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12 Tage – 12 Länder

Bereits vor zwei Jahren hatte Präsi die Idee, fahr ma doch zum Schloß vom Vlad Tepes, bekannt unter Graf Dracula, bestens dargestellt von Christopher Lee in etlichen Low Budget Monumentalfilmen. Genau, das mach ma. Doch wie es der Teufel will hatte es letztes Jahr geschneit, dass wir gleich wieder mal nach Kroatien gefahren sind. Doch 2012 sollte es klappen. Julius, ausersehen als Road Captain hat bereits die Route zusammengestellt, die Zimmer bestellt und auch gleich noch drei Bike-Kollegen vom PSV mit zur „Enzo-Inschenör-Präsi“ Truppe aufgenommen. Bereits Monate vorher haben wir uns getroffen um uns kennenzulernen. Aber eigentlich kennen wir uns eh schon ewig. So stand einer Mordsdrumtour nichts im Wege.

Die R.I.G.P.E.K. – BMW Challenge 2012, die ultimative Tour.

R.I.G.P.E.K. steht für die Teilnehmer der Tour. Ruz, Inschinör, Günter, Präsi, Enzo, Koks.

Tag 1

SW, Nickelsdorf, Budapest, Szeged, Arad, Deva, Petroseni, Voineasa

Wir treffen uns kurz vor 6 Uhr, morgens wohlgemerkt, am Ge.weg. Fam P. hat für das Ambiente gesorgt, ein Tischerl mit Kaffee, Kuchen und Mineral. Wir nehmen Aufstellung und machen die ersten Bilder der Challenge. Als alles ausgetrunken und zusammengegessen ist, fahren wir los. Julius, Koksi, Günter, Ruz, Präsi und das Schlußlicht macht Enzo. Doch, Notstopp. Was is jetzt?

Wir haben das Wichtigste vergessen. Wie es bei der Motorradstaffel in Wien so üblich ist (Siehe ATV) haben wir für unsere „quasi“ Neulinge einen Schnuller bereitgehalten. Ruz hat ihn eingekauft und mit einem ehrenvollen Zeremoniell, „Den muaßt imma mithaum und waumas sogn – muaßt eam heazagn!“ „Ich gelobe“, bekommen sie den Lulli um den Hals gelegt. Wir schmeißen uns aufs Bandl und fahren Richtung Osten. Für heute haben Michael Belcredis Erben 36-37 Grad angesagt. Von der A4 gibt’s eigentlich nichts zu berichten. Wir überqueren die Grenze bei Nickelsdorf und haben bereits zwei Kreuzerl auf unseren Leiberl so gut wie fix. Beim ersten Tankstopp holen wir uns auch den 1. Kaffee. Alle sind gut drauf und so verlassen wir die Tankstelle. Wir cruisen durch Hungaria durch und kommen zur Grenze. Wir nehmen die Antennen vom Funkgerät ab und stecken auch die Kabel des Navi ins Jopperl, um depperte Fragen zu vermeiden. Nach der Grenze tanken wir und verlassen in Windeseile die Tankstelle, da man dort nicht rauchen darf und unsere Raucher bereits rauchig sind, fahren von der Autostrada ab und bewegen uns auf Landesstraßen weiter. Wir finden rechts am Rand ein Tschocherl und stellen die Bikes ab. Wir werden von Mario, „na so haßt der ned“, „Stephan“, „na a ned“, „Lukas!“ Genau, Lukas heißt er, freundlichst begrüßt. Er hat auch schon in Österreich gearbeitet, in Gols. Beim Herbert wahrscheinlich, hihi…. Na, auf jeden Fall hat ihn sich Ruz eingetreten. Martin war froh, als wir wieder aufsattelten. Jetzt sind wir also zum 1. Mal in Rumänien – außer Julius, der beruflich schon mal da war.

Besonders erwähnenswert sind hier die Mistkübelortschaft, die Bahnübergänge, Geschwindigkeitslimits und tote Tiere.

Mistkübelortschaft:
Wir kommen in einen schmucken kleinen Ort, auf der linken Seite ist ein kleiner Park, der uns eigentlich gar nicht auffallen würde, wenn nicht alle 5 Meter ein orangener Mistkübel hängen würde. Da hat sich einer ausgetobt, oder sie waren im Abverkauf.

Bahnübergänge:
Wenn ein Sattelschlepper einen PKW überholt, ist das eher nicht erwähnens-wert, jedoch sollte es dir zu denken geben, wenn der Sattel plötzlich vor einem Bahn-übergang stehen bleibt und im Schneckentempo darüberkriecht. Der Übergang ist eigentlich ein Schlagloch mit Geleisen. Die guten Bahnübergänge sind die, wo die Geleise links und rechts abgeschnitten sind und eigentlich nicht von der Bahn benutzt werden können.

Tempolimits: 50/90/130
Brauch ma nix reden, oder? Wir fahren gemütliche 120-130 km/h und als wir an einem Ortstaferlende Schild vorbeikommen, kommt es uns spanisch vor: „Do woa a Oatschoft?“

Tote Tiere:
In Rumänien liegen alle paar Kilometer schlafende Hunde, die sich einen Schmarrn um die Hitze kümmern. Die Kühe am Straßenrand leben  - noch!
Wir haben ja drei Temperaturmessgeräte mit, sprich Thermometer und Julius oder Martin sagen die Krügel im Schatten an. 34,5 – 35 – 36 – Höchstwert 36,5 Grad Celsius. Da rinnt dir der Saft in der Ritze zusammen.  
Dann bogen wir bei Hateg in die Berge ab. Hier wird es etwas kühler, als wir neben einem Bach ähnlich – Wildalpen- entlangfuhren. Oben angekommen befindet sich ein Stausee – superschön. In weiterer Folge, der letzte Pass für heute. Eine Tortur für Bücklinge oder ehemalige CBR’s. Die GS’n schnupfen die meisten Schlaglöcher, wir derwischen trotzdem ein paar und sind hochzufrieden. Trotzdem muss man höllisch aufpassen. Schotter und Löcher in den Kurven und zahlreich auf der restlichen Fahrbahn. Auf jeden Fall lockern sich hier die Verspannungen der letzten Stunden und du bist dann auch gleich wieder munter.

Unser Endziel für den heutigen Tag ist die Ortschaft Voineasa, die mitten in den Bergen liegt. Unser 4 Sterne Hotel erwartet uns. Nach Zimmer beziehen und duschen treffen wir uns beim Abendessen wieder. Und ihr könnt euch vorstellen, wenn man den ganzen Tag nichts gegessen hat (Bikerdiät), außer Kaffee, Energiedrinks und ein Sackerl Nusserl, dass hier Etliches bestellt wurde. Als ersten Gang nehmen wir die große Pizza, zweiter Gang war dann unterschiedlich, Topfenstrudel, Schnitzel, gebackener Käse und Kuttelflecksuppe. Brauch man nicht sagen für wen, oder? Wir lassen den Tag bei etlichen Flaschen Wein ausklingen. Gute Nacht.

Abfahrt: 06:20    Ankunft: 17:58 (18:58 rumänischer Zeit)                Fahrzeit: 11 Stunden und 38 Minuten                Strecke: 817km
Tiefster Punkt: 84,9m        Höchste Ergebung: 1569,6m


Tag 2 Gegend erkunden, Off Road Tour
„Morgen!“ „Uahhh, Morgen“. „Heast Andi, du schlofst eh wia a Fösn, i hob zwa Moi gschaut, obst no lebst. Bitte, wea sogt, dass du schnoachst?“ „Mei Frau. I otme, und sie sogt i schnoach.“ „Na, kaun i ned behauptn.“ Nach diesem frühmorgendlichen Gespräch zwischen Andi und Andi, treffen wir uns kurz nach der Morgenhygenie, unterm Sonnenschirm und holen uns schön langsam die ersten Kaffees. Das Frühstücksbuffet lässt nichts zu wünschen übrig. Einzig die Weckerl, die hier rund, klein und nicht ausgebacken schmecken und im Mund immer mehr werden. Nach dem Frühstück, geht’s los, umziehen, aufsatteln und kurz nach 9 starten wir die Triebwerke. Julius hat für heute die Offroadstrecke geplant, das heißt, wir haben kein Gepäck und auch Top Cases werden zu Hause gelassen, um sie nicht irgendwo in der Pampa abheben zu sehen. Nach ca. 7 Kilometer biegen wir rechts ab und ab hier beginnt eigentlich die Bergstrecke. Der Asphalt ist gut, die Straße schlängelt sich wie es sich gehört. Plötzlich ein Funkspruch von Enzo:
„Julius, stopp, mia hot da Koksi mit da Kuafladdan augschissn, i hob den voin Brockn aum Visier picken.“



Natürlich hatte da Enzo die Lacher und die blöden Meldungen auf seiner Seite. Wie zum Bleistift. „Sei froh, dasd ned grod es Visier offn ghobt host und du grod links auffe gschaut host und gsogt hättast, do schau do oooommmm. Mpf!“ O.K., nachdem Enzo wieder klare Sicht hatte, gings gleich weiter. Wir sind übrigens beim Kraftwerk stehengeblieben, welches das Wasser vom gestrigen Stausee zu Strom verarbeitet. Mit der Zeit werden die Schlaglöcher mehr und auch größer, bis der Asphalt ganz aufhört und die Strecke in einen festen Forstweg übergeht. Wir gewöhnen uns an den Untergrund und geben dann auch schon etwas mehr Gas. Irgendwo bleiben wir stehen, machen Fotos, rauchen eine und nehmen einen ordentlichen Schluck, von den am Morgen im Ort eingekauften 4,5 Liter Wasser. Trinken ist heute wieder genauso wichtig wie gestern, es wird wieder extrem heiß und da verdunstet im Gewand mehr als du hineinbekommst. In einer Rechtskurve sehen wir eine Taverne und der einhellige Tenor auf einen Kaffee schallt durch den Äther.

Wir stellen ab und werden freundlichst aufgenommen. Die Herbergsmutter bekommt den Auftrag für 6 Kaffee. Mit der Zeit kommt plötzlich ein M.O.F. und freut sich die deutsche Sprache zu hören. Julius bekommt den Joker und darf sich mit ihm unterhalten. Ist auch gut so, denn er weiß einiges über die Strecke und kann auch fließend rumänisch, da er in diesem Land arbeitet (Dirigent), was uns zu Gute kommt. Die Taverne ist eine Art Jugendherberge oder Zeltlager mit Holz gedeckt. Der Geschirrspüler ist einfach gehalten. Er steht im Freien und die Leute sind angestellt. Sprich, jeder steht beim Wasserhahn und wäscht sich sein Plastikgeschirr. Wir lassen uns das Wasser über den Kopf laufen. Die Leute sind freundlich und stellen auch gleich ein Teller mit frischen Pferschern her. Vitamine sind wichtig und so schlürfen wir uns die Pfirsiche hinein. Präsi würde ja viel öfters Pfirsiche essen, wenn nicht immer 50% des Saftes in sein Leiberl rinnen würde. So auch hier. Wo wieder der Geschirrspüler zum Einsatz kam. Julius ist ganz verdutzt. „Kennts es kane Pfirsich ohne sabbern essen?“ „Na!“ Wir machen noch ein paar Bilder, reden mit dem Jungen des Deutschen etwas, der wünscht uns eine gute Fahrt. Die Straße soll so in der Art weitergehen.


Wir sind zufrieden und satteln die Hühner. Die Straße geht in einen Wanderweg über. Die Steine werden größer. Die Straße dürfte ein alter Schmugglerweg sein, der noch von den Römern gebaut worden ist, oder vom damaligen Herrscher in Auftrag gegeben wurde. Kaiser Franz Josef übrigens. Unsere Frage: Wer sollte was mitten in Rumänien schmuggeln? Eindeutig Knoblauch!!!! Wir hören auf zu funken, denn die Strecke fordert die totale Konzentration. Enzo filmt von hinten. Koks, der sich überall am Bike wohlfühlt, wurscht ob Wüste oder Wanderweg, freut sich. Günter bleibt leicht mit dem zweiten Gang an einem Brocken hängen und Präsi muss rechts daneben über einen Felsen ausweichen. Die GS bockt und springt, Präsi haut‘s das Adrenalin waagrecht heraus. Gaaaaas! Passt, wir sind drüber, alles ok. Wir kommen auf die Alm, höher geht’s nimmer, zumindest nicht mit den GS’n. Diese Bergweiden und diese Schotterwege und Steinböden sind die artgerechte Haltung der GS. G heißt ja Gelände und nicht Gehsteig. Wir sind auf 1630m Seehöhe. Wir genießen den Ausblick und lassen die GS‘n noch ein bissi grasen.

Ruz hats irgendein Kabel vom Funk abgebeutelt, er hört nichts mehr. Wir machen Fotos und nehmen die Abfahrt in Angriff. Koksi erzählt noch von seiner Wüstentour und von zwei Gatschgurkenplederern, die immer die gleiche Düne rauf und runter sind – mit Vollgas wohlgemerkt. Sie erklärten, dass man den Lenker immer leicht hin und her bewegen soll, sonst verfährt sich der Reifen. Uns kommt diese Auskunft zu Gute, denn die Ab-fahrt hat ein Teilstück „neuer Straße“, eigentlich tiefer Gräder. Wir bleiben am Gas, lassen den Lenker locker und lassen den Heidenau seine Arbeit verrichten. Super, das geht. Hin und wieder kommt uns ein Kleinlaster entgegen, hauteng. Der größte der uns entgegenkommt, ist ein Holzzieher, der hinten eine Ausladung von mindestens 4 Metern hat. Wir bleiben stehen und müssen drin-gend eine rauchen. Wir stehen so am Straßenrand und sehen ein Fahrzeug, das durch einen Bach durchfährt. Die Rumänen sind, so scheint es, begeisterte Camper. In jedem Eck, auf jedem Stück freier Fläche stehen Kinder, Erwachsene und Zelte. Alle freundlich und winkend. Präsi ist motiviert, meint er, und ist noch nie durch einen Bach gefahren. Na, das mach ma. Enzo fährt runter um zu filmen.



Nach kurzem Überlegen, oder eben nicht, fährt er in den Bach und übersetzt auf das andere Ufer. Koksi nimmt Aufstellung, meint noch zu Präsi, „weißt eh, lass den Reifen arbeiten“ und schon ist Andi im Fluß. Gaas. Erste, durchziehen und ja nicht vom Quirl gehen. Vor dem anderen Ufer gibt es eine tiefere Stelle, Andi
zieht durch und springt ans Ufer, wo eigentlich Enzo steht, der springt weg und schon ist alles ok.
Julius muss auch und kommt genauso gut über den Fluss. Auf der anderen Seite stehen Ruz, Günter und machen Bilder von der Weiten. Koksi steht im Bach und macht pipifeine Bilder. Wir drehen um, hoffen, dass wir nicht in die Glasen kommen, die die Fahrzeuge auf der Wiese gemacht haben. Und wieder Gaas. SUPER. Nach dem Abschütteln des Adrenalins und der Glückshormone geht’s bergab weiter. Eine Tankstelle wär nicht schlecht. Das Navi weiß Bescheid. Wir kommen zur Tankstelle und was sehen wir da? Rumaniacs! Das sind die Nachwuchsoffroadfahrer, sowie einige Profis, die für die „Rumaniacs“, der Offroad Gatschgurkenplederer Tour von Red Bull trainieren.

Die eine Zapfsäule hat einiges zu tun. Andi gräbt sich in den Gräder ein und Enzo hilft ihm raus. Koksi freundet sich mit den Rumaniacs an, bis alle fertig sind mit tanken. Wir fahren die Bergstrecke weiter, als die Menschenmassen immer mehr werden. Bitte, wo kommen die alle her? Und was machen die da? Nach ein paar Kurven weiter, wissen wir Bescheid. Hier gibt es eine Tropfsteinhöhle und die Leute pilgern dorthin. Bald darauf kommen wir zu einem Kloster, welches sich eher als tibetanische Hochburg entpuppt. Die Dächer des ganzen Ortes gleichen chinesischem oder tibeta-nischem Design. Wir müssen auch die Route ändern, denn die ausgemachte Strecke – da schauts nach schwerem Gewitter aus. Wir planen, oder besser gesagt, der Inschinör plant um und so fahren wir über Bundesstraßen weiter Richtung Voineasa, in unser Quartier. Ankunft um 16.30 nach anstrengenden 234 km. Wir gehen nicht gleich duschen, sondern gönnen uns sofort ein Bier.


Und die Spritzer stehen auch schon am Tisch. Wir reservieren uns einen Tisch vor dem Fernseher, denn heute ist ja EM Finale, dass wir alle sehen wollen. Duschen und anschließend Treffen im Garten zum Abendmahl. Wir bestellen jeder das Gleiche. Steak, Gemüse, Erd-äpfel, Salat. Als der Kellner, Dragosch genannt, kommt, bestellen wir das Ganze gleich noch einmal. „Dragosch beutelt den Kopf, mit dem Gedanken. „San de deppat, wo fressen denn de des
ollas hin?“ (Freie Übersetzung). Als wir den zweiten Gang fertig hatten, bestellten wir noch mal die Karte. Verständnisloses Kopfschütteln seitens des Kellners. Kurz vor Beginn des Matches ziehen wir in die Arena ein. Der beste Tisch direkt vor dem großen Flatscreen. Koks, der sich als großer Italienerfan outet, braucht nach dem Match einige Grappa.

Spanien gewinnt mit 4:0. Na dann - Gute Nacht.
Abfahrt: 09:07        Ankunft: 16:36             Fahrzeit: 7h 29‘        Strecke: 234km                Tiefster Punkt: 150,6m    Höchster 1629,9m

 

Tag 3 Voineasa - Transfargaras - Bran
Kein Frühstücksbuffet. Die 2 Kellner von gestern und vorgestern sind auch nicht da. Die sind angeblich Grundstück anschauen, von dem Trinkgeld, dass sie von uns bekommen haben. Na wurscht. Die Kellnerin schaffts nicht so recht. Ham and Eggs gibt es nicht. Wir bestellen Schinken und jeder drei Spiegeleier. Legen den Schinken unter die Eggs und geht schon. Der Orangensaft wird vergessen, ist uns aber auch wurscht. Wir nehmen heute die Tour Richtung Bran in Angriff – zum Schloss des Unaussprechlichen. Von der ersten Fahretappe gibt es nur Kleinigkeiten wie zum Beispiel: Wie erkennt man eine Ortschaft? Wir fahren mindestens 100, überholen bei Sperrlinie im Überholverbot vor einem Zebrastreifen, bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 40!!! Bei der ersten Rauchpause gönnen wir uns Maulbeeren vom Baum. Nur außerhalb des Ortes fahren wir etwas langsamer. Und wenn du einen Sattelschlepper in der Ortschaft beobachtest, wie er beschleunigt und einen Zastava überholt – mit ordentlich Speed natürlich ….ppffuuuhhhh: In einer Ortschaft riecht es verdächtig nach Pudding, kurz darauf wissen wir warum. Dr. Oetker hat hier eine Vanillepuddingfabrik. Und beim Tanken sehen wir in bester deutscher Sprache den „Black Classic“, die Frage ist: Wer kennt den und nach was riecht der?


Bergwertung! Die höchste Bergüberquerung in den Karpaten ist der Transfargaras. Wir freuen uns tierisch und geben Stoff. Wir reißen etwas ab, denn einer gibt Gummi, der andere will fotografieren. Gegner! Vor uns fahren 5 Eingeborene (Hayabusa, GS, V-Strom, Varadero, BMW k). Tja, was soll ma sagen? Seht euch den Film an. Präsi kam eher von hinten nach, denn er war fotografieren und als gefragt wurde, wo er ist, meldet er „Sichtkontakt“ zurück. Doch da hats was, keiner hat bei uns gelbe Helme. 5 Rumäner! Die ersten 3 vorne, quälen sich um die Kurven mit in den Gegenverkehr einfahren und Kurve schneiden. Pfuuuh. Die müssen im wirklichen Leben Busschaffler oder LKW Zahrer sein. Präsi lässt sich ran, damit die Burschen ihn im Rückspiegel sehen und dann lässt er sie hinter sich. Der erste ziert sich noch ein bissi, da er eine Kamera am Bürzel montiert hat. Lächelnd winkt Präsi noch hinein, ehe er Gaas gibt. Schnell weg. Wir lassen sie später wieder vorbei, da wir ja Fotos machen.
Weiter oben in einer Kurve stehen sie dann und fotografieren uns alle, als wir vorbeibrettern. Wahrscheinlich halten sie uns für die österreichische GP Auswahl, hahahaha.
Der 1. Höhepunkt des heutigen Tages ist die, nur 4 Monate im Jahr befahrbare hochalpine Gebirgsstraße Drumul Transfagarasan.

Sie verbindet in Nord/Süd Richtung die transsilvanischen Alpen vom Arges Tal in der Großen Walachei mit dem Olt Tal in Siebenbürgen. Sie ist die höchst gelegene Nationalstraße Rumäniens und schlängelt sich in Unmengen Kehren und Serpentinen bis zum höchsten befahrbaren Punkt auf 2042 Metern. Die Hochstraße wurde im Auftrag des Diktators Nicolae Ceausescu von 1969 bis 1974 erbaut. Oben, am höchsten Punkt, ist ein Tunnel und da fährt ein Rumäne mit Schritttempo in der Mitte des Tunnels. Oida! Höchster Punkt 2048 bis 52 je nach Navi. Oben ist, wie bei uns auf den Bergen, einiges los. Standln mit Erinnerungsstücken, Pickerl, Würstl, Hot Dog und anscheinend das rumänische Nationalgebäck. Auf Bindedraht aufgefädelte Bierringerl mit Mohn und etwas Salz. Wir müssen uns je eines freibeissen, denn sonst gehen die vom Bindedraht nicht runter. Patch gibt es keine. Aber ein Pickerl und ein Magnet für den Kühlschrank gibt es. Pickerl 5, Magnet 8 Lei.
Kurz nach dem höchsten Punkt kommt ein Aussichtspunkt, an dem man unzählige Kurven einsehen kann. In Österreich würde man wahrscheinlich 18 € Maut zahlen – mindestens. Hier ist es gratis.



Wir fahren alle gemütlich ab und: „Koksi, pass auf, noch 2 Spitzkehren, dann steht eine Riesenschafherde mitten auf der Straße!“. „Pfuu, danke, Andi, ah ich seh sie schon. Oida, des san siche 200 Viecha.“ Wir sind jetzt mitten in Transsilvanien, die Betonmischer werden zu Knoblauchpulvermischer…



Julius meint, wollts euch das Kloster da schnell anschauen. Klar, aber nur von aussen. Der Weg wird steiniger und dann kommen Schilder mit „Fathers Cave!“ Wir fahren den Schildern nach und schon sind wir wieder auf einer Offroadstrecke. Wir bleiben erst stehen, wo die Brücke vom Wasser weggerissen wurde. Bachdurchfuhr. Nein, wir drehen um und fahren zum Kloster. Man muss zu Fuß hineingehen, was wir natürlich ablehnen. Wir fahren bis zum Eingang machen ein Foto und sehnen uns bereits den nächsten Kaffee her. Apropos Kaffee. Vor dem Kloster stand ein Kaffeeautomat, ganz alleine und verlassen in einer Holzhütte, die nur für ihn gebaut wurde. Unten in der Ortschaft haben wir auch gleich ein Lokal gefunden.

Mittels mitgeführtem Kompressor wird Luft in die Pneus nachgedrückt, währenddessen wird schon der Kaffee gemacht. Als ein Traktor einen Reifenplatzer hat, sehen wir ihm zu, wie er versucht die Achse zu sperren, um mit gehobenen Rad weiterzufahren. Hypernervöse rumänische Musik macht den Koksi ganz wurlat, er droht uns Schmerzen an, wenn wir nicht baldigst von hier verschwinden. Der Straßenbelag wird schlechter. Die Schlaglöcher, na was soll man sagen, eine versuchte asphaltierte Schotterstraße. Da hat sich einer mit einer Fräse selbstständig gemacht, der Bruder hat einen Stoßdämpferservice im Ort und der Papa der beiden hat ein Asphaltmischwerk, der ist aber schon gestorben und daher wird nichts ausgebessert. Um die Geschichten kurz zu halten - manche GS’n schlagen bis oben durch. Es ist eine Schlaglochrallye. Wir erhöhen den Abstand zum Vordermann und fahren hochkonzentriert um den meisten Löchern auszuweichen, was nicht immer gelingt. Wir kommen nach Bran.



Die erste Tankstelle ist eine Automatentankstelle, die wir nicht nehmen, dafür machen wir ein Bild vom „Vampire Camping“ An der zweiten wird getankt und da sehen wir es: Das Schloss! Das Heim des Vlad Tepes, auch Vlad Dracul oder Graf Dracula genannt. Wir suchen unser Quartier, das Casa din Bran. Gefunden, schnell ausziehen, leichte Montur und zum Schloss.



Wir durchqueren den Ort, der sich als transsylvanisches Mariazell entpuppt. Bereits nach dem Schloss suchen wir uns einen guten Fotopoint. Rüber über eine Brücke, vorbei an den Zigeunern und auf die Ortswiese, die auch Veranstaltungsort ist, so scheint es zumindest. Wir machen Gruppenbilder, mit und ohne Zähne….

Das Schloss Bran, welches den Touristen als das Heim von Vlad III Draculea, Bram Stokers Dracula Romanvorlage präsentiert wird. Es ist aber nicht überliefert ob Draculea das Schloss je betreten hat. Zurück zum Quartier, duschen, Abendessen. Heute ist fast Vollmond, und die Sonne geht bereits unter. Die Kellnerin stellt die Bärlauchpflanzen vor und hängt die Knoblauchkränze an die Türe, wir sehen uns an, machen jeder drei Kreuzzeichen und kontrollieren bei jedem Mal, wenn wir ins Zimmer gehen im Spiegel unser Spiegelbild. Eh noch da. Gott sei Dank. Es wird so richtig finster. Wir schaun, dass wir mit dem Essen fertig werden, schreiben schnell Bericht und schützen unsere Hälse bereits mit Kettenhalstüchern. So! Wir gehen ins Zimmer, verbarrikatieren die Tür von innen und halten uns an den Händen, wenn wir einschlafen. Wenn wir Glück haben, beißt uns niemand in der heutigen Nacht. Gute Nacht.

Abfahrt: 10:09      Ankunft: 17:28         Fahrzeit: 7h 19         Höchste Ergebung: 2050,4 m             Strecke: 323km

Tag 4 Rumänien - Bulgarien
Koksi macht mit Präsi den ultimativen Vampirstresstest. Die Sonne scheint bereits schwer vom Himmel. Koksi schaut in den Spiegel, ob er ein Spiegelbild hat, passt. Und dann reißt er den Vorhang zur Seite und blendet voll Präsi. Ahhhhhrghhhh! Ok, er zerfällt nicht zu Staub, er ist ok. Koksi und Präsi lachen bereits im Zimmer, während die anderen sich langsam aus den Betten bewegen. Alle haben die Nacht überlebt und treffen sich im Garten zum Frühstück. Die Bestellung ist etwas mühsam, da der Kellner nicht so gut drauf ist wie wir. Wir bekommen doch noch unser Ham and eggs und satteln dann langsam auf. Wir bewegen uns auf der Hauptverkehrsroute von Braszov nach Bukarest. Wir haben einiges zu tun, denn die Schlaglöcher reihen sich aneinander wie die Lemminge, bevor sie in die Tiefe stürzen. Während die Sonne mit 37 Grad gnadenlos runterbrennt, finden wir einen LKW Truck Stopp unter einer Wellblechbaracke und holen uns einen Kaffee. Die Kellnerin ist so begeistert von unseren Bikes, dass sie unbedingt Bilder machen muss. Sie fragt brav und wir schreiben ihr eine Genehmigung. Weiter geht’s durch Bukarest durch. Das Navi führt uns quer durch Bukarest, da die Autobahn gesperrt ist.



                                                                                                      Fehlersuchbild                                              Triumphbogen von Bukarest


Wir bekommen so einen Eindruck von der Stadt. Ein den Franzosen nachgebauter Triumphbogen, zweispurige Kreisverkehre, mordsdrum Staus.

Die Stadt kann was. Wir kommen auch gut raus und auf der Landesstraße fährt vor uns ein Roller. Ein Burgmann, der sich mit seinen kleinen Reifen voll gegen die Straße kämpft. Wir fahren etliche km hinter ihm her, denn mit den Schlaglöchern geht es eh nicht schneller. Als er sich zum Abbiegen einreiht, winken wir ihm und so geht’s ohne ihm weiter. Die Brücke über die Donau. Der Grenzübergang ist total verwirrend, links rechts, links, Umleitung, Dann sind wir auf der Grenze. Wir haben wieder die Kabel und die Antenne versteckt und sind beim Zöllner angelangt. Er fragt, ob wir alle bei der Polizei sind – das IPA Pickerl tut seine Wirkung. Er ist freundlich und nett, schaut sich den Pass an und winkt uns weiter. Wir kommen auf die Brücke. Die Brücke ist in einem desolaten Zustand, so scheint es. Aber hier werden überall Arbeiter beschäftigt, die die Brücke schweißen, bemalen und striegeln. Die „Freundschaftsbrücke“, erbaut 1952-54 verbindet Giurgiu mit Russe, ist 2800m lang und 30 m hoch, der mittlere Teil kann für größere Schiffe geöffnet werden. In der unteren Ebene fahren Züge im oberen wir. Mitten auf der Brücke ist auch eine Baustelle, wir kommen zum Stillstand und da bietet sich die Chance auf ein paar Fotos. Jetzt sind wir in Bulgarien, in Russe.



Eine riesige Hafenstadt. Der größte Ölhafen von Bulgarien. Wir müssen tanken. Hier tanken viele Fzg. Autogas. Ruz steht bereits am Rand, als ein Fzg retourrollt das nicht anspringt. Martin schreit und hält sein Bike. Der Typ springt aus dem zurückrollenden Fahrzeug und schreit blöd umadum. Koksi beruhigt ihn mit „Oida, chill! Sunst hau i da zwa in de Goschn“. Auf jeden Fall haben wir noch Präsis und Enzos Bike weggestellt. Komischerweise sind nach dem Gas tanken einige Autos nicht angesprungen. Liegt wahrscheinlich am ausgelaugten Gas. Wir fahren aus der Stadt raus und machen ein Fahrsicherheitstraining in angemessener Geschwindigkeit. Die Straße ist so ziemlich, na ja wie soll man sagen? Die Schlaglöcher gehen in Schotterstrecken nahtlos über und von da wieder in Asphalt mit Ausfräsungen, wo sich die Hubwege der Dämpfer der GS bewähren müssen. An die 74 km bis nach Burgas.

Burgas ist die südliche Begrenzung der berühmten Goldküste. Wir sehen jetzt schon das „schwarze Meer“ das sich komischerweise nicht von den anderen Meeren unterscheidet. Ok, die blaue Donau rinnt hinein, da kann man dann schon schwarzes Meer sagen. Natürlich müssen wir hier einige Bilder machen. Die Echt’n am Goldstrand, die PSVler am schwarzen Meer usw.. Natürlich stellen wir uns auch hinein, einige kosten auch. Wir stellen die Bikes in Pose und überlegen, ob wir nicht mit ihnen bis zum Wasser fahren sollten, doch der tiefe Sand lässt uns von diesem Gedanken abkommen. Nur Günter dreht wagemutig am Quirl und gräbt die kettengetriebene 800er in den warmen Sand ein. Ruz steht am Straßenrand und lacht sich einen Ast, Präsi macht inzwischen Fotos, wie Enzo, Koks und Günter versuchen die GS aus dem Sand zu holen. Schluck, Enzo, schluck, dachte sich die GS und schießt den feinen Sand in Enzos Gesicht und Getriebe.


Nach der Dünentour finden wir in Primorsko, einer Touristenhochburg im 2.Anlauf sofort 3 Zimmer. Bringen unser Gepäck in den Vorraum. Nur Parken ist etwas schwieriger. Die
Conciergin weiß einen bewachten Parkplatz, wo wir auch gleich gegen die Einbahn, ohne Helm, hinfinden. 8 Leva (4€) pro Bike. 24 Stunden bewacht. Jetzt sofort in die Dusche. Ausgiebig reinigen – volles Programm, siehe links oben. Einkaufsstraße. Wir kaufen
nichts und gehen gleich auf Lokalsuche. Immerhin ist das Frühstück schon länger her. Der Grill kann was, verhun-gern werden wir nicht. Die erste Möglichkeit lassen wir aus, denn der Typ nebenan spielt mit der Pressluftmusik so laut, dass es einem die Trommelfelle von den Steig-
bügeln abzieht. Etwas weiter weg ist die Stimmung etwas besser, ein eher gehobenes Lokal, wo ein Mann ein komplettes Orchester imitiert. Die Kellnerin kann kein Wort englisch und nachdem wir die Karte von bulgarisch auf englisch tauschen, wissen wir auch ungefähr was wir bestellen sollen. Nur mit der Menge hapert es etwas und auch mit der Koordination, denn Julius mag Calamari fritti mit Pommes. Die Fritti kommen, aber keine Fritten. Die kommen erst als …..na wurscht. Günter und Präsi haben meat balls mit French fries bestellt. Da keiner wusste, wie groß die balls sind, hat Präsi gemeint, 5 wären ok. Statt balls kamen dann Lawerl, die einen eigenen Beigeschmack hatten. Das einzig echt Gute war der Weißwein, den wir aus 3 Flaschen vernichteten. Die Chefin oder Oberkellnerin war etwas der deutschen und englischen Sprache mächtig, entschuldigte sich für die nicht zeitgerechten Servierung von den Speisen und lud uns zum bulgarischen Nationalschnaps ein. Zuckerwasser! Nach dem Zahlen gingen wir noch etwas strandeln zu den Standeln und in die „Zagorka Bar“. Wir besprachen den heutigen Tag und wie wohl wir uns fühlen mit den mitgereisten Kollegen und schmieren uns gegenseitig Honig ums Maul. Der Caipirinha, heißt hier Mojito und heißt eigentlich gar nichts. Der Weißwein bringts wie immer und ist unsere Rettung.




Irgendwann gehen wir gutgelaunt zu unserem Hotel und nachdem wir uns in den 3. Stock quälten, wünschen wir uns eine gute Nacht. Wir haben zwar am 2. Stock noch eine Bügelpause eingelegt, aber da gibt es nur ein Bild.
Tag 4:     Abfahrt: 09.06       Ankunft: 19.03,             560 km              Fahrzeit: 9h 57‘                    Höchste Erhebung: 1120,8m

 


Tag 5
Bulgarien - Türkei - Hellas - Insel Thassos
Wir beginnen den Tag damit, dass wir das neueste G.A.A.S. beim Zeitschriftenhändler sehen und uns ur freuen, dass es jetzt auch in Bulgarien erscheint. Es kostet hier 5 Leva. Wir versuchen ein Frühstück zu ergattern und holen uns heute mal beim nahen Bäckereistandl süße Sachen.

Anschließend holen wir die Bikes und packeln auf. Wir verabschieden uns bereits schwitzend und fahren über die 99, das ist eine MDLS, eine mordsdrumgroße Löcherstraße. Wir brauchen für 65 km ca. 1,5 Stunden. Das Beste allerdings ist hier die Vignettenpflicht für PKW’s und eine Mindestgeschwindigkeit von 40km/h. Warum 40? Das man besser über die Löcher drüberkommt, sonst federts ordentlich ein. Oben am Berg stehen zwei Polizisten im Schatten, grüßen freundlich. Wir überlegen, was die dort tun. „Die Straße ist ja eigentlich frisch asphaltiert und die Löcher waren im Lagerhaus im Angebot, die haben sie hier gleich eingebaut. Und die Bullen passen auf, dass niemand die Löcher stiehlt, denn die sind abgezählt! Der Straßenzustand mutiert von der Einreise in Bulgarien von 80% Asphalt mit 20% Schlaglöcher, schrittweise Richtung Süden in 20% Asphalt und 100% Schlaglöcher und 20% Schotter (kein Rechenfehler!) Die 99 hört mitten in den Bergen auf, genau am Grenzübergang zur Türkei. Wir fahren alle zum 1. Mal mit dem Bike in die Türkei.


Beim Schranken. Wir zeigen unsere Pässe. Es hat 37 Grad im Schatten und unter den Helmen rinnt der Schweiß. Der Zöllner will von jedem den Pass sehen. Na gut, wir machen ihm die Freude. Als alle fertig sind und endlich durch den Schranken dürfen, stehen bereits 4 Bikes am linken Rand und die Helden sind nicht da. Was is, rauch ma eine, oder wo sind die. Enzo und Präsi stellen auch ab und suchen die anderen. Gefunden haben wir sie im Gebäude. Was ist da? Beim Schalter 1 musst du um ein Visum ansuchen und 15 Euro zahlen. Beim Schalter 2, muss man die grüne Versicherungskarte herzeigen. O.k., das dauert alles ein bischen. Als wir fertig sind, stehen die ersten schon wieder wo an, nämlich am Schalter 3, wo wir alles nochmals herzeigen müssen, Pass, Visum, Stempel und uns das Mädel dahinter abcheckt im Computer, wo wir auch die Namen unserer Väter bekanntgeben müssen!? Tja, Leute, wir sind verwöhnt von der EU. Wir sind jetzt fertig glauben wir, aber die Dame meint noch baggage control im Freien. Wir kommen zu einem Herrn, der alles nochmal kontrolliert. Er nimmt den Pass in die Hand, hält ihn 4cm vor seine Nase und kippt ihn hin und her. Seit wann hat unser Pass außen einen Kippeffekt??? Außen! Nein, wir kommen gleich drauf, dass der Typ Aschenbecher aufhat und einen Schas sieht. Oder will er uns nur verarschen, wer weiß das schon.

Ruz hat inzwischen ganz andere Sorgen, sein Versicherungsmann hat ihm eine türkische grüne Versicherungskarte ausgestellt, nur leider war die Karte ungültig, weil eben TR nicht angekreuzt war. Grrrr, das klärt Martin persönlich. Nachdem alle beim Aschenbecheronkel durch sind, treffen wir uns im Schatten und trinken erst mal was – Mineralwasser ohne Perlen. Julius befragt inzwischen die Grenzpolizisten über das Geschwindigkeitslimit in der Türkei. Hier der Originaltext: Drei Mann hoch hinter dem Schalter. „Excuse me Sir, whats the speed limit for motorbikes in Turkey?“ Betretenes Schweigen, ratloses Gesicht, Blick zum Kollegen, gleicher Gesichtsausdruck, Blick der 2 Ratlosen zum 3., der hat aber zu den Fragezeichen eine Eingabe. Blick der 3 Uniformierten zur Pinnwand auf ein Papier. Dieses wird eingehend begutachtet, Meinungen ausgetauscht und sie einigen sich auf eine Zeile die evtl. für Motorräder gültig ist. „50 in the City, 89 outside and 131 on the Highway“. Meine Frage ob sie sich sicher sind wird mit einem einheitlichen „NO“ beantwortet. „Many thanks“ und ich gehe unverrichteter Dinge aus dem Grenzhaus…und berede die Zollformalitäten, unglaublich. Wurscht, is halt so. Wir setzen die Helme auf und fahren weg. Die erste Kurve kommt und was sehen unsere verschwitzten Augen? Eine 4spurige Straße bestens asphaltiert. Im Gegensatz zum baufälligen Zollgebäude. Eine Rennstrecke quasi.

Nächster Stopp – tanken. Kein Kaffee, weils keinen gibt. Diesen nehmen wir ein paar km weiter auf der gegenüberliegenden Seite, wir werfen den Anker und parken uns ein. Ein freundlicher Einheimischer, der bei der 2. Türkenbelagerung von Wien als junger Bub schon dabei war, kommt auf uns zu. Wir fragen nach Kava, oder Kaffee. Er nickt und wir nehmen Platz. Wir bestellen 6 Kaffee und er gestikuliert mit Händen und Füßen, dass er nur Chai, also Tee hat. Nebenan sitzt ein etwas jüngerer Mann, ein Fernfahrer und hilft beim Dolmetschen. Er hat keinen Kaffee, nur Tee, aber Wasser hätt er auch, sagt er. Wir nehmen 6. Beim Zahlen kommt er noch mit einer Plastikflasche Wasser und deutet an, dass wir sich das Zeug in die Hände schmieren sollen. Er bietet jeden etwas an und wir nehmen die Gastfreundschaft an und schmieren uns das Rosenwasser in die Hände und ins Genick. Weiter geht’s. Der Urtürke wünscht uns noch was. Was, wiss ma nicht.

 

Wir kommen an eine Mautstation. Da niemand da ist, läutet Koksi an. Da redet aber nur einer türkisch. Julius sieht weiter oben durch die Einsichtscheibe jemand sitzen, wild gestikulierend machen wir klar, wir dürfen durch. Als die Mautstrecke vorbei ist (50km) – Schranken zu. Julius läutet, worauf sich wieder ein türkischsprechender ASFINAGler meldet. Redeschwall –nixverstehen. „Ticket!“ „Heast mia haum ka Ticket, weu dea aundare deit hot, dass ma foarn soin”. Wildes Gestikulieren hinter der dunklen Glasscheibe, wir sollen da zum Gebäude rüber. Mit den Worten: „Kollega kam hier!“ Wir schieben zurück und fahren zum Haus. Typ schaut heraus (Toll Tickets) und will 7,50 türkische Lira pro Moped + die elektronische Karte!? Auf die er das Guthaben aufbucht!? Dann haben wir ihm ewig erklärt, dass wir keine Karte haben. Er hat uns dann als Österreicher erkannt und meinte in seinem Kabäuschen noch: „Heil Hitler!“ Allerdings mit der linken Hand. Naja, es gibt mehr Trottln als Leut (Originalzitat Edmund Sackbauer). Er bemühte sich dann aus dem Haus und hat jedem von uns persönlich den Schranken geöffnet. Autobahnabfahrt Edirne. Das Navi leitet uns mitten durch die Stadt. Sehr interessant. Gottlob, denn wir sehen Minarette, Häuser und das ganze Stadtleben an sich. Wir kommen zu einer riesigen Moschee, wo sich davor ein Ringelspiel befindet. Wir nehmen am Gehsteig Platz und schon kommt ein freundlicher Türke, der uns auf den mit Kunststoffrasen ausgelegten Platz bittet. Wir setzen uns und bestellen Kaffee, türkischen wohlgemerkt.

Wir sitzen am Platz vor der Selimiye-Moschee (1568–1575 errichtet). Sie gilt mit ihren 71m hohen Minaretten als Höhepunkt der osmanischen Architektur. Bald kommt ein Typ mit drei Tabletts und bringt etliche Metallgestelle, darin sind die Häferl mit Kaffee und Wasser. Auch Zuckerl werden gereicht. Präsi geht eine Runde um die Moschee zu belichten und kommt mit der Idee zurück, wenn wir schon da sind, sollten wir doch ein Kebap essen. Kein Problem, der Kellner ist schon unterwegs. Super Kebapteller. Nur die typische Frage: „Mit alles?“ haben wir nicht gehört. Wir zahlen, verabschieden uns und die Türken winken noch sehr freundlich. Komisch. Bei uns bieten sie dir eine Watsche mit Fuß an. Kurz darauf überqueren wir einen Fluss über alte Brücken und bald darauf kommt die Grenze zu Griechenland. Wir werden in einen Korridor gelotst und schon stehen wir mitten vor der türkischen Ausreisestelle. Wir kennen uns ja jetzt schon aus. Schalter 1 Pass. 2 Grüne Versicherungskarte. 3. Kontrolle von Schalter 1 und 2. Oida, i wia deppat. Endlich raus aus dem Kobel. Griechenland, wir kommen. „Hellas“ zusammen. Zuerst müssen wir aber noch durch einen Korridor aus Stacheldraht durch. Die Türken stehen mit Sturmgewehr und die Griechen mit Helm, Sturmgewehr und Bajonett. Naja, weg hier.


Wir haben heute also bereits das 3. Land befahren. Wir kommen auf die griechische Autobahn und können die Straße richtig genießen – keine Löcher 120 - 140. Uns wird fad. Wir versuchen mit 130 Formationsfahren, das die Polizei ein halbes Jahr übt, versuchen wir nach kurzer Absprache. Morgen wird es besser. Wir kommen nach Keramoti, wo die Fähre bereits an der Mole liegt. Koks springt ab, zahlt und schon ziehen wir an den Autos vorbei in den Bauch der Fähre. Treffpunkt, an Deck.

 

Wir genießen die Ruhe und sehen den Möwen zu, wie sie die Fähre begleiten. Ausspannen pur. Noarrnkastlschaun. 25 Minuten später ziehen wir uns wieder an und verlassen die Fähre und fahren den Rundkurs um die Insel Thassos. In Pefkari hat Julius wieder Zimmer bestellt. Wir sind schon da und ziehen uns auch gleich aus. Duschen ist angesagt. Was aber eigentlich ein Glücksspiel ist, denn aus dem Duschkopf kommt ein 6 strahliger dünner Strahl, der bei „warm“ noch weniger wird. Alle Zimmer gleich. Nach dem „duschen“ treffen wir uns beim Wirten gegenüber und schrauben uns ein kleschkaltes Bier hinein. Die Live Musik ist so laut, dass keiner das Fideln verträgt und wir uns beim Nachbarlokal einnisten. Wir bestellen die Karte rauf und runter und jetzt ist es bereits kurz vor 1 Uhr in der Früh und etliche Flaschen Retsina, Ouzo und nur eine Flasche Weißwein ist leer, dafür die Mägen voll.
Morgen haben wir uns einen Reparatur- und Instandsetzungstag mit kurzen Badepausen vorgenommen. Auch soll die Koala Bar angesteuert werden. So, jetzt aber Gut Nacht.

Tag 5: Primorsko (BG), Edirne (TR), Keramoti (GR), Thassos
Frühstück Bulgarien, Mittagessen Türkei, Abendessen Griechenland – kann auch nicht jeder!
Abfahrt: 09.15    Ankunft: 20:15    Fahrzeit: 11 Stunden
Strecke: 539km.Tiefster Punkt: 1,5m, Höchste Erhebung: 650,4m



Tag 6 Koala Bar und retour
Aufgeweckt durch Kindergeplärr und rasselnde Plastikrollen unter einem Trolley, der über die Stufen gezogen wird, erheben wir uns wie die Zombies im gleichnamigen Monumentalfilm. Nicht, dass da wer glaubt, wir wären betrunken gewesen, nein. Wahr ist vielmehr, dass die Hitze einem enorm die Kraft raubt und die gestrigen 539 km teils sehr durchschlagende Straße ihr übriges tut. Wir treffen uns wie gestern besprochen bei Jorgo in der Taverne und bestellen Frühstück, welches aus Weißbrot, Butter, Marmelade und EINER Scheibe Schinken sowie gleich viel Scheiben Käse besteht. Kaffee ist in Thermohäferln und kühlt ewig nicht aus. Da ja heute RuR Tag ist (Reparatur und Relax Tag), beginnt Günter mit dem Analysecomputer die GS von Ruz zu checken. Sie hat ein Standgasproblem, welches sich im Fehlercode 10.500 niederschlägt. Die Leerlaufklappe im linken Zylinder ist irgendwie defekt und lässt sich nicht beheben, trotz Probelauf und Synchronisation über den Läppi. Jedoch gibt sich das, wenn das Triebwerk warm ist, also kein gröberes Malheur. Enzos Geräusche, die von den vorderen Bremsen zu kommen scheinen – auch da gibt’s kein Problem. A GS hot ka Problem. Julius‘ Antrieb klackert ein bischen. Ganz im Gegenteil zu ihm, er ist der letzte der aufgestanden ist und dürfte einen geschwollenen Kopf haben, aber nicht von der Hitze, da ist er resistent. Mit der Zeit wird auch Julius munter und er holt das kleine Schweißequipment und versucht mit Gaslötkolben und diversen Drähten 2 abgerissene Steckerleitungen um das Funkgerät zu reparieren, während Günter versucht mit dem Läppi zu skypen, was auch gut ausschaut, wenn er den Läppi ans Ohr hält. Koksi schreibt seiner Lieben über das Notebook einen Kurzbericht, Präsi schreibt den Langbericht und versucht einige Bilder der Tour ins Facebook zu bringen. Enzo versorgt alle mit Soda Zitron, Kaffee und was noch so benötigt wird. Der Tag vergeht gemütlich am Strand. Präsi fährt mit dem Tauchboot mit hinaus und sieht den Lehrlingen sowie den vielen Tauchlehrern zu. Ein deutsches Pärchen aus Dortmund ist auch mit an Bord, die nur schnorcheln gehen. Präsi borgt sich dann ein Glasl und Schnorchel aus und lässt sich dann auch noch etwas treiben, ehe es wieder zurück an den Strand geht. Die Burschen schwitzen inzwischen wie die Spanferkel am Grill. Enzo hat ein Chillout Training begonnen und hat Steine übereinander geschlich-tet. Präsi baut dann auch noch einen Turm. Koksi hat inzwischen das mitgebrachte G.A.A.S. ausgelesen. Nach dem Duschen sind wir mit dem Bike zur Koala Bar gefahren. Koksi hat hier vor vielen Jahren mit seiner Lieben Geburtstag gefeiert. Danach sind wir zum „Würstelstand“. Direkt an der Straße steht ein Anhänger der griechische Spezialitäten anbietet.

Wir bestellen Unmengen und jeder ein Bier, außer Enzo, der bleibt wie immer beim Wein. Zurück im Ort, gehen wir noch in die Coktailbar, die mit Gewalt versuchen uns ihr Gschlodder Pfefferminzsaft, mit Soda aufgespritzt, eine Viertel Limette und Teil eines Pfefferminzblattes) als Mojito zu verkaufen. „War alles in Ordnung?“ „Na sicha ned!“ Wir erklären ihm dann wie man dieses wunderbare Getränk zubereitet. In der „Hausbar“ geben wir uns noch einen Weißen und einen Retsina sowie Ouzo. Gute Nacht.            Gefahrene km am Tag 6: keine 25!

 

Tag 7 Thassos - Cacak  
Abfahrt um 06:53. Koksi hat so gut wie nichts geschlafen, ihn haben die Blutsauger genagelt. Die anderen haben auch nicht besser dreingeschaut, die Hitze nimmt jeden mit. Bei der Fahrt zur Fähre bleiben wir schnell beim Bäcker stehen und nehmen die Luftikusse und undefinierbare Weckerl mit auf die Fähre. Wir fahren als erste auf und ruck zuck sitzen wir oben an Deck und haben sich bereits einen Kaffee von unter Deck mitgenommen.

Als die Fähre ablegt, haben wir das Meiste schon verdrückt. Mit den letzten Bissen füttern wir die Möwen.  Eine Dame will es uns nachmachen und als sie ganz gespannt die Hand hebt und auf die anfliegende Möwe wartet, zwickt Präsi sie in den Hals. Sie zuckt und juchezzt und wir brechen ab vor Lachen. Der Tag fängt gut an. Von Keramoti geht’s schnurstracks nach Kavala. Auf der Autobahn bilden wir jetzt endlich den Keil und Sergio Enzo Leone filmt drauf los, von vorne, von der Seite und von hinten. Grenzübergang zu Mazedonien, Ausreise Hellas ruck zuck. Einreise Mazedonien Stau. Gleich nach der Grenze tanken wir und werden von einer indischen Familie angeredet und die Kleine darf auf Julius‘ Moped Platz nehmen. Fotos werden gemacht und alle sind von unserer Reise begeistert. Bei der Ausreise Mazedonien wird Günter vom Zöllner angeschnorrt um ein IPA Pickerl und in der Nachbarschlange steht ein Salzburg Land Kennzeichen, mit dem Präsi hin und her schreit. Nach der Grenze tratschen wir noch mit dem Typen, ehe es weiter geht. Günters Bike braucht Benzin. Wir verlassen die Autobahn und Günter tankt alleine, denn die Tankstelle nimmt keine Karten. Die nächste Tankstelle ist außer Betrieb. Die 3. hat offen und auch Benzin. Dazwischen waren drei Autobahn Ab- und Ausfahrten und jedesmal haben wir Maut gezahlt. Koks war voll heiß, nicht nur wegen der Hitze, denn für 12o Meter Autobahn haben wir 2 Euro gezahlt. Obwohl wir die Ticketabrechnungen hergezeigt haben, mussten wir wieder zahlen. Typisch Serben. Das sind Raubritter, früher haben sie den Leuten, die tankten und die Tankdeckel auf die Pumpe gelegt haben, diese geklaut, damit du im Shop einen kaufen musstest. Mich wundert nicht, dass wir damals den Typen den Krieg erklärt haben. Wir auch diesmal. Koksi und Günter haben sich geschworen, wenn Serben einreisen in Wien, werden die genauer untersucht. Gü und Ko sind ja bei der Grenzkontrolle. (Gfreits eich, es Serben). Wir fahren den aufziehenden Gewitterwolken eine Weile davon. Doch irgendwann ist es soweit, sie holen uns ein. Im Berg rechts daneben schlägt der Blitz ein und eine Feuerkugel erscheint kurz am Berg, ein Wahnsinn. Vor uns sehen wir eine weiße Wand, die immer näher kommt. Kurz darauf fängt es zu schütten an, dass wir auf 100 runterbremsen und sogar unseren Vordermann nur mit Mühe sehen. Gas weg. Die Autobahn verwan-
delt sich in eine Wasser-straße. Enzo filmt von hinten alles. Herr Noah hätte seine Freude. Den Vorteil, die Abkühlung nehmen wir in Kauf. Und sollte es irgendwo rein-regnen, ist es uns auch wurscht, denn wir hatten heute kurz 40 Grad am Bandl. Und das mit voller Panier. Als wir abfahren
nimmt der Automat unsere Mauttickets nicht, da sie nass sind. Der Mautler war nicht erfreut, Koks hat ihm freundlichst darauf aufmerksam gemacht, dass er auch waschelnass ist und er gefälligst seine Arbeit machen soll, sonst donnerts. Wir mussten kurz warten, bis der Typ die Karten gefönt hatte. 60 Kilometer später waren wir schon im Hotel. Die Zimmer waren gleich belegt.


Das 5er Zimmer das Präsi und Koks bekommen haben war schon belegt, der Concierge konnte es nicht glauben und sah selbst nach. Dann hat er es geglaubt. Bevor wir uns umzogen, haben wir uns ein KKB hineingeschraubt. KKB= Kleschkaltes Bier. Während wir auf das Abendessen warteten, sind wir abwechselnd duschen gegangen. Abendessen: 3 Stück gebackener Käse mit Soße trara, danach 10 Stück Cevapcici mit Zwiebel, Salat und Pommes. Danach war nur noch Bauch halten, Spritzer und Belinkowatz trinken angesagt

.

Heute 13h 4‘ gefahren, 843 km. (Thassos, Kavala, Thessaloniki, Skopje (MKD), Nis (SRB), Cacak (SRB)
Abfahrt: 06.53 (griechischer Zeit), Ankunft: 18.55 (serbischer)
Länge: 13 Stunden u. 2 Minuten, Tiefster Punkt: 3,5m, Höchste Ergebung: 472,1m

Tag 8
Die Klimaanlage hat ihre Dienste erfüllt. 25 Grad eingestellt und super geschlafen. Nur Ruz und Günter mussten leiden, denn die hatte keine. Auch haben sie eine Alarmanlage und bellende Hunde gehört, doch der Rest schlief wunderbar. Das Frühstück war auch ok und bereits beim Aufpackeln lief uns der Schweiß ins Gesicht. Na, das kann was. Bereits in der nächsten Ortschaft sahen wir einen „Schaftransporter“, wo die Schäfchen entweder auf die Weide oder ins gelobte Land geführt wurden, quasi nicht die 4 im Jeep sondern die 4 im Hänger. Kurz darauf kamen wir in die serbische Wachau. Neben der Straße mäandert ein türkiser (nicht zu verwechseln mit türkischer) Fluss seines Weges, ein Wahnsinnsausblick. Danach Bergstraße Richtung Bosnien, die serbische Kalte Kuchl. Der Grenzübertritt dauert a bissal, 34 Grad im Thermometer, gefühlte 60 Grad in der Kluft. Nachdem der serbische Grenzbeamte sein Schwätzchen nach gut 15 Minuten mit einem LKW-Fahrer abgeschlossen hat, widmet er sich uns. Jeder von uns der an die Reihe kommt wird was anderes gefragt, der Kollege hat, so scheint’s, Langeweile und will mit Plaudern seinen Dienst durchziehen, egal ob uns heiß ist und der Saft bereits durch die Hose in die Böcke läuft.
 


Danach die Bosnische Einreise problemlos und flott. Wir folgen dem Flusslauf der Drina. Beeindruckende Ausblicke, schöne Straße und wir sind flott unterwegs bis uns eine Laserpistole der Firma Riegel Measurement aus Horn/Niederösterreich stoppt, dahinter 2 Beamte der bosnischen Polizei. Julius hat das geahnt und in der 40er Beschränkung auf etwa 50 reduziert, schützt aber nicht vom Aufgehaltenwerden. Wir stoppen und Julius erklärt den Beamten gleich die Situation. Die beiden beschwichtigen „no problem with the speed“, es ist nur so, dass der eine unsere BMWs aus der Ferne erkannt hat und ihm das an seine 650er BMW er-innert die er im Dienst fährt und er uns unbedingt sagen muss, dass die Ex-Jugoslawische Polizei ehemals die R60 gefahren ist. Wir nehmen das mit Staunen zur Kenntnis und freuen uns ungemein als er uns mit der Bitte um komplettes Durchdrehen des Quirls beim Wegfahren bittet. Machen wir gerne, der Heinz steht allerdings beim Wegfahren am Schotter und staubt die beiden von oben bis unten mit Dreck, Staub und Steinen ein. Hoffentlich wirkt sich das nicht auf die nächsten Biker aus….Wir kommen nach Foca, füllen die Fässer der BMWs, tanken ausgiebig Wasser für die luftgekühlten Körper und begeben uns auf die 20km Anreise Richtung Grenze Bosnien/Montenegro.

Nach dem unspektakulären Grenzübertritt gönnen wir uns einen Kaffee. Dort treffen wir auf eine Bikergruppe aus Tschechien die über Serbien hierher gekommen sind. Lauter BMWs bis auf eine KTM. Die Truppe ist entweder sehr müde oder haben’s grad gestritten, sprechen kaum ein Wort… Uns wurscht, bei uns rennt der Schmäh wie immer. Wir haben den Pliva-Canyon vor uns. 70km atemberaubende Eindrücke, unglaubliche Ausblicke, unzählige Tunnel und das Wasser hat eine Farbe die zwischen türkis, grün und hellblau ange-siedelt ist. Nach dem vertrockne-ten Süden Europas eine richtige Erholung für die
Augen!! Danach eine Rennstrecke über die Berge Montenegros. Langgezogene Kurven, gute Straßen und keine Polizei, wir kommen gut voran. An der Ortsausfahrt von Niksic erwischt es uns dann noch einmal. Die letzten Meter in der Ortschaft, wir beschleunigen langsam und das Polizeiauto im Schatten unter dem Baum ist nicht zu erkennen. Der Beamte der unter diesem hervorstartet umso mehr…! Wir werden angehalten. Bevor Julius noch was sagen kann hupt der ältere Beamte aus dem Polizeiauto den jüngeren der uns angehalten hat an und deutet diesem zum Weiterfahren. Dieser weißt uns noch auf das Geschwindigkeitslimit von 50km/h innerorts hin und wünscht uns eine gute Reise  - auch einer der Animateure in diesem Land!

Nach der nächsten Bergstraße kommen wir zum nächsten Grenzübergang von Montenegro nach – richtig, erneut Bosnien. Dort auf die nächste Bergstraße, endlose Kurven, der
nächste Grenzübergang Bosnien – Kroatien. Danach kommen wir auf die Küstenstraße unterhalb von Dubrovnik. Jetzt sind es „nur“ mehr 120km bis zum Quartier, kurz unterbrochen von zwei Grenzübertritten von Kroatien nach Bosnien und gleich wieder zurück nach Kroatien .

 

Wir erreichen um kurz nach ½ 8 unser Quartier in Gradac und werden überschwänglich von Chef Antonio gegrüßt. Sofort stehen die Spritzer am Tisch noch bevor wir die Jacken ausgezogen haben und die Bikes auf der hauseigenen Terrasse eingeparkt sind. Schnell ausgetrunken, rauf zum Duschen und runter zum Essen. Pizza, Bier, Spritzer und ab ins Bett, morgen ist auch noch ein Tag.
Wir schwitzen wie die Schweine. Antonio hat ja keine Klima, der Schwätzer. Haha, und bevor ich es vergesse zu erzählen. Die „Neulinge“ bekommen gleich von Antonio seinen Hauswein in weiß präsentiert. Die Erfahrenen nehmen gleich den roten und die Unwissenden spucken bald. Hahaha. Wir erklären Antonio, dass sein roter dieses Jahr gut gelungen ist, nur der weiße ist ein Gschlod-der. Er meint gleich, als er bemerkt, dass wir ihn voll verarschen, „Schleich di!“ Also, wir schwitzen uns einen ab, der Polster ist schon voll nass. Ruz sägt einen Wald ab, bevor er noch den Kopf-polster berührt und dann fängt der Günter auch noch an. Komisch, ich mach mir Sorgen, ob ich gesund bin, denn so schwitzen ohne Bewegung im Bett liegend ist echt arg. Irgendwann hält es Präsi nicht mehr aus und trifft Günter am Gang, der die Hitze auch nicht packt. Präsi zieht sich die Matratze in die Küche, wo Tür und Tür offen ist und es eine leichte Luftbewegung gibt. Dort wird er auch am Morgen aufgefunden.


Tag 8 - Abfahrt: 08.58 Ankunft: 19.42, Zeit: 10h44‘, km: 538    Cacak, Bosnien, Montenegro, Bosnien, Kroatien, Bosnien, Kroatien
Tiefster Punkt: 3,21m       Höchste Erhebung:   1186,7m

Tag 9
Guten Morgen kann man nicht wirklich sagen, denn alle sind erledigt, die Hitze…Treffpunkt ist dann die Bar an der Ecke, wo es Kaffee gibt, die „Pekarei“ sorgt für die Luftikusse. Wir fahren trotz aller Mühen pünktlich ab. Tanken gleich an der Ecke und glühen die Küstenstraße entlang. Wir biegen beim Nationalpark Biokovo rechts ab und beginnen mit der Bergwertung. Ab jetzt geht es auf einer einspurigen steilen Bergstraße von 0 Meter auf 1800 Meter Seehöhe. Die Straße hat es in sich, zeitweise erster Gang. Doch wir bezwingen auch das und stehen nach 1h oben beim Sender. Die Hitze hält sich in Grenzen, doch die dünne Luft fordert ihren Tribut. Nachdem wir etliches von uns gelassen haben, verbal wohlgemerkt, erzählt Ruz von einem Video wo amerikanische Soldaten ein Dixie Klo stürmen. Wir drehen die Köpfe und sehen ein Dixie Klo. Geistesgestörtes Grinsen! Des Bikers Hirn total erweicht sucht nach Lösungen, siehe Youtube unter RIGPEK 2012 Part 1-3. Wir beschließen auf ein normales Standarddixieklo gemeinsam zu gehen. Zu sechst mit Helm wohlgemerkt. Nachdem wir alle unsere Bauchmuskeln und Tränenflüssigkeit evakuiert hatten, haben wir versucht talwärts zu fahren.

Im oberen Drittel gibt es ein Basislager. Wir holen uns einen Kaffee. Der Besitzer nennt sich Elvis. Präsi erklärt ihm, dass seine Töchter Lisa und Marie heißen. Die freilaufenden Pferde sind etwas scharf und so können wir einiges beobachten, dass nicht wirklich jugendfrei ist. Bei der Abfahrt meint Julius, wir könnten doch ein Foto von oben machen mit der 1000 Meter unter uns liegenden Küste. Gesagt ge-tan, wir nehmen Aufstellung und Julius fotografiert. 2 Sekunden danach rutscht Enzo mit dem linken Fuß weg und fällt um und reißt Julius Moped mit. Wir schauen, dass alle Bikes stehen bleiben, springen ab und stellen die zwei Bikes inklusive Enzo, der darunter ruht, wieder auf. Das einzige was kaputt erscheint, ist der linke Blinker, der mittels Leatherman wieder angeschraubt wird. Wir kommen wieder auf die Küstenstraße. Da wir länger am Berg geblieben sind als vorgesehen, nehmen wir die Autostrada und machen ca. 180 Kilometer. Auf der Raststation Skradin (Pfingstausfahrt, lang is her) machen wir Bilder und schleifen ordentlich am Knie dahin.



Bei der Autobahnabfahrt Maslenica will uns der Typ linken, indem er uns einen höheren Preis verrechnet als ausgeschrieben, doch nicht mit uns. Wir erklären ihm die Preise und er kann uns fest am Arsch lecken. Er wollte 600 Kuna, ausgemacht hat es 360. Julius wird denen einen ordentlichen Brief schreiben, schau ma mal, was da raus kommt. Wir sorgen dafür, dass der Typ ab demnächst auf der Küstenstraße Steinderl wegkehrt. 30 km Küstenstraße, folgen, Rennstrecke! Eintreffen Kurvenbar um 16:45 Uhr. Großes Hallo mit der Chefin, Gabor, der Juniorchef ist desparat, Magenschmerzen. Uns ziemlich Blunzen. Wir geben uns schnell ein KKB (Kleschkaltes Bier), eigentlich sind es 2. Und mit denen fängts beim Präsi an. Wir schmeißen uns schnell aufs
Zimmer und holen uns die Badesachen. Kurz darauf sind wir schon in der Kurvenbarbucht im Wasser und lachen bis der Arzt kommt.

Wir treffen auch noch eine Simmeringer Kleinfamilie, mit denen wir etwas tratschen. Doch schon bald wird das Abendessen bestellt. Hundstrümmerl bis zum Abwinken, gegrillte und gebackene Arschlöcher. Präsi hat sein 4. Krügerl und fliegt auch schon mit dem, von der Sonne, aufgeweichten, Plastiksessel um. Es wird auch nichts mehr geschrieben, denn 1. Zu viel Pivo und 2. Schreibblockade. Wie Stephen King, auch die berühmtesten Dichter und Schreiber haben sowas, wieso soll unser Präsi da eine Ausnahme sein. Er ist ja auch ein großer Dichter, Denker und kreativer Schreiber. Präsi geht heia, während die anderen noch etwas zu sich nehmen. Präsi hat da doch ein klitzekleines Problem, denn als er die Zimmertüre öffnet, liegt da schon wer und der Fernseher läuft auch. ???? (Dejavui). Der Schlüssel passt nicht in seinem Zimmer. Ruz kommt. Und lacht sich einen Ast ab, als Präsi sagt, da liegt einer und in der Nachbartür passt der Schlüssel nicht. Ruz nimmt den Schlüssel und sagt: „Danke, des is meina“ Präsi holt dann noch den anderen Schlüssel von unten und kommt auch gut ins wohltemperierte Zimmer. In der Nacht ist ihm zeitweise kalt, da Koks und er gemeinsam nur ein Leintuch zum Zudecken haben. Koks schlägt dann noch Präsi mitten in der Nacht!? Entweder schnarcht er oder Koks hat sich nur umgedreht und die Hand etwas nicht unter Kontrolle.

Tag 9, Gradac, Naturpark Biokovo, Sv. Jure, Autobahn, Kurvenbar     Abfahrt: 09:19    Ankunft: 16:38,     Zeit: 7h 19‘    Strecke: 364km
Tiefster Punkt: 1,10m    Höchste Erhebung: 1.751m




Tag 10 Kurvenbar – Route 69
Koks ist als erster munter – 06:00 Uhr. Präsi kurz darauf fit wie ein Turnschuh. Es gibt noch kein Frühstück. Wir sitzen am Strand und lassen die Seele baumeln. Bald kommen auch die anderen und die Chefin macht uns Kaffee mit Ham and Eggs, Brot, Butter, Marmelade. Der Sohn, Tabor, wird ins Spital zur Untersuchung geführt, es geht ihm nicht gut, er hats im Magerl. Abfahrt pünktlich 09:00. Der Schweiß tritt schon wieder in Strömen aus dem Kopf und so werden noch schnell 3 Mineral und 2 Cola nachgegossen. Küstenstraße Rennstrecke! Vor der Autobahnauffahrt in Senj holen wir uns noch einen Kaffee. Alle trinken von der Flasche. Enzo nimmt sie und wischt das Mundstück mit seinem Fetzerl ab. Präsi: „Nau und jetzt? Olle trinken und du wischt mit dein Tschurifetzn, mit demst zerst no Öl nochgschaut host über den Flaschenhals“. Enzo muss lachen und spuckt alles was er im Mund hatte wieder im hohem Bogen aus. Die Lacher hat er auf seiner Seite. Wir lachen bis es uns die Tränen aus den Augen treibt, ehe wir weiterfahren. Autobahn. 100 km. Und der nächste Autobahnmautpolizist ver-sucht es auch. Er will 20 Euro, wir verneinen und schlagen 15€ vor. Er akzeptiert, der Arsch. Eintritt in den Schengenraum Kroatien/Slowenien. Bergstraße. Wir sehen im Rückspiegel, dass sich zwei Bücklinge mit einer 1000er Fazer und einer 750er GSXR anschleichen. Ihre Gedanken wahrscheinlich: „Des san Tourer, die können gar nix, da bemühen wir uns gar nicht.“ Wir gasen etwas an und die Bücklinge denken sich: „Do schau, de gem owas Gas.“ Sie hängen sich bei uns ran, kommen aber nicht nach vorne. Die Wahnsinnsidee hat Präsi: „Do beim Krasvakea foar ma a Runde, daun sans vuan.“ Gesagt getan. Die Bauhackler im Kreisverkehr, die ge-rade mit Steine setzen beschäftigt sind, schauen wie die Auto-busse. Wir kommen noch mal an den Bücklingen vorbei und müssen quasi noch eine Runde fahren. Jetzt sind sie vor uns. Jetzt brenn mas her. Sie geben Gas. Julius dicht an dicht, 1,34 Millisekunden dahinter Koks. Julius: „Geht scho Koks, de ghearn dia!“ Koks zieht vor. Präsi und Enzo haben bereits aufgeschlossen und sind eben-falls dicht auf. Koks und Julius verblasen die Bücklinge und 2 Kurven weiter haben Enzo und Präsi ebenfalls überholt. Die rest-lichen 2 der RIGPEK Partie sind in Wartestellung. Sollte einer der vorderen ausfallen... . Bei der nächsten Ampel bleiben alle stehen und Julius sagt zu ihnen: „Nice race“ und zeigt ihnen den Daumen! Den Bücklingen kommt nicht einmal ein Grinser aus. Die Burschen haben sofort ein Schweigegelübde abgelegt, mit den Gedanken: „Oida, de san voi aufpackelt und haum sogoa Reserverafn drauf. Des sog ma niemaund!“. Wir feiern den Sieg über Funk und biegen vor lauter Freude gleich falsch ab und vergessen zu tanken. Umdrehen, tanken. Sonst hätten wir sie gleich nochmal hergebrannt. Wir nähern uns der österreichischen Grenze. 20 Kilometer davor fahren wir über einen besseren Rad/Wanderweg weiter. Wir kommen zur  Grenze. Wir freuen uns und machen Un-mengen Bilder. Der schärfste Grenzübergang von allen, denn Koksi will von allen die Pässe sehen.


Koks greift hart durch bei diversen Subjekten!
Günter sendet das Bild des Grenzsteins seinem Vater, einem alten Grenzer. Und jetzt kommts. Er schreibt ein sms retour: „Schön, dass ihr wieder da seids, übrigens das ist der alte Grenzübergang nach Sveti Duh (Heiligen Geist). Gleich unter der Kirche ist oder war ein gutes Gasthaus.“ Was ist jetzt, der erkennt den Grenzüber-gang alleine am Grenzstein!!!! Der sollte zu „Wetten das.“
Beim Bankomat Drive In holt sich Julius noch schnell ein paar Scheine. Kurz darauf rauschen wir bei der Route 69 ein. Walter freut sich uns zu sehen und wir nehmen gleich 1 Liter Schilcherspritzer, jeder! Danach Zimmer beziehen, duschen, anrufen und runter zum Abendessen. Bericht schreiben, Schilcher trinken, 4 mal Backhendl und 2 mal Route 69 Pfandl. Wir versuchen auch unsere Videos, die wir in Kroatien am Sendemast gedreht haben auf Youtube zu stellen.
Tag 10 Kurvenbar, Küstenstraße bis Senj, Autobahn Karlovac, Bundesstraße Maribor, Grenzgebirge
Südsteiermark, Route 69. Abfahrt: 09:02,    Ankunft: 16:58 Länge: 7h 56‘     Strecke: 429km    Tiefstpunkt: 1,10m, Höchster: 849,7m


Tag 11 R69 – R69
Es ist uns gestern nicht mehr alles gelungen, was wir mit unseren Videos vorgehabt haben, vielleicht schaffen wir es heute am Abend. Die Morgenwäsche
wird zur Katzenwäsche, denn das dazu nötige Wasser fehlt!? Wo is hin? Haben wir gestern alles weggeduscht? Na, wir schaffen es so halbwegs. Frühstück um 0900. Komisch, sonst war immer Abfahrt um 9, jetzt ist Frühstück um 9, na eh wurscht. Elena macht uns ein pipifeines Ham and Eggs, Orangensaft, Kaffee und was sonst noch dazugehört. Mit der Zeit sind alle da und irgendwie sind alle schmähstad.

Wir sind dann doch bald alle fertig und nehmen Aufstellung zur Abfahrt. Die Soboth liegt vor uns. Wir blasen an, aber keinem gelingen heute die Kurven. Eine Kurve, die man sonst mit 120 nimmt gelingt nicht einmal mit 40. Do hots wos!
Wir fahren langsamer, fast schon Motorradwandergeschwindigkeit. Oben am Stausee angekommen, fahren wir zum 1. Mal nicht vorbei sondern den Wanderweg nach hinten. Weiß wer, dass es da hinten eine Kirche gibt? Jetzt schon. Als es ins schwere Gelände geht, drehen wir um und fahren die asphaltierte Strecke bergab weiter.
Warum? Eh kloa- Österreich – Fahrverbot!


Über Lavamünd geht’s weiter über die steirischen Hügel bis zum ersten Kaffeestopp. Danach liegt der Seebergsattel an. Es geht schon etwas besser und so werden bereits die ersten Kurven so richtig gefräst. Oben angekommen wird eine geraucht und wir beschließen ein paar Kurvenbilder zu machen. Alles in allem werden es 258 mehr oder weniger gut gelungene Fotos. Jeder findet sein Lieblingsbild am Abend am PC.

 

Wir brettern wieder runter und schmeißen uns an den Sonneggersee, zahlen jeder 2,20 Eintritt und Ruz sieht sofort unsere nächste Filmkulisse. Da stehen 6 Badeumkleidekabinen! Na, der Schmäh rennt schon und schnell ist ausgemacht, wie, wer, was. Die Filmaufnahmen sorgen für so viel Aufregung, dass wir Zuseher und eine Menge Schaulustige haben. Der Film wurde sofort nach Einspielen auf Youtube mit 234.928 Klicks belegt und wir wurden für den Youtube Newcomerpreis nominiert. Immerhin eine Nominale, quasi Preisgeld von 600.000 Eulen. Eigentlich wars mehr, aber die Summe konnten wir nicht durch sechs dividieren. Sucht doch mal die Filme auf yotube.com unter R.I.G.P.E.K.2012.

 

Da sich aber von Südwesten eine schwere, schwarze Wolke anschleicht, stellen wir den Modellcontest ein, holen uns noch schnell ein paar Fritten in der Kantine und Präsi kennt auf einem aufgehängten Bild seinen ehemaligen Arbeitskollegen Rascher Erwin, Koks kennt ihn auch. Nach Auskunft der Kellnerin ist er öfters hier und Stammgast. Wir fahren über die Soboth retour und jetzt geht’s prima. Wir fräsen die Kurven so richtig ab, Enzo filmt von hinten und so gibt es wieder ein Video mehr. Die Idee zum Buschenschank zu fahren schlägt auf fruchtigen Boden. Julius und Präsi kennen da einen, in Narrath. Wir kommen die alte, kleine, enge Bergstraße bei Eva vorbei. (Der aufmerksame G.A.A.S. Leser weiß, wo wir sind, denn da waren wir schon bei einer Pfingstausfahrt einquartiert). Doch leider hatte der Heurige zu und auch der Nachbarheurige und so sind wir dann die Hügeln wieder runter und direkt in die Route 69. Duschen und Treffpunkt unten. Julius und Enzo waren schon unten. Koks und Präsi sind gerade beim Runtergehen, als von rechts eine weiße Wand kommt „Renn Koks, renn!“ Beide mit den Krocks am Schotter, hat sicher gut ausgeschaut. Kurz bevor wir die rettende Überdachung erreichen, beginnt es so ordentlich zu schütten.

 

Ruz und Günter können nicht mehr kommen, denn es haut voll runter. Nachdem sich das Megagewitter wieder verzogen hat und jetzt laut Handy in Schwechat gerade beginnt, sitzen wir schon bei Tisch. Beim Essen, Filme hochladen, Fotos einspielen, keine Höhepunkte. Das Abschiedsvideo wurde gedreht, jeder musste ein Statement abgeben, wie es ihm gefallen hat.
Hinter dieser Lacke verstecken sich 2 Autos!



Tag 11 Route 69, Soboth, Seebergsattel, Sonneggersee, Soboth, Route69 Abfahrt: 09:50         Ankunft: 17:13, 7h 23‘
Strecke: 263km           Tiefster Punkt: 291m       Höchste Ergebung: 1.347,9m


Tag 12 R.I.G.P.E.K. Die BMW Challenge - letzter Tag
Abfahrt 10:00 Uhr, nach einem gewohnheitsmäßigen pipifeinem Frühstück. Über Kitzeck geht’s quer durch die Steiermark zum Triebener Tauern. Tanken. Starten, Brumm. Klick, klick hää? Was macht die Adventure von Ruz. Genau! Nix! Do muas wos is. Martin ist kurz sauer, aber wir beruhigen ihn, der Tauern ist ja in Öster-reich und nicht wirklich weit weg, das hätte ja auch in der Türkei passieren können. Na schau ma mal, was da hat. Wir gehen nach dem berühmten Ausschlussverfahren vor. Schlüssel steckt? Ja! Umgedreht auch? Ja. Gang heraussen? Ja! Not aus, nicht auf Not aus Stellung? Ja!. Stille – und hören. Startknopf drücken und …klick, klick. Startrelais funktioniert. Batterie kaputt? Renn mas an. Zuerst ein Stück bergaufgeschoben und dann 4. rein – drei Mann schieben an und loooos. Nach 3. Versuch abgebrochen. Sitz runter und mit Enzos Bike über Steckdose verbunden, doch Verbindungskabelstecker defekt – Klumpert. Ausgeborgte Starterkabel von Tankstelle mit Enzos und Ruz‘ Maschine verbunden und…klick, klick, nix. Hmmm. Seitenständerstecker und Kabelanschlüsse gecheckt. Auch o.k. Günter holt den Läppi raus und startet das BMW Programm mit dem Checkprogramm. Keine Fehler, außer dem, den wir auf Thassos festgestellt haben. Vom linken Zylinder ist die Leerlaufdrosselklappe defekt, was bereits eine Höherstellung des Standgases in Serbien erforderlich machte. Na gut, bleibt nur noch der Starter. Haben wir einen Hammer mit, zum Klopfen? Nein. Verkleidung des Starters abgebaut, Kabel gecheckt und kurz heilende Hände aufgelegt und siehe da…startet wie eine Eins. Bruuuummmm! Passt.



Wir fahren den Tauern fertig und biegen bei Admont ins Gesäuse ab. Hier zippt sich Günter das regendichte Innenteil seines

BMW Gewandes hinein, da es ziemlich gack ausschaut. Regen! Uns is wuascht. Alle Goretex . Das Gesäuse und auch der Triebener Tauern schauen etwas wehleidig aus, da müssen kürzlich schwere Unwetter niedergegangen sein. Straßen sind unterspült und Bagger stehen mitten im Flussbett um hier aufzuräumen. Wir kommen mäßig voran, sind aber dann bald in den Wildalpen. Mariazell lassen wir links liegen und biegen auf die B21 (Lahnsattel) ab. Bei den Fischteichen vom Urani Franz nehmen wir noch einen Kaffee ehe wir aufgrund des Wetters und der fortgeschrittenen Zeit bei Mürzsteg auf die S6 auffahren. A2 – S1 – Schwechat. 18:15 Uhr – Einfahrt beim PSV Clublokal, wo wir freudig erwartet werden.

Tag 12, Route 69, Gaberl, Hohentauern,Admont, Wildalpen, Gesäuse, Mariazell,
Mürzzuschlag, SW
Abfahrt: 10:05    Ankunft: 18:25
Länge: 8h 20‘ Strecke: 436km
Tiefster/höchster Punkt: 157,3m,  1.533,8m
-ENDE-


Zusammenfassung:
R.I.G.P.E.K. -> Ruz, Inschinör, Günter, Präsi, Enzo, Koks alle auf BMW GS 1200, Günter auf 800ccm
Länder: 12 : A-H – RO – BG – TR - GR plus Insel Thassos – MK – SRB - BiH – MNE – CRO – SLO,    Zeit: 12 Tage
Fahrzeit: 102 Stunden und 7 Minuten (fast 13 Arbeitstage zu 8h).
Strecke: 5325 wunderbar atemberaubende km!
Durchschnittstempo: 52,4 km/h und das ist in Anbetracht der offroad Strecken und speziell wegen der bulgarischen Straßen-verhältnisse nicht einmal langsam Verbrannter Sprit ausgerechnet auf Günters 800er:
Gesamtmenge: 238,79 Liter        Spritkosten: € 330,52
Durchschnittlicher Verbrauch: 4,42 l/100km
Durchschnittlicher Spritpreis: € 1,384
Billigster Sprit: Bosnien: 1 Lit. € 1,140, Teuerster: TÜRKEI 1,874


Besondere Anstrengungen: Straßen in Bulgarien, Offroad Strecke in Rumänien und ganz besonders die große Hitze, die jeden zu schaffen machte. 40 Grad mit voller Panier! Noch bevor man den Helm aufhatte, rann bereits der Schweiß am Kopf runter.
Das Beste überhaupt: Niemals kam es zu Unstimmigkeiten oder blöden Bemerkungen. Und der Spaß kam sowieso nie zu kurz.
                                    Fotos: 2184!!
                                    Filmmaterial: 31 Stunden, in HD
Fotos: R.I.G.P.E.K         Filme: Enzo, Julius
Text: -Präsi-