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R.I.G.P.E.K. 2015 – und wieder ist alles ganz anders

Wie schon in unserem letzten Bericht angekündigt, soll diesmal alles ganz anders werden. Doch welche Änderungen haben stattgefunden?

Wir sind im September unterwegs, nicht wie sonst im Mai oder Juni. Wir fahren diesmal nicht durch 12 Länder in 12 Tagen, sondern haben ein fixes Quartier in Radmani in Istrien/Kroatien und starten jeden Tag eine neue Tour quer durch Istrien. Die vorletzte Änderung ist, dass das R von R.I.G.P.E.K nicht mit ist und wir diesmal nur  I.G.P.E.K. sind und zum Schluß: Wir starten nicht gemeinsam von Schwechat sondern treffen erst in Porec auf unser I.

Tag 1

Während Julius bereits eine Woche mit seiner Gattin Sabina in Porec verweilt (er ist mit dem Bike, sie mit dem Auto gefahren), starten wir am Freitag gegen 11:00 Uhr von der Tankstelle in Rannersdorf. Über die S1 und A2 geht’s Richtung Süden. In Grimmenstein verlassen wir das Bandl und über Bundesstraßen kommen wir zu unserem ersten Zwischenziel, die Route 69. Ein Bikerlokal auf der B69 zwischen Arnfels und Leutschach. Wir erreichen das Lokal im Regengewand, weil es zwischendurch ordentlich die Straßen gewaschen hat. Walter, seines Zeichens Chef der Route, steht schon am Eingang und als alle abgestiegen sind, werden bereits die Schilcherspritzer serviert. Da wir nichts Besseres zu tun haben, bestellen wir auch gleich die Megaplatte für vier. Laut Tacho haben wir die Schweine- Gemüse- und sonstige Beilagenteile in 12 Minuten verputzt. Dies rächt sich bei so manchen mit aufgeblähtem Baucherl. Präsi ist diesmal nicht als einer der letzten ins Bett, sondern hat sich als erster verabschiedet, das Abendessen ausgelassen und hat dann 15 Stunden geschlafen. „Do muas wos is“! Günta, Enzo und Koks haben noch einige Sprühweine länger verweilt und sind dann auch irgendwann ins Bett.

 

Tag 2

Wie immer Treffpunkt unterm Vordach der Route und ein kräftigendes Frühstück mit Kaffee, Ham and Eggs, Bobschlawerl, Schinken, Käse, Butter und Mamalad. Martina zeigt ihre frisch geschlüpfte Tochter die herzallerliebst mit Koks kokettiert, ehe wir uns fertig machen und aufbrechen. Koks und Günta versprechen, dass sie sie beim kommenden Mopedrennen dabeisein werden und Präsi, dass er Walter nächste Woche zum Flughafen führt und er seinen Bürgerkäfig bei ihm abstellen darf. Im Regengewand verlassen wir die B69 gleich ums Eck und müssen schnell noch rauchende Drogen im Dutyfreeshop kaufen Der Tandler ist so begeistert, dass er uns gleich auf einen Kaffee im nahen Tschocherl einlädt. Über die Berge geht’s Richtung Autobahn. Die slowenischen Autobahnpickerl wurden schon im Vorfeld von Günta besorgt. Wir wollen so schnell als möglich an unser Tagesziel oder auch Tourstartort. Während es in Slowenien dauernd regnete, wurde es in Kroatien immer schöner, dass wir das Regenhäutl bald auszogen. Eine Stunde vor Eintreffen rufen wir Julius an, dass er auch zur ausgemachten Zeit in unserem Quartier ist. Die Schlüssel sind sowieso versteckt und wir kommen auch gleich hinein. Radmani 19a ist eine Selbstversorgerhütte, die Julius bereits mit Wein, Mineral, Schinken, Käse, also mit allem Notwendigem gefüllt hat.

Wir beziehen Quartier, duschen und Julius nimmt uns mit dem Auto mit nach Porec, wo wir Sabina treffen und auf einen Drink zu Johnny gehen. Johnny ist eine alteingesessene Strandbar, wo wir bemerken, dass der Fernseher Sky Sport, die österreichische Bundesliga zeigt. War klar, dass wir gleich einen Platz reservieren für das heute am Abend stattfindende Qualifikationsspiel Republik Moldau vs. Österreich. Ja, sagt er, er zeigt heute ORF, denn es kommen eh noch an die 30 Österreicher. Wir haben aber noch drei Stunden Zeit und so fahren wir zu „Daniela Grill“ in Veleniki. Julius hat einen Tisch bestellt und der Kellner zaubert ein Beef Tartar, dass wir nur so schauen. Am Tisch, in einer Glasschüssel, mit zwei aerodynamisch, sprich für die ideale Vermischung der Zutaten verbogenen Gabeln, mischt er Pfeffer, Salz, Eier, Kapern, Tabasco, Gurken, Paprika und das rohe Faschierte blitzartigst zusammen. Die geheime Hauptzutat ist pro Person ein Stamperl Cognac. Auch die Hauptgerichte waren ein Gaumengenuss. Im Hintergrund tobte ein Gewitter, doch das war uns wurscht, wir saßen unter Dach. Die Abschiedsstampel, die der Chef bezahlte, waren auch vom Feinsten, ehe wir uns zurückzogen in die Strandbar zum Johnny, wo wir pünktlich zur Hymne eintrafen. Da Russland gegen Schweden 1:0 gewann, ist die Quali für Österreich noch nicht beendet. Wir gewannen gegen Moldawien 1:0. Danach gings ins Bett.


Tag 3 - Koksi‘s Tour

Julius verabschiedete sich von Sabina, die mit dem Car heimfuhr und er bezog bei uns Quartier. Nach dem Frühstück starteten wir erstmals alle gemeinsam die bayrischen Querdutteln und folgten Koks ins Landesinnere. Wir haben diesmal jeder eine Tagestour zusammengestellt, die heutige stammt vom Koks.

Gemütliche 202 km durchs Hinterland, des äußerst hügeligen Istriens. Irgendwie führt uns jede Runde am Heimweg an einem Restaurant vorbei, diesmal am Gradina Grill. 3x pipifeine Pleskavica, gefüllt mit Käse, Günta bleibt bei Rasnici und Koks stellt sich einige Tschiwawerl rein. Mit dickem Bauch noch schnell zum nächsten Geschäft um Paradeiser, Brot und Schafkäse fürs Abendessen zu besorgen, das Fleisch hat Inschinör schon besorgt.

Zu Hause angekommen, beschließt Koks noch in den benachbarten Steinbruch zu schauen, eppa geht ja noch was offroad. In der Zwischenzeit entwickeln sich im Quartier bei den 4 Daheimgebliebenen seltsame Ideen. Der Stiegenaufgang zum oberen Zimmer von Enzo und Inschinör liegt mit dem Geländer direkt über dem Poolrand. Einzig ein Freilufttelefonkabel behindert den freien Sprung. Innerhalb kürzester Zeit werden drei der äußerst beliebte R.I.G.P.E.K. Kurzfilme gedreht. Ein Solo „Poolsprung vom Balkon“, „Wir wärmen den Pool“ und „Bikerhinrichtung“. Die Filme sind natürlich wieder auf Youtube abrufbar. Wir poolen, liegen in der Sonne und chillaxen. Am Abend werfen wir den Griller an. Koks ist ein alter Zündler und so macht er aus Staberl ein kleines Feuerchen. (nicht zu vergessen das Papier und das Feuerzeug ;) ). Inschinör, welcher Grillseminare extra für diese Tour besucht hat, kümmert sich um die Steaks. Die anderen decken den Tisch, kochen Erdäpfel und vernichten die Spritzer.

Ob die GS jetzt das Wasser zunamimäßig motiviert oder ob ein Meteor vom Balkon fiel, seht ihr bei den Filmen.

 

Tag 4 - Inschinör’s Tour

Feudales Frühstück, ham and eggs. Wir satteln die Hühner und fahren Richtung Landesinnere über die Ucka Berge – nicht den Tunnel genommen, das könnte ja jeder.

In Appazzia (Opatja) eingetroffen, geben wir uns einen Kaffee im Hafen ehe es über die Küstenstraße über Moscenicka Draga weitergeht. Präsi hat hier Kindheitserinnerungen und fotografiert den Campingplatz wo er als Kind mit Eltern und Tauchfreunden zwei Wochen verweilte. Da hat sich absolut nichts geändert, alles schaut gleich aus. Weiter – gefechtsmäßig auf der gut ausgebauten Küstenstraße nach Süden. Im Hafen von Rovinj haben wir uns am Kai niedergelassen und uns ein mächtiges Eis hineingestellt.

 

Die Größe war eher eine österreichische Schultüte als ein Eisbecher, aber lass ma das. Beim Gradina Grill vorbei und nichts gegessen. Beim Fleischdealer unseres Vertrauens (Konzum) haben wir uns mit acht ausgewachsenen Hendlhaxen, Spieße, Tschiwawaln eingedeckt. Ab nach Hause.

Natürlich haben wir am Pool wieder einige Filmchen gedreht (Bikerhinrichtung und Raketenstart). Koks kurbelte den Grill an und alsbald stand unser Seminarteilnehmer Julius am Herd. Bald schmatzten alle so laut, dass die Nachbarshunde rebellisch wurden. Die Ozujskos, die in trinkfreundlichen 2 Literplastikflaschen im Kühlschrank ausharrten, wurden geholt und alle 5 geleert. Kennst dich aus? „Yes, I know me out“.

 

Tag 5 - Güntas Tour

 


Koks führt die Truppe an, Günta gibt die Strecke  über Funk an Julius weiter und der wiederum deutet Koks, der kein Sena hat. Kurz darauf wird getauscht und Günta fuhr selbst vorne. Beim Limski Fjord machen wir eine kurze Pause und fotografieren. Wir treffen einige andere Biker aus Deutschland.

Das Navi zieht uns in einen Ort hinein, wo es sich sehr gut Kaffee trinken lässt. Zum Schauen gibt’s eine alte Burg mit Burggraben, der als Dorfanger herhält.

Wir fahren zum südlichsten Punkt Güntas Tour, Trget. Eine Ortschaft, wo man nicht weiß, stammt sie aus dem französischen und nennt sie Trschee oder aus dem koreanischen und nennt sie nach dem Hyundai Trajet. Man weiß es leider nicht genauer. Auf jeden Fall liegt sie am Raisa Fjord. (Ob von hier der High Raiser stammt, ist ebenfalls nicht bekannt) Kleiner Hafen, kleines Tschocherl.

Über Nebenstraßen geht’s auf einen Berg und als es hinuntergeht, haben sie vergessen den Asphalt aufzulegen. Die neuen GSn schalten auf Offroad Modus und die anderen fahren so. Ohne viel Adrenalin zu verströmen kommen wir von hinten zum Kohlekraftwerk, machen Pause und fotografieren etwas.

Durch Landesinnere kommen wir nach Pazin, wo wir uns aufteilen, Enzo und Julius fahren nach Porec, den Taxler für den heutigen Fußballabend zu bestellen.. Koks und Günta müssen Präsi die Schlucht genauer zeigen. Da gibt es quer über die Schlucht ein paar Drahtseile. Touristenattraktion für Mutige. Präsi bekommt en Sicherheitssitzgeschirr und wir dreimal angeleint, ehe es todesverachtend über die Schlucht geht, dort umgespannt, wieder retour und nach einigen Minuten kommt er keuchend den Berg herauf. Die Seilfahrt war super, nur der Fußweg von etwas weiter unten raubte ihm die Luft.

Zusammentreffen aller im Quartier und da genehmigen wir uns ein paar Sprühweine. Punkt 18:00 steht ein Taxler mit einem Espace vor der Tür, der uns ziemlich gemütlich in das Lokal Val in den Ortsteil Matarada von Porec bringt. Wir essen gebackenen Käse und Trüffelnudeln. Die Hauptspeisen bleiben einheimisch. Pleskavica, Cevapcici, nur Günta haut sich eine kroatische Capriciosa hinein. Der eigentliche Höhepunkt ist aber das EM Qualifikationsspiel Schweden – Österreich, das wir uns im bereits vorbestellten Cafe Johnny ansehen.

Noch bevor das Spiel anfängt trifft Präsi und Julius noch einen Bekannten. Gogic Sasha, der früher einmal Zivildiener bei der FF Schwechat war. Und kurz nach Anpfiff kommen noch Familie Bernhard Fleck und Gypser. Schon arg, wen man aller beim Fußballmatch trifft. Hier sitzen etwa 40 Österreicher und fiebern dem Match entgegen. Wir können es nicht glauben als es 1:0, 2:0 und 3:0 für Österreich steht. Das schwedische Ehrengoal erzielt Ibrahimovic. Das gönnen wir ihnen, denn wir legen noch eins drauf und gewinnen 4:1. Damit ist Österreich zum ersten Mal aus eigener Kraft bei einer EM Endrunde dabei. 2008 waren wir ja Gastgeben, das zählt quasi  nicht. Der Taxler bringt uns wieder brav heim – gute Nacht.

 

Tag 6 - Enzo's Tour

Frühstück etwas zurückgehaltener heute, bezüglich der gestrigen Performance (wir haben mit der Nationalmannschaft fest mitgefeiert). Enzos Tour führt uns ins Landesinnere nach Motovun. Mario Andretti (Formel 1 Pilot) wurde hier 1940 geboren, wers wissen will. Der Ort liegt auf einem Hügel, sagenhaft. Abstecher zum Trüffelpabst Zigante.

Die Burschen stürmen das Shop und tauschen einige Trüffelprodukte gegen viel Geld. Enzo und Präsi bewachen inzwischen die Bikes. Über die dahintergelegene Bergkette (Grenze zu Slowenien) nach Buzet um uns einen Kaffee zu gönnen.

Dort wurde aus der geplanten 3 Ländertour eine Zentralistrientour. Wir fahren zur kleinsten Stadt Istriens. Hum genannt. Eine Ortschaft auf einem Felsen, sieht aus wie eine Burg, ist aber keine. Der Ort stammt aus dem 11. oder 12. Jhd. Wir machen einige Bilder, zahlen 1 Euro Parkplatzgebühr ehe wir wieder weiterfahren.

Wir kommen noch an einer Ruine vorbei, die interessanterweise in einem Tal gebaut war. Hier gibt es einige Superfotomotive. Ein junges Pärchen nutzt dies aus um zu posten. Das Mädl schaut eh gut aus mit der Hotpant, es blieb aber alles züchtig. Präsi meinte, da braucht man nicht absteigen, da gibts eh einen Weg. Siehe Bilder.

Über die bekannten kleinen Nebenstraßen, die oft einem Radweg gleichen, kommen wir in unser Quartier zurück. Einmal hat uns das Navi einen Streich gespielt, als es uns auf eine Wiese lockte. Uns aber wurscht.

Am Abend fahren wir wieder zum Gradina Grill nach Gradina. Die gefüllte Pleskavica ist ein Hammer.

Auf der Fahrt dorthin hatte Enzos GS ein Warnlamperl angeworfen. Nach kurzer Kontrolle haben wir festgestellt, dass ein Dachpappennagel im Hinterreifen steckt. Na super. Koks bläst mit dem mitgefürhrten Kompressor auf 3 bar auf und der Nagel hält. Das Abendessen war wie gesagt pipifein. Als wir im Quartier eintreffen, kommt auch ein Kollege von Koks und Günta vorbei. Er hat sich etwa um drei Stunden verspätet aber das macht ja nix. Wir haben währenddessen die Reparatursachen für Enzos Reifen ausgepackt. Ein Supergimmick.

In Windeseile war der Reifen geflickt, ohne ausbauen und ohne jeden Schnickschnack. Super. Nach ein paar Spritzern und Bericht schreiben und Fotos und Filme umspeichern gings in die Heia.

 

Tag 7 - Präsis Tour

Julius machte uns wieder ham and eggs und ordentlich gestärkt kann der Tag kommen. Da sich jeder eine Tour einfallen ließ, war heute Präsis Tour dran. Start um 09:00. Vorbei am Limski Fjord. Tanken und Luftkontrolle bei Enzo. Die Tankstellenanzeige des Luftkompressors war so genau, dass du zwischen 2 und 3 bar 3 Stricherl hast. Dafür kann er 16 bar – der Manometer.

Über Nebenstraßen entlang der Küste. Enzo hat hier einen Fast high sider – siehe Film. Günta hatte eine Begegnung mit dem Hund der aus dem Nichts kam. In Pula eingetroffen, haben wir auch gleich einen Parkplatz gefunden und sind eine Runde um das Amphietheater, sprich Kolloseum gegangen.

Koks und Präsi haben sich auf einer Mauer einen Zweikampf geliefert. Lustig war halt, dass Presi hier im Sprung nicht raufkam und nach dem 3. Versuch die ganze Pensioistengruppe applaudierte und fotografierte. Präsis O-Ton: „Schleicht seich es Oaschllecha, bei mia miassts zoin“. Nicht zu vergessen, dass die Gruppe sehr wohl deutsch konnte. Lustig wie immer. Die Mauer war uralt, abgegriffen, spiegelglatt und auch Präsis Stiefel hatte kein Profil, soviel zu seiner Verteidigung.

Weiter nach Süden, zum südlichsten Punkt, dem Kap Kamernjak. Beim Schranken zahlten wir 100 Kuna für alle Bikes und glitten die Schotterstraße nach Süden. Opfer waren hier die Autofahrer, die wir ständig überholten und die Fußgänger, die wir einstaubten. Am Ende der Straße eingetroffen, mußten wir sofort den Bambusaussichtsturm besteigen und anschließend eine Kutschenausfahrt mit den geschnitzten Holzpferden machen.

Über einen Ho-Chi-Mhin-Pfad ging es in die Safari Bar. Mitten im dichten Dickicht waren Bänke, Tische, Schaukeln, Hütten und was weiß ich noch alles aufgebaut. Wir haben uns auch gleich verlaufen. Während der eine Teil schon fast am Meer war, haben sich die anderen einen Tisch mit Aussicht gekrallt. Wir genossen den Kaffee mit Mineral ehe wir die Schotterstraße wieder retourfuhren.

Am östlichen Zipfel gings weiter nach Medulin. Hier gibt’s einen super Sandstrand und wir holten uns wieder ein Menü aus Kaffee und Wasser. Nach ein paar Bildern und Wasserplantschen mit Gewand, fahren wir wieder an der Westküste gen Norden.

Vor Valtura biegen rechts in eine pipifeine Schotterstraße ab. Diese führt uns durch kaum grüne Sträucher, da sie so weiß staubig sind wie die Straße. Mit gemütlichen 50 bis 70 km/h stehend über die Schotterpiste bis Präsi plötzlich via Sprechanlage, die übrigens super funktioniert!, ein Warnmeldung schreit „Stopp, stopp, Feuerwehrauto, großes!!“. Presi hat sich sauber ins Hemd gemacht, die Kollision mit dem 3-Achser vermieden und auch keine Abflug ins Gelände gemacht, bravo! Der Rest der Gruppe vorgewarnt verzischt sich an den Schotterpistenrand, alles gut! An was denkst als Letztes, wenn du auf einer Schotterbergstraße um die Kurve ruderst? Genau, an ein Feuerwehrauto !

Danach kommen gute Kilometer über Nebenstraßen nach Labin. Dort biegen wir Richtung Küste ab. In Rabac versuchten wir auf die Strandpromenade zu kommen, was uns aber nicht gleich gelang. Wir fuhren zwar durch eine ganze Urlaubsanlage und Wanderwege, ehe wir umdrehen mussten, da wir hier sicher nicht mehr weiterkamen. Erst beim Retourweg sahen wir die Abfahrt zum Strand. Schranken verhinderten die Zufahrt für Autos, wir kamen natürlich super vorbei. Gleich neben dem Strand, an der Strandpromenade haben wir uns ein Eis gekauft und gleich gegenüber ins Cafe gesetzt um das übliche Menü zu bestellen. Nach einer Weile haben wir uns wieder auf das extrem staubige Bike gesetzt, um wieder Richtung nach Hause zu fahren.


Abendessen gibt’s im Haus. Hendlhaxn, in Speck eingewickelte Hühnerbruststücke und Rasnici – ergänzt durch Folienkartoffel und einem Mörder-Schopskasalat. Alle bis zur Oberkante gesättigt um 22:30 zu Bett.

 

Tag 8 – Inschinör’s Offoad Tour

Nach dem Frühstück verabschieden wir Presi, er hat eine Woche frei und muss heute leider nach Hause. Bussis, drücken, alles Gute für die Heimfahrt wünschen und ab auf die Reise.

Wir, also nur mehr IGEK (Inschör, Günta, Enzo und Koks) brechen nach dem feudalen Frühstück, Ham & Eggs mit feinem Schinken und Zwiebel, auf unsere Offroad Tour auf. Zwischen Frühstücksende, Umziehen und Abfahrt „gschwind“ geplant geht’s über teils absolute Nebenstraßen in die Schotterstraßen.

Da das Planungssystem für die Navigation zwar alle Straßen, mit den runtergeladenen Wanderkarten auch alle Rad- und Wanderwege zeigt, waren wir dreimal gezwungen umzudrehen, der Weg war einfach zu schmal. Zwischenstopps immer am Meer. Wir nehmen zweimal Kaffer und Wasser zu uns, gekrönt von einem „leichten“ Mittagessen“ .

12:03 kommt die Nachricht, dass Präsi die Grenze zu Österreich erreicht hat. Alles in Allem hat er genau 5 Stunden von Porec bis Schwechat gebraucht. Um fünfzehnhundertdreissig sind wir zu Hause. Die Bikes sehen zum Speiben aus, daher wird der Gartenschlauch ausgepackt und die Mopeds durchgehend einer Sprühwaschung unterzogen. Danach, wie jeden Tag, wird zuerst die Ausrüstung gewaschen (Leiberl, Socken, Unterhose) danach die „Götterkörper“ gepflegt smiley. Am Abend haben wir in Downtown Porec in der Konoba „Aba“ reserviert. Das Taxi ist für 17:50 bestellt, daher haben wir nach der Waschaktion Zeit für einige Spritzer. Der Taxler trifft wie bestellt ein und bringt uns um 5€ pro Person, wie schon am genialen Fußballabend am Dienstag, in die Stadt. Beim Aba gibt’s ein pipifeines Abendessen. Nach einem kurzen Stadtrundgang, vorbei beim Taschenkürschner Veki (Insider kennen ihn, speziell die Frauen wegen den Handtaschen) zurück zum Taxifahrer der uns am Hafen abholt. Apropos Taxler: der gute Mann hat uns ja schon am Dienstag nach Porec gebracht. Man muss sich ihn so vorstellen – gut 75 Jahre alt, kommt mit einem Renault Espace. Fährt standard 5 kaemha unter dem Geschwindigkeitslimit und hält keine 100 Meter die gleiche Geschwindigkeit. Äußerst sich bei den Passagieren im ständigen „Kopfnicken“ und hebt alle 100m seinen Körper etwas vom Sitz ab, wie wenn ihn die Winterkirschen drücken würden…

Das Beste: Am Dienstag fuhr ja Inschinör nach Porec um ein Taxi für den Fußballabend zu bestellen. Am Taxistandplatz sprach er einen, den einzigen, Taxler an. Preis vereinbart, passt. Heute denkt sich der Inschi, dass wir den Preis abchecken und bei der Taxizentrale anrufen. Der Typ der dort abhebt spricht, auf Nachfrage, weniger deutsch, eher englisch. Die Abholung wird vereinbart mit Start und Destination. Am Ende des Gespräches fällt dem Inschinör auf, dass das Englisch des guten Mann sehr ähnlich zu dem des Taxlers vom Dienstag ist. Als die Worte „Motorbikers, you know“ fallen, enttarnt sich der Disponent der Taxizentrale als unser Fahrer von Dienstag, quasi der Taschlmar von Porec. (Taschlmar ist der Chef der Schwechater Taxi Zentrale - zur Info der nicht Schwechater) Zu Hause angekommen werden, wie jeden Abend, alle Videos und Bilder des Tages kopiert und die Büdlmaschinen für den nächsten Tag bereit gemacht.

 

Tag 9 – I.G.E.K. Teil 2 - Weiterfahrt von Porec nach Karlobag

Die Reste aus dem Kühlschrank zu Frühstück verarbeitet, brechen wir gegen 09:15 über Bundesstraßen und kurzer Autobahnetappe nach Rijeka auf. Danach geht es über die legendäre Küstenstraße DN8 Richtung Süden.

In Selce nehmen wir am Strand einen Kaffee zu uns, nettes Städtchen. Dann geht’s über gute 80 Küstenstraßenkilometer mit bestem Asphalt und rennstreckenartigem Verlauf nach Süden bis Karlobag. Dazwischen, in Prizna kurz runter zur Fährhafen Richtung Insel Pag um die Abfahrtszeiten abzufotografieren. Dann ins Quartier nach Karlobag, das Hotel Velinac. Wir haben noch viel Zeit und sind viel zu wenig gefahren. Bikes vom Ballast des Gepäcks befreit, kurzes Kaffetscherl und ab auf die Küstenstraße Richtung Süden. Da liegt doch glatt die Kurvenbar auf der Strecke.

Der Davor, seines Zeichens junger Wirt des alten Vaters, dieses Jahr hat er das Hotel und Restaurant übernommen und komplett umgebaut, heißt uns herzlich willkommen. Wir nehmen den nächsten Kaffee und fahren flux weiter. Bis runter zur Maslenica Brücke auf die Insel Pag. Weiter nach Norden.

Die Fähre von Zigljen bringt uns nach Prizna. Danach haben wir nur mehr kurz nach Karlobag. Im Hotel angekommen Standardprozedere – Wäsche waschen, duschen, ab zum Abendessen und bled redn. Endlich unseren minimalen Tageschnitt der letzten Touren geschafft, 373 sehr schöne Kilometer.

Tag 10 – Nationalpark nördliches Velebit, Abschluss Küstenstraße


Wir starten nach einem guten Frühstück von Karlobag rauf auf den Berg Richtung Gospic. Der Pass ist kurvenreich und bietet sensationelle Ausblicke auf die der Küste vorgelagerten Inseln. Ganz oben gibt’s, da muss man aber vor der Passhöhe wo die Straße durch einen Tunnel führt abbiegen, die echte Passhöhe mit Marterl. Oben ein perfektes Panorama mit der Küstenlinie und einen Gedenkstein an „Imperator Ferdinand I“ – den Rest der Tafel kann man leider nicht lesen, daher hilft uns Wikipedia:

„Im 18. Jahrhundert, nachdem Österreich 1797 in den Besitz von Venedig , Istrien und Dalmatien gekommen war und eine Kriegsmarine an der Adria unterhielt, wurde es notwendig, die Verbindung von Wien an das Meer schnell und sicher zu machen. So ließ Joseph II 1779 die Verbindung Karlovac - Vratnikpass- Senj ausbauen, heute "Josephina " genannt.

1846 wurde unter der Regentschaft von Ferdinand I die Verbindungstraße von Gospic nach Karlobag auf 4 bis 5m (in Kurven auf bis 7 m) verbreitert und für Fuhrwerke befahrbar gemacht. Es ist die älteste Verbindungsstraße , daher auch "Stara Vrata" genannt. (34km). Asphaltiert wurde diese Strecke erst zwischen 1965 und 1968“. Nach dem Pass geht’s über Nebenstraßen Richtung Nationalpark.

Kurzer Kaffeestopp und ab ins Gebirge. Es folgen etwa 80km teils enge Bergstraßen. Dazwischen ist der Sonnenstand nicht ganz optimal, die Liesi erzeugt durchs Blätterdach über der Straße auf dieselbe Flecken, die sie wie ein Leopardenfell aussehen lassen. Dadurch sieht man die Straße relative schlecht, vor allem die Löcher und die Staub- bzw. Schotterschicht die sich hin und wieder darauf befindet. Der Enzo druckt die Augerl raus, sieht trotzdem nix… Wir nehmen erneut einen Kaffee in Krasno und brechen Richtung Richtung Küste auf. Die Straße führt uns, sehr kurvenreich übrigens, bis Sveti Juraj, etwa 50km nördlich von Karlobag.

Hier beginnt die Spaß erneut, diesmal mit erhöhter, bitte kein Wort von „überhöhter“, Geschwindigkeit. Der Inschinör gibt kurz über Funk Bescheid „Ich habe eine Besorgung, ich besorgs mir jetzt“. Günta und Enzo melden sich ab, sie wollen sich endlich einmal die Gegend anschauen. Der Koks, bitte schwer beladen mit Koffern in denen sich das ganze Werkzeug befindet, drückt hinterm Inschinör an wie ein Großer. Sie haben viel Spaß bis er an einer Kolonne von Wohnmobilen, er hat leider keine Bluetooth-Sprechgarnitur über die ihm der Inschinör die Überholmöglichkeiten ansagen könnte, nicht gleich vorbeikommt. Es ist ein Hetz, ehrlich! Schwer adrenalingeschwängert passieren die Beiden die nicht enden wollenden Kurvenkombinationen. Der Behörde die diese Straße bewilligt, finanziert und ausgebaut hat, gehört ein Siegeskranz, ein Pokal und eine dicke Lohnerhöhung!! Auf der Strecke sehen wir einen Könner. Der fährt jede Kurve wie in der MotoGP, nur leider verkehrt. Das Moped ist gerade und er lehnt sich in die Kurve. Dadurch ergibt sich ein tolles Weltbild für ihn: Das Moped ist gerade, der Horizont aber schwer schief – sieht für ihn aus als ob er eigentlich schon „am Knie“ wäre, von hinten schauts gschissn, vor allem aber gefährlich aus. Wenn der seine Linie korrigieren will, hat er keine Chance…, Wahnsinn!
Wir kommen in Karlobag an, tanken und ab ins Hotel Velinac. Dort geduscht, hübsch gemacht, geht eh ned, und in die Pizzeria. Imposanten Sonnenuntergang angeschaut und fotografiert, gut gegessen, einige Spritzer getrunken, die übrigens hier, im Gegensatz zum Hotelresti, trinkbar sind, genommen und ins Betti gegangen, morgen ist auch noch ein Tag.

Tag 11 – erneut Velebit Nationalpark, diesmal mit 80% Offroad

 

Bereits gestern Abend hat Günter eine ausgewachsene Verkühlung ausgebrütet. Diese hat sich heute manifestiert. Er sieht kaum aus den Augen, hat Gliederschmerzen am ganzen Körper und ist fix und fertig. Nach dem Frühstück meldet er sich ab, wartet bis die örtliche Apotheke aufsperrt, holt sich dort anständige Drogen und haut sich mit 2 Decken ins Bett. Wir brechen, reduziert auf IEK, leider nur zu dritt Richtung Velebit Nationalpark auf. Rauf Richtung Gospic und bald abbiegend in die Pampa, erkunden wir die Schotterstraßen auf denen einige sehr gute Videos entstehen.

Die erste und zweite Offroad Etappe kennen wir schon aus den anderen RIGPEK Touren und enden im bekannten Kaffetschocherl mitten im Nirgens. Danach hat der Inschinör eine neue Offroadstrecke rausgesucht die uns am Stausee vorbeiführt.

Den kennen wir auch schon, aber nur von der anderen Seite, rundherum sind wir noch nie gekommen. Hier geht’s einmal recht steil bergauf, anständig, mit teils großen Steinen in der Fahrbahn. Der Enzo erhält von Koks und Inschinör ein riesiges Lob. Mit Straßenreifen „bewaffnet“ meistert er alle Unwegsamkeiten wir ein Großer, lässt nicht abreißen und martert die Gummikuh her, dass es eine Freude ist – Respekt! Wir fahren um den Stausee und erleben wahnsinnige Ausblicke! Ein Stausee der nur bis zur Hälfte gefüllt ist und wo Sandbänke aus dem Wasser schauen, sensationell!

Insgesamt sind wir 42km Offroad gefahren und haben, trotz teils 17°C am Berg, mehr geschwitzt als in der Sauna, einfach schön. Im Hotel angekommen same procedure as every day, Ausrüstung waschen, Körperpflege und ab zum Abendessen. Günta ist zwar noch nicht fitt, geht aber trotzdem mit in die Pizzeria in der wir gestern schon waren. Bilder und Filme auf Festplatten sichern, bled redn, Spritzer trinken und schöne Zeit haben. Morgen schauts hier laut Wetterbericht nach Regenwetter aus. Der Plan ist auf die Route 69 zu verschieben…

 

Tag 12 – Karlobag zur Route 69


Ganz normal aufgestanden, außer Koks und Inschinör, die hatten im letzten Spritzer was Schlechtes drinnen cheeky. Wir packen die Mopeds und brechen um 10 Uhr auf. Über die schöne Bergstraße Richtung Gospic schauen wir noch einmal kurz über die Schulter aufs Meer, nächstes Jahr sehen wir uns wieder. Auf die Autobahn und mit mehreren Stopps bis zur Grenze vor Maribor. Das Wetter hält bis hierher, aber drüben Richtung österr. Grenze schauts ned so gut aus. Der Inschinör hat zufällig genau heute sein Kennenlernjubiläum mit Sabina. Es wird kurz in der Gruppe gefragt obs was ausmacht wenn wir heute schon nach Hause fahren und unsere Frauen überraschen – gebongt, wir fahren mit einem weiteren Zwischenstopp nach Hause. Komplett trocken erreichen wir gegen 18 Uhr Schwechat, verabschiedet haben wir uns schon bei Graz auf der letzten Tankstelle.

Es waren wunderbare Tage und wir haben viel gesehen, erlebt und vor allem gelacht bis der Arzt kam. Die Idee ein Haus zu mieten und nicht jeden Tag von Hotel zu Hotel zu ziehen, finden wir alle gut. „Mann“ grillt wenn man will oder geht ins Restaurant.

Auf nächstes Jahr!