konnte er und so hörte man am Funk: "Martion, gib zua, jetzt host de aigschissn, i auf jedn Foi scho!" Vorne rüttelte es noch den Ruz auf der Maschin'. Das Gleiche passierte dann noch mit einem selbstmordgefährdeten Hund und dann noch mit Kühen, ehe wir zum Hotel kamen.

Abendessen: Unmengen Spritzer, gebackener Käse, Wildschweinschnitzel, Beefsteak, Pommes, Salat. Als Nachspeise Pancakes with cheese and sour creme. Fia de not inglisch Schpiker unter uns: Topfenpala! Julius lötete noch Präsis Sprechgarnitur, Günter skypt, Präsi schreibt Bericht, die restlichen schauen, leuchten und reden. Am 2. Tag waren es 661km und 11 Stunden Fahrt.

 

Tag 3: Geplante Offroad Strecke.

Wir trafen uns bestens gelaunt bei den Bikes. Die Kisten und BMW Rolltaschen blieben im Zimmer. Mit voller Panier saßen wir im Frühstücksraum und gaben uns Eierspeis mit Käse und Schinken, sowie Ham and Eggs, Orangensaft und ordentlich Kaffee. Wir sollten die Energie, die wir jetzt zu uns nahmen, heute noch brauchen. Gegen 09:30 brachen wir auf, wieder ein schweres Delay beim Frühstück aufgerissen. Aber heute wurscht, denn wir fuhren ja eh nur da im Kreis. In der Ortschaft deckten wir uns noch mit Wasserflaschen ein und schon konnte es losgehen. Ab in die Berge, nächster Halt Skilift. Wir arbeiteten uns voran. Aus der Straße wurde ein Gasserl und bald verlor sich der Asphalt zwischen ausgedehnten Schotterpassagen, bis er ganz aufhörte. Die Steigung nahm auch zu und aus dem Gasserl wurde ein Feldweg oder besser gesagt ein Wanderweg. Bestens geeignet für Pinzgauer, Traktoren und für GS’n, denn für dieses Gelände wurden sie gebaut. GS heißt nämlich Gelände/Straße und nicht Gehsteig.

Das Gelände wurde steiler und erschwerend kam dazu, dass die Regenfälle der letzten Wochen hier ordentliche Rinnsale in die Wege gebohrt haben. Dementsprechend auch anstrengend. Präsi hatte einen Steher und blieb am Wegesrand stehen und kam alleine nicht mehr weg. Koks half ihm aus der Patsche. Bei der nächsten Kehre wurde eine geraucht und getrunken. Der einstimmige Beschluss auch dahingehend die Strecke hier nicht weiterzufahren. Jetzt dachten wir alle an Jimmy, der bei einer Ausfahrt 2012 meinte: „Jetzt mias ma den gaunzn Schas wieder zruck!“ Wir kammen alle gut runter und holten uns beim Night Club einen Kaffee. Enzo entdeckte eine Hängebrücke und Koks und Präsi waren natürlich nicht zu halten. Koks, der ein echter Fan der Moto GP ist, hat natürlich auf seinem Helm etliche Valentino Rossi Design Pickerl. Letztes Jahr haben wir schon gesagt, „…der mit dem Paninipickerl Helm“.

Julius hatte Präsi zu Haus gebeten, ob er nicht irgendwelche Paninipickerl hat. Sicher! Und so hat er dem Koks beim Tanken ein Fußballpanini der WM 2010 auf den Kotflügel geklebt. Beim nächsten Halt war es schon weg. Gut, wir hatten ja noch etliche und so kam das Nächste auf das Kennzeichen. Wir starteten die nächste Tour. Der Pass nennt sich Trans Alpina. Der Beginn der Strecke ist 40km von unserem Hotel entfernt. Die Strecke ist bestens neu asphaltiert, jedoch gibt es zeitweise Schotterabschnitte und zeitweise sah man die Fahrbahn nicht. Es gibt noch keine Leitplanken, Bodenmarkierungen und dergl. Oben haben wir die ebenfalls neu angesiedelten Andenken- und Souvenirstandeln, die hier frischen Kukuruz aus Wohnwagen mit Kocher heraus verkaufen, stehen lassen und sind 4 Kurven weiter stehengeblieben um Fotos zu machen. Es liegt sich übrigens bestens zwischen Glimmer- Schiefer- und Granithügeln.

Das Wetter meinte es gut mit uns. Sonnenschein und ziehende Wolken. Die Temperatur betrug 10-13 Grad. Wir haben 10 Kurven zuvor eine Abzweigung gesehen. Ein Hochalpiner Feldweg, der sich „Strategika“ nennt. (GOOGELN). Den nahmen wir. Wir kamen zwischen Schafherden und Kuhherden durch, wobei die Kühe meist mitten am Weg stehen. Koks hat eine glorreiche Idee. Wir stellten die Kamera neben dem Weg hin, fuhren die saftige Wiese seitlich runter und warteten auf Koks, der hier bereits wieder ein Drehbuch im Kopf hatte. Während wir warteten zog die Schafherde inklusive 6 Hunden und 1 Hirte in unsere Richtung. Koks kam runter, erklärte uns die Einstellung und wir fuhren stehend die Wiese hinauf. Zwei kläffende Hirtenhunde neben uns her. Wir wussten nicht, wie es Enzo in dieser Situation ergangen ist. Wir wünschten dem Hirten mit seinen Schafen und Hunden das Beste und zogen weiter.

Der Weg ging weiter bergauf und wurde zunehmend schlechter. Der Bock hüpfte zeitweise wie ein Schafbock oder ein Flummi. Die zeitweise großen Lacken, die mitten am Weg blöderweise umerdum-lungern werden frontal genommen. Die letzten Bilder machten wir beim neu erbauten Skilift – Bergstation natürlich, ehe es bergab ging. Ganz oben war noch eine Pferdeherde, doch da machten wir kein Bild weil wir gerade das Adrenalin waagrecht ausschütteten wie normalerweise nur den Kaffee in der Früh nach einem Vollrausch. Aber wir fuhren voll nüchtern und nur Kaffee und Wasser. Hochkonzentriertes Fahren, wie gesagt, der Bock hüpfte. Erst als es wieder bergab ging und die Baumgrenze wieder in Sichtweite kam, wurde es etwas flacher. Im Wald gab es dann

auch noch eine Mordsdrum Gatschlacke. Martin legte einen wunderschönen Drift hin, laut Günter, der hier null Probleme hatte.

 

Es gehört erwähnt, dass das Loch so tief war, dass der Motorblock eintauchte. Enzo hatte es ordentlich gewandelt und Präsi hatte auch zu kämpfen. Julius meinte, „jo, geht eh“. Der Koks ist ein Könner, der hat einen Riesenspaß hier im Gelände. Der stoffte auch ordentlich an. Er meint dazu:

„Immer voller Tee, dann kann das Vorderrad nicht eintauchen – es hat quasi keine Zeit dazu. Abstand zum Vordermann an die 50 Meter. Nicht zu langsam, Hände locker am Lenker, der Vorderreifen sucht sich seinen Weg. Nicht verkrampft!!!!!“ Sag das einmal einem wie dem Präsi, der sich hier einen abkrampfte. Endlich Asphalt. Dreckig von oben bis unten. Enzo und dem Präsi hat es das Gatschwasser durch das offene Visier unter die Sonnenblende ins Augerl gespritzt. Nur der Koks war nicht dreckig, ich glaub der putzt sogar unter dem Fahren. Hunger. Ins Hotel und Kamera, Trinkrucksack abgegeben und in die Pizzeria. Wir fuhren noch 2 km in der Ortschaft und dann ein Gasserl ins Hinterland. Dort eingetroffen, mussten wir feststellen – die Pizzeria gibt’s nicht mehr. Ein großes Hotel, ein ehemaliger Staatsbunker wurde noch besichtigt- heute eine Bauruine, ehe wir dann doch in unser Hotel jausnen fuhren.

Zur Jause nahmen wir eine Pizza und Spagetthi Carbonara und drei Flaschen Wein und 6 Bier. Mit der Zeit sickerten wir weg und begaben uns ins Zimmer. Wäsche waschen, duschen und dergl. Präsi stellte sich gleich mit der kompletten Panier in die Dusche. Enzo macht das auch und so hatten wir wieder etwas zu fotografieren und zu filmen. Abends trafen wir uns im Restaurant zum Essen, Trinken, Berichte schreiben, Filme und Fotos kopieren, zu Hause anrufen und so wurde es wieder ziemlich spät. Gute Nacht

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Tag 4: Rumänien – Rumänien

Abfahrt Voineasa. Wir kamen bald von der Bergstrecke auf die Hauptstraße und da mußten wir wieder die Duelle gewinnen. Bike – gegen LKW. Der fleißige genaue G.A.A.S. Leser weiß vom Vorjahr, dass die LKW’s hier einen guten 90er bis 100er unterwegs sind – im Ort wohlgemerkt. Fahrt über den Transfargarascan, diesmal von der anderen Seite. Wir freuten uns, da es nur wenige Biker gibt, die den Transfargaras schon gefahren sind, aber noch viel weniger, die ihn von beiden Seiten bezwungen haben.

Oben, auf 2050 Meter machten wir wieder Pause und trafen einen ukrainischen Biker. Wir unterhielten uns eine Weile und machten etliche Fotos. Natürlich kauften wir uns wieder die komischen Ringbrezerl, die an einem Draht zusammengezwirbelt sind. Nebenbei kauften wir uns noch Bergkäse und 6 harte Würstel. Wir aßen zusammen und fuhren hinunter. Wir nahmen einen Kaffee im gleichen Lokal wo wir letztes Jahr gesessen sind. Enzo über Funk: „Mhh, riechts ihr das auch, da riechts nach Wurst!“ Nach einigen Kilometern kam er drauf, dass es ihn immer ordentlich aufstößt und es nur bei ihm im Helm nach Wurst riecht. Es wurschtelt im Helm.

Wir kamen Bukarest immer näher. Die Straßen wurden immer ärger. Stellt euch die Bundesstraße 10 vor, wo beide Fahrstreifen so ausgefahren sind, dass die Fahrspuren 10 cm !!! von den LKW’s breitgedrückt sind und du mit dem Bike aus der asphaltierten Glasen nicht rauskommst. An einer Kreuzung geht’s noch ärger zu. Die Querstraße hat Vorrang, quetscht sich rein, Ausbesserungen gibt es nicht, da sind Löcher und Schotterstrecken. Und dazwischen stehen und laufen Straßenhändler rum, die dir Sonnenbrillen, I-phones 4, Schlapfen, Ladegeräte und Klopapier verkaufen wollen. Ein Horror. Interessant waren die Ei-Fons, die haben sie uns auch an der nächsten Tankstelle angeboten, unter der Hand, hinter der Tankstelle. „Schau, es leuchtet sogar..“.Als wir getankt und gezahlt haben und mit unseren Kaffeebechern im Freien stanen, wurde Ruz von hinten auf deutsch ange- sprochen. Der ganze Autobus, der komplett aufs Klo gewandert ist, bestan aus Journalisten, die in der  Tourismusbranche tätig sind und von der rumänischen Tourismusministerin eingeladen wurden. Sie selbst im Range Rover, die anderen alle im Reisebus. Eine Rumänin, die lang in Amerika gearbeitet hat, hat den größten Spaß mit uns. Wir glauben eher die steht auf Biker. Die Fahrt ging weiter und dann kommt was kommen musste, der erste LKW liegt im Graben, wir kamen gut daran vorbei. Das Allerärgste aber war eine Staubstrecke, die Straße bestand quasi aus… na wie soll man sie beschreiben? Feldweg. Eine Staubwolke jagte die nächste und irgendwann sahen wir gar nichts mehr. Nur schnell weg von hier. Wir stellten uns gerade vor, wie es hier ausschaut, wenn es regnet. Unvorstellbar. Auf der Umfahrung Bukarest kam uns sogar ein LKW auf unserer Seite entgegen. Geisterfahrer!!!

Wir drehten noch schnell eine Runde durch folgende Badeorte:

Saturn, Jupiter, Venus, Aurora, 2. Mai und 23. August. Gibt’s nicht? Google es dir raus. In der Ortschaft Vama Veche angekommen suchten wir uns ein Hotel direkt am Strand. Vama Veche ist eine alte Hippie Ortschaft, wo Ceausescu Künstler und Irre machen ließ, was sie wollten. Genauso stellten sich hier einige vor. Voll eingedröhnt und zuagraucht. Wir fanden auch gleich beim 2. Halt ein Hotel, zogen ein und gaben uns noch eine Runde. Die Ortschaft ist auch bekannt aus dem ATV Serienspecial „Das Geschäft mit der Liebe“. Kaum standen wir vor dem Hotel und wurden mit „Grias eich“ begrüßt!!! Ein Linzer Pärchen, welches mit einer BMW R100, 27 Jahre alt, da ist, freute sich, dass wir da sind und gab uns gleich einen Tipp fürs Abendessen. Ein Grillplatz mit pipifeinem Essen. Abends. Da wir alle zusammengewartet haben, haben wir schon einige Sprühweine in uns, als wir zu besagtem Grillmeister gingen. Wirklich primitiv aber super.

 

 

Spritzer gab’s auch. Enzo, Julius, Martin bestellten das Essen. Präsi bekam auch einen Teller – Muscheln wohlgemerkt!  Wer ihn jetzt kennt, weiß, dass er das nicht braucht. Aber in seinem leichten Dusel und Hunger nach der Bikerdiät hat er das ganze Menu zusammengeschleckt, mit Knoblauchsoße und Weißbrot. Beim Zurückgehen fielen wir noch bei einer Bar mit Livemusik hinein. Julius bestellte Long Island Ice Tea und der hat‘s angeblich in sich. Auf jeden Fall tanzte der Koks bald darauf mit einer Eingeborenen auf der Tanzfläche.

Tag 5

Punkt halb 6 gingen bei Koks und Präsi die Augen auf. Die beiden verstehen sich super, spielen sich gleich in der Früh AC/DC, Hans Söllner und Helge Schneider am Handy vor und beschlossen gleich ins Schwarze Meer baden zu gehen. Neben uns lagen die Langschläfer Ruz und Günter und die konnten es gar nicht verkiefeln, dass Koks (nackt) über den Balkon zu ihnen rüberkletterte und sie weckte. Noch vor dem Frühstück, das dann aufgrund der Aufsteh-gewohnheiten eher gespannt verlief, gingen Koks, Präsi, Julius und Enzo baden.Enzo und Koks machten noch zu Ehren ihres Idols Mario Orsolich, der ja auch schon hier war, einen Schaukampf.

Das Frühstück war zwar inkludiert, nur musste alles extra bestellte extra bezahlt werden. Beim Frühstück ist eh für jeden 1 ! Stück Weißbrot dabei. Auf jeden Fall zahlten wir dann noch jeder 5 € auf. Nach 800 Meter Fahrt passierten wir die Grenze nach Bulgarien. Wir mussten Pass, Zulassungsschein und grüne Versicherungskarte herzeigen und kamen gut durch. Von der Fahrt gibt es eher weniger zu berichten, bis auf einen kurzen Halt bei ein paar Kampfjets .

Gegen 16 Uhr kamen wir im 3 Sterne Wellnesshotel in Troyan an, checkten ein und begaben uns in Bademäntel ins Pool. Präsi hätte gerne eine traditionelle chinesische Massage mit Happy End, doch die Masseurin, die ihm mit den kleinen Fusserl ordentlich ins Kreuz steigen soll, war schon nach Hause gegangen.

Wir begaben uns anschließend ca. 200 Meter bergab zu einem Tschocherl und hatten Glück mit dem Essen. Die Köchin versorgte uns mit frisch gemachten Tarator. Eine kalte Gurkensuppe mit Sauerrahm, anscheinend eine heimische Spezialität, anschließend gab’s Schopska, das ist ein gemischter Salat mit Schafskäse. Natürlich kamen dann auch noch gegrilltes Huhn, Schwein und das natürlich 2x hintereinander, sodass die Köchin schon mit uns leicht überfordert war. Aber sie hat ihre Sache gut gemacht, auch die Kellnerin. 6 Leute mit je 2x Abendessen und je 2 Bier zusammen 108 Leva, sind ca. 54 Euro. Auf eine Runde Bier sind wir vom Chef eingeladen worden. Mit vollem Bauch saßen wir dann bei einer guten Flasche Rotem im Separee und schrieben, chatteten, smsten, skypten und ließen den Tag Revue passieren.

Tag 6

Das erste Frühstück, mit dem wir schwer zufrieden waren. Das billigste Hotel (20 Eulen) und eine Auswahl die jeden freute. Wir gaben uns Ham and eggs, gebratene Wurst mit Käse, Gebäck, Butter, Marmelade und schlossen mit einem süßen Topfenstrudel. Der konnte zwar nicht mit dem vom ehem. Kager mithalten aber den nahmen wir trotzdem. Dann probierten wir noch gebackenes Brot und so was ähnliches wie Baklava. Wir zogen uns gleich das Regengewand an, denn es schüttete wie aus Schaffeln. Doch als wir aus der Tiefgarage rausfuhren, hörte es auf.

Nach 20 km zogen wir das Regenhäutl aus und zippten die Regeneinsätze aus dem BMW Gwandl. In den Bergen hatten wir noch ein Highlight. Der auf-steigende Nebel war so dicht, dass wir die Straße kaum sahen. Aber auch dieses Problem löste sich nach ein paar Minuten. Beim ersten Tankaufenthalt glaubten wir es kaum. Hier gibt es zum Kaffee Gmundner Vollmilch! Enzo verteilte in den Bergen mitgebrachte Kulis und Schlüsselanhänger an die Straßenkinder. „Heast Enzo, tua des ned, de besuchn di wauns groß san und nemman die Stereoaunlog mit!“ Wir mussten dann aufgrund der Weltuntergangsstimmung in den Bergen auf die Autobahn ausweichen und sahen nach einer Weile einen Schachtelwirt mit dem großem M. Hier entstand ein neues, brandheißes (die Welt wartet darauf) R.I.G.P.E.K. he Zwerge ho, Video, dass auch weltweit über Youtube zu sehen sein wird (ist bereits online).

Das Regengewand an, nach 30 km wieder aus. Grenzübergang Bulgarien/Mazedonien. Der Zöllner ließ uns durch, aber erst als wir ihm jeder etliche Fragen beantwortet hatten. Haben sie etwas zu verzollen? Führen sie Drogen, Alkohol, Waffen, Medikamente, Sprengstoff mit? Ja, alles in der Reihenfolge. Wunderschöne Strecke, Berge, Hochgeschwindigkeit. In Veles eingetroffen bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Montenegro Riviera, klingt komisch, ist auch so. Wir schmissen die Sachen ins Zimmer und fuhren schnell 3 km zum nahen Stausee zum Hotel Romantika, wo wir letztes Jahr übernachtet haben. Wir bestellten uns drei Flaschen Weißen und erzählen uns gegenseitig Geschichten, laut Bildungsauftrag. Wir machten noch ein Foto am Pool und fuhrenzurück ins Hotel. Setz-ten uns in den Garten und bestellten erst mal. Die Hintergrundmusik war der Hammer, eigentlich hörte es sich an wie ein Gefangenenchor, wo die Musiker keine Aussicht auf Begnadigung hätten. Zwei Familien kamen dann auch noch auf die Terrasse/Laube und die Kinder schrieen und geben G.A.A.S. Enzo war das Übernachtungsquartier der Bikes nicht so ganz geheuer, denn im Hinterhof vom Rottweiler bewacht! Wer bringt Enzos Bike dort hinein, und wer holts wieder raus – er sicher nicht. (Insiderg’schichtl). Zeitweise spielten wir auch Filmszenen nach. Profi darin ist Koks, der hier im Gestrüpp auf und ab lief und in sein Helmkabel hineinschrie: „Max, hörst du mich, kannst du mich hören, Max….Maaax!“ Wer erinnert sich nicht an den „Gyro Captain, gespielt von Bruce Spence aus Mad Max.

 

Tag 7

Präsi konnte schlecht einschlafen, da er beim Liegen schwitzte wie in der Sauna. In der Früh haben Koks und er gesehen, dass sie eine Klima im Zimmer hatten, die sogar funktionierte. So a Schas. Enzo bedankte sich beiden schreienden Kindern indem er die Eingangstüre des Öfteren ordentlich zudrosch „Sie schließt ja nicht richtig, haha“. Als wir mit dem Frühstück fertig waren, kamen auch die Familien und siehe da, de Gschroppm haum aus de Augn ned aussegsehn. Recht so. Wir holten die Bikes aus dem Hinterhof, wo der junge Rottweiler die ganze Nacht aufgepasst hat. Auf der ersten Bergstrecke haben wir gleich einen LKW Anhänger stehen gesehen, das Zugfahrzeug lag im Wald. Es gibt neben Eselgespanne auch selbstgezimmerte selbstfahrende Kreissägen, mit 2 Mann bestückt. Durch die Stadt gefahren und auf der Tankstelle bei rot vom Tankwart zufällig erfahren, dass die Straße auf der wir fahren wollten, verschüttet ist weil 2 Brücken weggerissen worden sind. Julius plante um und wir fuhren 20km Autobahn, Maut 1€ pro Bike und bogen Richtung Ohridsee ab. Es ging gemütlich neben dem See entlang, wir hatten keine Tankmöglichkeit mehr, wurscht, Albanien hat ja eine Tank-stellendichte wie wir Türken in Österreich. (Reisanbauende Minder-heit in Mazedonien). Wir kamen an die albanische Grenze. Günter, Koks und Ruz waren zum 1. Mal in Albanien. Wir haben sie natürlich über die Kanallöcher, Lacken und Verkehr vorinformiert.

Von der Bergstrecke abwärts gab es überall Springbrunnen. So sah es zumindest aus. Aber da lagen nur Gartenschläuche die in die Höhe spritzten. ??? Am Straßenrand gab es überall Parkbuchten, es waren eher Schotterplätze und hier wurden Autowäschen angeboten. Da wo das Wasser in die Höhe spritzt, ist frei. Albanien ist ein Horror, was den Verkehr betrifft. Anarchie ist hier allgegenwärtig. Es fährt der zuerst wer mehr Mut oder weniger Hirn hat. Plötzlich hatten wir eine Autobahnauffahrt vor uns, die in unseren Navis nicht eingezeichnet war. Passt, wir konnten eh nicht mehr umdrehen. Das Bandl führte uns mitten in die Hauptstadt Tirana. „Was ist da, ein Erdhaufen auf der Autobahn?“ Ahh, die Autobahn endete in einem Erdhaufen, Notbremsung. Wenn die Autos vor uns nicht langsamer geworden wären, hätten wir einen Gratissprung ins Erdreich gemacht mit 120km/h. Und der Übergang von Bandl auf die Nebenstraße der Hauptstadt ist ein Riesenhöhenunterschied mit extragroßen Löchern „Höteife !!!“ Gleich ging’s im Nebengasserl weiter. Ein Loch neben dem anderen. Stau, LKW, PKW quer durcheinander und wir mitten drin.

In der Hauptstadt Tirana ist es am allerärgsten. Kreisverkehr 3- spurig ohne Bodenmarkierung und der Trampel fährt ohne blinken aus dem innersten Kreis ganz rechts raus. Günter ist elektrisiert. Günter als er in den Kreis einfährt: „Oje, keine Bodenmarkierung“: Präsi von hinten:„Scheiß de ned au, i bin scho in Paris gfoarn, dea is 8-spurig, a ohne Markierung - 2 Runden locker“. Rotlicht bei der Ampel wird überbewertet, ist eher ein Hinweis auf Querverkehr. Der Mofafahrer brennt uns dreimal her. Immer bei den Kreu-zungen. Plötzlich ein Biker am Hinterrad neben uns. Ein kleines Kind mit ca. 3 Jahren steht alleine am Straßenrand und läuft alleine umher. Die Geschwindigkeit auf der jetzt – na sagen wir – 3- spurigen Hauptstraße beträgt an die 90km/h bis zur nächsten Ampel. Am Ortsausgang befindet sich eine Müllsiedlung. Eine Müllhalde, wo kleine Behausungen stehen und sogar Leute mit motorisierten Gefährten unterwegs sind.

Der Asphalt ist extrem rutschig. Günter meint: „Das ist die schiachste, gschmiadaste, grauslichste Oaschuatschoft de i je gsehn hob. Ich hasse sie, i wü do ausse.“ Am Ortsende kommt wieder eine 4 spurige Straße, nein, es ist eine Autobahn und was machen wir hier mit. Die Autobahn ist am Rand nicht begrenzt wie bei uns. Hier kann man zu Imbissbuden und Wassermelonenverkäufern zufahren. Koks riss es gewaltig, als er mit 160 dahinbretterte und plötzlich von links eine Person zwischen der Leitplanke raushüpfte und über die Straße laufen will, und kurz darauf noch einer. Das kann es ja nicht geben. Klingt komisch ist aber saugefährlich und die Wahrheit. Koks Meinung zu Tirana:„Ich hab allen Ernstes überlegt vor dieser Reise einen Flug nach Tirana zu buchen und mir diese Stadt anzusehen. Nachdem uns Julius mit den Bikes hierher geführt hat, hab ich es mir überlegt. Nachdem ich Tirana, das aus Scheißhaufen und Idioten besteht jetzt gesehen habe, kommt das natürlich überhaupt nicht mehr in Frage. Da will doch keiner freiwillig hin.

Das Einzige was schön war in dieser Stadt, war der Oleander am Mittelstreifen. Was ist da ein Reh von rechts bei uns zuhaus? Kindergeburtstag!. Beitrag fürs Fahrsicherheitstraining ab 2014:. Ausweichhaken bei 130km/h.“ Bei einer Tankstelle: Adrenalinabbau. Kaffee, Wasser und sich über die Idioten wundern. Günter: „Bitte fahr ma raus aus dem Land.“ Plötzlich ein roarrrrn. Ein übermotivierter Bückling auf einer wahrscheinlich gestohlenen Suzuki GSX-RR (es gilt die Unschuldsvermutung) mit Schlapfen, kurzer Hose, aber Helm, der Beifahrer ebenfalls mit Sicherheitsleiberl, dafür ohne Helm mit schwer überhöhtem Speed.

 

Wir wollten hier weg, aber schnell - ist nicht, weil zu gefährlich. Mit voller Konzentration Richtung Grenze. Kurz davor eine Kuh die von ihrer Besitzerin von der gegenüberliegenden Strassenseite auf unsere getrieben wurde. Julius setzte zum Überholen des vor ihm fahrenden Autos an, die Kuh überlegte es sich mitten auf der Fahrbahn und lief zurück, mitten vor Julius’ Vorderreifen dass das ABS nur so ratterte. Enzo über Funk in voller Lautstärke „Scheisssse!!!“ – alles ging sich aus. In den Bergen dann noch schnell durch ein paar mit Hand gemeißelten Tunnels, über Funk kommt: „Stopp, stopp!“ Und als alle um die Kurve kamen, was sehen unsere Äuglein da? 2 Busse. Als wir in den unbeleuchteten Tunnel einfuhren, die nächste Warnmeldung – eine Schafherde mitten im Tunnel. Nebenbei in dem Tunnel war es finster wie in einem Negerarsch bei Neumond. Ahh, ich entschuldige mich, das ist ja ethnisch nicht mehr vertretbar. Es muss natürlich heißen: In dem Tunnel war es finster wie in einem südostafrikanischen Neuösterreicherpopo mit Migrantenhintergrund bei Neumond.

Wir erreichten die Grenze nach Montenegro. Diese war schnell passiert und 20km später erreichten wir unser Hotel Dolcino in Ulcinj. Wäsche waschen, duschen und ab zum Hafen. Der Hotelbesitzer gab uns noch einen Tipp, Restaurant Plaza direkt am Hafen. Pipifeine Beefsteaks, Pizzen, gegrillte Calamari und Spaghetti in mehreren Durchgängen. Zum Abschluss noch ein mörder Schleckeis. Das Eis hat Präsi dann weggeworfen, er ist ja qualitativ hochwertiges Eis von Max aus Laxenburg gewohnt und ist mit minderwertigerem Gelati am Gaumen nicht zufriedenzustellen. Einen Absacker sollten wir noch zu uns nehmen. In einer Bar mit gar nicht so vielen Leuten im Garten, spielte eine drei Mann Band. Die Band klampfte sich weg und nach einem Spritzer gingen Ruz, Enzo und Günter schlafen. Koks, Julius und Präsi bestellten sich noch was und plötzlich tauschte der Bassist mit einem anderen, ca. 60 jährigen und ab jetzt wurde es immer besser. Der Leadgitarrist spielte sich weg, ein Profi, wie wir meinten. Auch der Bassist war ein vollwertiger Superspieler. Der Schlagwerkspieler gab ebenfalls sein Bestes. Wir hörten Eric Clapton, Michael Jackson, Blues Brothers, Bob Marley, Dire Straits, Mark Knopfler, Sting und einige mehr. Ein kleiner Bub war allerdings der Hammer. Er kopierte den Schlagwerkspieler bis ins kleinste Detail und war voll im Takt.

Tag 8

Wir kamen gegen 10:00 Uhr weg. Nachdem wir noch kurz Wasser getankt hatten. Nein, nicht in den Tank sondern in die Kamelruck-säcke und in die Kisten. Du musst bei dieser Hitze viel trinken. 4 Liter mindestens, 8 wären noch besser. Bei der ersten Kaffeepause lasen wir die Nachrichten von einer abgestürzten Boeing 777 in San Francisco. Als plötzlich Präsi einen Flieger im Tiefflug bei der Tankstelle vorbeisausen sah und sich ur schreckte. Er glaubte natürlich, der macht auf der Straße eine Notlandung. Bis die anderen ihn aufklärten, dass da ein Flughafen ist und der Anflug über die Straße verläuft. Ruz: „Oida, du muasst wieder amoi auf de Stroßn, nur Nachrichtenzentrale is nix!“ In der Bucht von Kotor nahmen wir wie immer die Fähre, da wir am Küstenweg eine Stunde verlieren würden, was auch wurscht wäre. Die Sonne scheint von oben herab (gut so) und heizt unsere Körper auf. Wir genießen die 10minütige Überfuhr und den aufkommenden Wind. Küstenstraße: Die bosnische Grenzkontrolle wurde komplett neu erbaut und wahrscheinlich von der EU bezahlt. Die nächste Grenze führt nach Kroatien.

Dubrovnik ist genauso schön wie früher auch und wird nicht umsonst Perle der Adria genannt. Noch schöner wäre es, wenn wir in die Stadt fahren würden, aber es geht auf der kurvigen Küstenstraße weiter. Die Heidenaus werden umgelegt. Julius spielt eine Szene aus „Rizoli und Isles“ nach, oder er macht ein Power napping, was weiß man.

Der Reifen hält auf der Straße genausogut wie im Gelände. In Gradac holen wir uns einen Kaffee, einen Luftikus und Kohlenwasserstoffe für die Zweitakter. Gottseidank sehen wir Antonio nicht, sonst müssten wir wieder seinen grauslichen Roten kosten. Wir kommen gut in der Kurvenbar an, bestellen uns einen Grillteller für sechs Personen und kleschen uns ein paar Spritzer hinein. Koks geht noch schwimmen, mit der Hirnbirn, fliegt aber trotzdem über die Steine und verletzt sich schwer. „Wir bluten“. Wir sind natürlich die letzten im Garten, die Chefin ist schon schlafen gegangen, nur der Altchef lehnt im Sessel und wartet bis wir uns endlich schleichen. Während der Rest schläft, blödeln sich Koks und Präsi in den Schlaf, sie haben schon wieder eine Eingebung und drehen noch um 01:00 einen Werbespot. („Kannst du bitte aufhören so zu strahlen!?“)

Tag 9

Frühstück mit Hamandeggs und eine gemütliche Hatzerei bis Karlo-bag. Die Küstenstraße nehmen wir zum Aufwärmen. Doch die Bora lässt uns zeitweise verzweifeln, jede Kurve muss öfters angefahren und angebremst werden. Bei Karlobag biegen wir in die Berge des Velebitgebirges ab und arbeiten uns von Null auf 1390 m hoch. Die Landschaft entspricht den Karl May Western und wir warten eigentlich darauf, dass irgendwo die Apachen hervorspringen und uns umzingeln wie damals die bei „40 Wagen westwärts“. Doch bei uns hättens eh den Aufgedrehten, denn wir würden statt der Wagenburg einen BMW Kreis machen und ihnen den Arsch aushauen. Als wir auf der Schotterstraße durch zwei Tunnels durchfahren haben wir schon wieder eine Idee. Siehe R.I.G.P.E.K. Videos. Wir filmen eine BMW Werbung bezugnehmend auf die Audiquatro Werbung. Wir sitzen am schottigen Straßen-rand und lachen bis die Tränen kommen. Als wir uns wieder gefangen haben, geht’s weiter.

 

Durch die Wälder und über Schotterstraßen. Als wir wieder Asphalt unter den Rädern haben, gibt’s bei einem kleinen Wirten einen Kaffee und eine Limo. 2 Buben fahren mit Mopeds vorbei, hupen und freuen sich. Enzo schenkt ihnen dann noch Schlüsselbänder und Präsi macht mit einem der beiden Sitzproben auf ihren Bikes. Wir fahren dann weiter und begeben uns wieder auf die Küstenstraße.

Die Bora ist enorm. Wir kommen gut in der Kurvenbar an, bestellen gleich einmal Spritzer und Chivapcicis zur Jause. Nachdem wir duschen, Wäsche waschen und herrichten waren, trafen wir uns unterm Vordach und versuchten schwimmen zu gehen. Das Wasser war aber sowas von kalt und die Bora kühlte zusätzlich ab, dass wir es unterließen reinzuhüpfen. Nur Koks, schiss sich nix. Navysealausbildner quasi ! Abendessen, Schnaps, Bericht schreiben, Fotos rüberspielen und dergl…. Gut Nacht.

Tag 10, immer noch Kurvenbar

Frühstück gibt’s erst um 08:15, der Bäcker mit dem frischen Brot kommt erst dann. Danach gönnen wir uns einen kurzen Mopedtag mit 62km nach Zadar, kurzer Stadtspaziergang wer will (Ruz und Präsi) und einem Kaffee am Hauptplatz genau vor der Kirche. Bei der Anreise haben wir einen Metro entdeckt. Bei diesem machen wir am Rückweg Halt um 2 Oktopussis einzukaufen, auf die haben wir Lust, nur die Kurvenbar hat keine lagernd. Der Metro in Kroatien sieht genauso aus wie unserer, nur funktioniert er anders bei der Kassa. Die Dame am Scannerband scannt brav alle Artikel, begibt sich mit dem Kunden aber anschließend persönlich zur Kassa und kassiert die Rechnung. Entsprechend lange dauert der Einkauf vom Inschinör. Auf die Bikes und ab zur Kurvenbar. Dort angekommen sofort aus der Wäsche, rein in die Badehose und zum Strand. Das Wasser, wissen wir eh schon, hat auf Grund der kleschkalten Süßwasserquellen vielleicht 16 Grad. Wir springen trotzdem rein, hat ja 34 Grad draußen. Spritzer werden gewünscht, wir besorgen Wein in Flaschen inkl. Mineral. Um diese kalt zu halten, auch eine Kiste die wir in das Wasser stellen, pipifein!

Vielleicht sollten wir erwähnen, dass wir ziemlich Durst hatten und uns aufgrund der Hitze und der Bikerdiät in Windeseile einen hineinstellten und anzüchteten.

 

Nach einigem Blödeln kommt eine KTM mit Wiener Kennzeichen und einem Pärchen drauf an und parkt sich neben unseren Maschinen ein. Wir voll motiviert „bleibts gleich do, „woits an Spritza?“ – die beiden steigen ab, kommen langsam Richtung Strand und bekommen ihren Sprühwein. Erst da bemerken wir einen Verband auf Philips linkem Knie und auch einen auf Theresas Ellenbogen. Die Frage nach der Herkunft der Blessur beantwortet er mit einem kleinen Umfaller vor etwa 2 Stunden. Die Welle unserer Hilfsbereitschaft erreicht ungeahnte Höhen. Sofort wird unser Rettungssanitäter Ruz gängig gemacht und erscheint flux mit dem Notarztkoffer, den wir ja für alle Fälle immer mit haben. Bis Ruz kommt, beruhigen wir die beiden mit Worten wie „des wird scho wieda, der Ruz is ausgebildeter Rettungssanitäter“, „wir haben echt alles mit, bis hin zur Arterienklemme“ oder „endlich sehen wir das Zeug einmal, dass der Ruz da immer mitschleppt, gebraucht haben wir es gottlob noch nie!“ Ruz beginnt sofort die durchnässten Verbände zu entfernen, beide Patienten lassen die Prozedur ohne Widerstand über sich ergehen. Wundauflagen werden aufgelegt, neue Verbände montiert, die Patienten mit Ersatzmaterial für den nächsten Verbandswechsel ausgestattet und gute Tipps gegeben für die zukünftige Wundversorgung. Als wir alle das fertige Werk bestaunen, drückt der Philipp ganz zaghaft raus, dass er ja Arzt, eigentlich Unfallchirurg war und jetzt auf Neurochirurg macht. Wir können uns das Grinsen nicht verkneifen, aber Philipp würdigt Ruz´s Werk mit lobenden Worten. JIn weiterer Folge werden Fotos und Filme angefertigt wie wir, durch die Spritzer, angefeuert, ins Wasser springen und uns gegenseitig nass machen. Sonne und Alkohol passen einwandfrei zusammen. Siehe Bilder.


Die Chefin des Hauses hat die Oktopussis mit Knoblauch und Rotwein gekocht und anschließend leicht gegrillt. Mit Olivenöl und Zitrone angerichtet schmecken die ganz super. Enzo, Koks und Inschinör schlagen sich mit der Vorspeise den Bauch voll, dazu gibt’s Weißbrot, die anderen verweigern das gute Essen, bleiben mit Philipp und Theresa am Strand. Danach gibt’s auch für die anderen was Essbares, Tschiwawerl und Fisch vom Grill. Ruz, Enzo und Präsi legen sich auf die Strandliegen und machen ein kurzes Dunkerl. Der Abend wird mit weiteren Spritzern fortgesetzt und beendet.

Tag 11

Nach großem Verabschiedungsszenario von den Wirten und Austausch von kleinen Geschenken, Enzo hat immer noch Kulis. Günter, Polizeileiberl mit, ist um 10:00 Uhr Abfahrt. Die Küstenstraße bis Senj, dann auf die Autobahn. Heute ist keine Zeit für einen Kaffee, man weiß es leider nicht genauer, aber Präsi bekommt nur den in der Kurvenbar. Auf der Autobahn zocken sie uns dieses Jahr nicht ab bei der Maut. Dafür verlieren wir Julius, der als Erster! schnell zur nächsten Tankstelle muss, um die Reifen aufzufüllen. Wenn wir vorbeikommen, ist er quasi schon fertig. Wir bleiben natürlich nicht bei der Tankstelle stehen, er ist ja schon fertig. Oder auch nicht!. Wir fahren gemütliche 140 und warten auf Julius. Alle sehen dauernd in den Spiegel, er kommt nicht. Präsi macht eine Überschlagsrechnung. Also: „Wenn Julius, sagen wir 3 Minuten zum Luft füllen braucht und wir mit 140 fahren, machen wir laut Fahrschulrechnung 1/10 der Geschw. X3= 14x3= 42m/sek x 60 = 2520m/min x 3 min= 7,6km. Also ist Julius 7,6 km hinter uns. Wenn wir jetzt mit 0 km/h auf ihn warten und er mit 140 fährt holt er uns in 3 Minuten ein.

Da wir aber auf 80 runtergegangen sind, verlängert sich die Zeit etwas. Also raus auf die nächste Haltestelle und warten. Koks und Präsi stehen an der Ausfahrt und warten. Koks zählt inzwischen 1700 KFZ, als er Präsi sieht, freut er sich und hört zu zählen auf. Wir warten. Spielen inzwischen mit Blumen Schifferl versenken. Inzwischen hat Julius angerufen. Ruz ruft zurück und wir erfahren, dass Julius unterwegs ist. Wir haben nicht gewusst, dass er eigentlich noch immer auf der 1. Tankstelle steht und auf uns wartet. Also noch länger warten. Eine unnötige Aktion, wenn wir alle zusammengeblieben wären. Wie sonst auch. Auf jeden Fall, Julius kam dann doch und natürlich gleich alle weiter. Was weiß ich, was heut ist, alle wollen G.A.A.S. geben, keine Zeit für einen Kaffee, nichts zu trinken. Weiter geht’s. Die Unmotivationen werden hier nicht zum Besten gegeben. Es ging dann weiter. Vor der slowenisch/kroatischen Grenze fahren wir vom Bandl ab und über Landstraßen weiter. Der Koks will noch Zigaretten. Na, do foa ma weiter, do foa ma durch. Wos was i warum. Wir sind dann dreimal stehengeblieben. Enzo und Präsi am Rand ohne Helm runternehmen. Die Österreichtafel hat nur Präsi fotografiert.

Wir kommen bei Langegg nach Österreich. Kurz darauf krachen wir bei der Route 69 rein. Schilcherspritzer, Chilli Poppers und ein Star of Santa Fe Steak. Duschen und wieder runter. Angus Burger.
Schilcherspritzer……Abschiedsvideo. Wir drehen noch in den Duschräumen eine Hommage an die Snickers Werbung, ehe wir bis zum Abwinken gemütlich zusammensitzen. Martina, die Tochter des Chefs führt uns nach der Sperrstunde in unsere Zimmer. Es war besser so!

Am nächsten Tag ging es heimwärts. Auf der nächsten Seite die Zusammenfassung.            

-Präsi-                             Fotos: R.I.G.P.E.K.

 

Hier eine Zusammenfassung

6 Mann – 6 GS – 6800ccm

Österreich – Slowakei – Ungarn – Rumänien – Ukraine - Bulgarien - Mazedonien – Albanien - Montenegro – Kroatien - Bosnien - Slowenien – Österreich (12 Länder)

gefahrene km laut GPS:      5.000,40 km

gefahrene km laut Tacho:   5.040,00 km

verbrannter Sprit:                  248,92 Liter Super

Kosten Sprit:                        345,06 €

 

Verbrauch min:           4,19 Liter. Max: 6,34 Liter

Verbrauch Schnitt:      4,94 Liter

CO2 Ausstoß: 115 g/km = 580 kg

Wie immer tausende Bilder mit noch mehr Gigabytes.

31 Stunden Filmmaterial von 4 Go-pros. Einige Filme auf Youtube unter RIGPEK 2013 zu finden. Weitere Bilder auf dem Club PC und auf www.die-echtn.at. Seit Jänner 2014 ganz neu: www.rigpek.at

 

Nach einem brainstorming und einer Spritzersitzung wurde beschlossen nächstes Jahr in die Wüste Spaniens zu fahren.