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Erklärung zum Lesen und zum besseren Verständnis.

Wir machten Bikerdiät, d.h. wir essen nur am Morgen und am Abend, daher bogen sich auch die Tische beim Essen. Viele Bilder mehr, können in der Bildergalerie angesehen unter Tag X mit gleichem Datum angesehen werden. Das Resümee, Kostenaufstellung, Wörterbuch, Reiserouten am Ende des Berichtes. Wir wünschen viel Spaß, Neugier, und Kopfschütteln beim Lesen und würden uns über einen Kommentar im Gästebuch freuen.

21.05. bis 5.6.2022

R.I.G.P.E.K. am Peloponnes

Railman - Inschinör - Günta - Präsi - Enzo - Koks

 

R.I.G.P.E.K. ist wieder unterwegs. Wir haben das R in original Besetzung auf R „neu“ ausgetauscht. Also aus Ruz wurde Railman. Treffpunkt war um halb. Abfahrt um 09:00 Uhr. Sabina hat noch frische Polsterzipf kredenzt, Navi hat Kaffee eingeschenkt. Raily, als Rookie hat natürlich einen Lulla bekommen, den er immer mitführen muss. Sollte er ihn einmal vergessen, kostet ihm das eine Runde.

 

 

Doch wo geht es heuer hin? Wir haben uns entschlossen den griechischen ACT zu fahren. ACT bedeutet Adventure Country Tracks. Adventure Country Tracks eV ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, dessen Aufgabe es ist, Offroad-Strecken und Strecken in europäischen Ländern für sogenannte Adventure-Motorräder / Dual Purpose Bikes einzurichten und zu unterhalten

 

 

Tag 1, Samstag, 21.5.

Präsi ist es kurz vor Udine eingeschossen, dass er in der Früh nicht in der Apotheke war und keine Blutdruckpulver gekauft hat. Jetzt beim Abendessen bieten ihm alle anderen deren Pulver an, Oida, weit samma kumma! Oid werma! Owa imma no ned so wia de aundan. Mia biken imma no, und des ned zweng. Wuascht, wo woar i? Ajo, beim Wegfahren. Gleich in Schwechat aufs Bandl und ab die Post Richtung Süden. Keine Höhepunkte: 1. Tankstopp in St Andrä bei Wolfsberg. Kathi, alias Schlampe muss lulu

Wir nehmen einen vollen Tank und jeder einen Kaffee. Grenzübergang Arnoldstein/Tarvis, alles gut. 2. Tankstopp und somit 2. Pause. Raily, mit seinem Micky Maus Tank kommt nur 260 km. Die Mautgeschichte haben wir ja schon jahrelang intus. Jeder zieht ein Ticket, danach zum Straßenrand und dem erkorenen Kassier Koks übergeben. Koks hat bei der Abfahrt mal von jedem 5 Kilo bekommen, damit zahlt er alle Mauten, Essen und Getränke. Sollte die Marie ausgehen, wird nachgebunkert. 13.05 überquerten wir die Grenze zu Italien. Aso, der 2. Tankstopp war 20km vor Bibione. Unser Hotel lag in Caorle, Koks fährt hier schon 35 Jahre her. Freundliche Begrüßung durch den Altchef und Tochter.

 

 

Nach 2 Birra Morretti, in 0,66er Flaschen, und in Lichtgeschwindigkeit ausgsoffn, hatten Enzo und Präsi einen leichten in der Krone. Wir brauchen die Bikerdiät nicht mehr erwähnen, oder?. Koks ging schnell den Strand begrüßen und ins Meer. Als er zurückkam, saßen die anderen immer noch beim Moretti und redeten schon ordentlich deppert. Raily übergab uns jeden ein Shirt und ein Schlauchbandana. Das Leiberl führten wir gleich am Abend aus. Koks machte den Reiseleiter, führte uns zum Strand, dann zur angeblich besten Pizza in Town. Spritzer und Pizza waren super und danach noch ins Pasticeria auf eine Nachspeise. Das Schleckeis war vom Feinsten. Danach mussten wir den schiefen Duomo di Santo besichtigen. Der Campanile ist 48m hoch und hat eine Neigung von 1,4 Grad. Fertiggestellt wurde er 1038 n Chr. Schiefe Türme gibt’s ja wie Sand am Meer.


Koks führte uns noch in ein tolles Restaurant, allerdings dicht wie die neuen Fenster von Aktual. Gemma halt heim und nehmen dort noch einige Gin Tonics. Alles in allem 134 Eulen nur Getränke im Hotel, also Birra und Gin Tonic. to be continued…

 

Tag 2, Sonntag, 22.Mai, Caorle - Ankona

Bevor der Speiseraum geöffnet wurde, saßen wir schon im Hinterhof und spekulierten mit dem Wetter und den Krügeln im Schatten, die es heute werden. Das Frühstück war vom Feinsten. Die Eierspeis‘ lag dem Präsi allerdings bis Ankona im Magen. Wir sattelten auf und starteten die Triebwerke. Herzliche Verabschiedung von Vittorio, dem Altchef. Koks führte uns aus der Stadt auf die Autobahn. Die einzige Linkskurve wurde mit Angst vorangekündigt. Bisher ging es 10km nur gerade. Es hat sich in Italien für Reisende nicht viel geändert. Die Autobahngebühr – es solle sich in Österreich nie wieder wer aufregen – Caorle bis Venedig rund 30km 4,70 Eulen, Venedig – Ankona: 25,70 pro Nase, das ist mehr als du in Österreich pro Jahr zahlst, da kannst aber Tag und Nacht die Auf- und Abfahrten abfräsen, bis sich der Gummi auf tausende kleine Gummifutzerl atomisiet. Den Motorradpreis haben sie auf Autopreis angehoben.

 

Auf der Gegenspur ein Unfall, PKW liegt im Feld. Bei uns wäre hier ein Stau bis was weiß ich wohin, hier rollte der Verkehr weiter. Muss man, wenn du einen Unfall hast, die angefangene Maut zahlen?? Günter sagt nein, denn ihm ist einmal die Kette gerissen und der ital. ÖAMTC hat ihn abgeschleppt. Das Ticket hat er aus sentimentalen Gründen immer noch. Plötzlich zieht Raily vor und hält sich links den Helm?“! Runter zur Raststation, er hat eine Schraube beim Visier verloren. Koks packt das Reserve-equipment aus, das aus Unmengen Schrauben, Lamperl und an die 60 kg Werkzeug besteht. Präsi bemerkte auch das Fehlen eines Schrauberls am linken Handwindabweiser. Das Klebezeugs vom Sumsi hält bombenfest, der Schraufen ist weg. In Windeseile ist alles repariert, alles gut. Schnell noch einen Saft und weiter.

 

Autobahnabfahrt in Ankona. Wie immer zieht Koks vor, denn er hat alle Tickets und bezahlt alles. Doch diesmal haben wir die falsche Spur erwischt, da ist niemand im Kobel, extra zahlen. Die Spur mit dem Typen im Kobel war gesperrt. Es kam, wie es kommen musste. 26,70 angezeigt, keine Card akzeptiert, nur Bargeld. Superbauchtascherl geöffnet und immer einen 50er reingeschoben, nach dem 1. Unmengen Kleingeld, dann neues Ticket, dann ist der Scheißautomat g‘hengt, also hatte eine Löte. Servicepersonal vom Nebenschalter geholt, und als der da war – geht das Scheißzeug, im Hintergrund hupen und schreien…Stronzzo… nebenbei quakt im Hintergrund lautstark eine Italienerin – Automat und hält nicht die Pappm. Stress pur. Sumsi (wer ihn kennt) würde hier die Handschuhe auf den Boden werfen und schreien, de huarn Katzlmocha kennan mi aum Oasch leckn). Koks woa haß bis Ankona. Zweiter Kreisverkehr in Ankona, ein Schachtelwirt liegt rechts davon, der Kaffee ist eh gut, also rechts ran. Tankstopp. Da schau, eine große Tankstelle mit 14 Zapfpunkten. Aber wir sind in Italien, da weiß man, es íst supaoarsch zu tanken. Die Euphorie hält nur kurz, denn es gibt nur einen Bezahlautomaten für 14 Säulen. Natürlich nur in italienisch. Also wir bemühen uns, es kommt auch Sprit raus, aber es gibt in der Matrix nur 6 Säulen zum auswählen, also Mopeds wieder umstellen, grr.

 

Nach Kaffee und Cola begeben wir uns in den Hafen und parken mal in den prallen Fixsternausdünstungen am Pier 13 ein. Warten bis die Fähre eintrifft, Eh scho do. Wir stellen uns vor allen anderen Motorrädern in die erste Reihe. Warten. Die Fähre legt an, gefühlte 100o LKW spuckt die Fähre aus ihrem Schlund. Es kommt der Sattelaufleger-einschieber und scheucht die rechtesten Bikes alle weg. Wir ziehn uns an, Helm auf, drehen eine Runde und stellen uns nochmal eine Reihe voraus hin.

Als wir wieder ausgezogen sind, zappeln andere Biker noch immer am Umstellen ihrer Mopeds herum. Da merkt man Unterschiede.

Wir starten in die Fähre, zuerst die nach Patras, danach kommen die Biker nach Igoumenitsa. Also wir. Im Bauch der Fähre ist auch schon wieder stopp. Die Einwachler haben die Autos vor uns umgeleitet, die doch mit uns ins Unterdeck müssen, währenddessen rinnt uns der Schweiß in der Kimme zusammen. Gut, es wird was, hin- und hergeschoben. Wir bekommen einen Platz zugewiesen, schnell abgestellt, das Nötigste: (BBBier.)  zusammengetragen und ab in die Rezeption. Hier läuft die Klima auf 100 Prozent, geil! Es geht schnell voran und wir bekommen unsere Kabinen zugewiesen, sogar ein Führer, quasi Concierge, bringt uns in die Kabine. Alleine könntest dich brausen. Bei Koks und Präsi geht das Hauptlicht nicht, schnell wird die Phillips Dings PLC 18 Watt ausgetauscht, und scho´n wird’s hell. Schnell raus aus dem Gwandl, Dusche aufgedreht und owabodn - super.

Wir treffen uns in 10 vorne. (Star Trek Insider). Eigentlich treffen wir uns auf Deck 9 am Upperdeck und nehmen das 1.Birra. Exi Birra heißt ab jetzt der Spruch – 6 Bia.

17:46. Plötzlich zogens die Häuser bei uns vorbei, do hotz wos. Es ging los – Die Fähre hatte abgelegt.

 

Beim Captainsdinner haben wir uns die griechischen Tschiwawerln mit Pommes reingezogen. Dazwischen immer wieder Lautsprecherdurchsagen in griechisch. Unsere Auslegung ist „Der kleine Zorbas wartet in der Rezeption auf seine Mama“. Wir saßen dann noch eine Weile auf Deck 8 und haben den Tag Revue passieren lassen, ehe wir uns in unsere Kabinen verzogen.                                         410km

 

 

 

Mit den Abgasen einer Fähre könnten alle Autos in Ö eine Woche fahren. Wenn nicht länger.

 

 

Tag 3, Montag, 23. Mai - Igoumenitsa - Patras

Durch eine Durchsage in 4 Sprachen wurden wir geweckt, der Frühstücksraum ist geöffnet und der kleine Zorbas wartet noch immer bei der Rezeption auf seine Eltern. Inschinör und Koks waren schon stundenlang wach. Günta und Präsi trafen vor dem Speisesaal zusammen. Hat nicht lang gedauert und alle waren da. Das Frühstück, aus gefüllter Eierspeise, Gebäck, Kaffee und Orangensaft kostete schon 14,30 ! Es war gut und sättigend. Inschinörs 2 Eier und ein Würstel mit Gebäck und Wasser kostete nur 2,90. Na vielleicht hat sie sich bei Julius verrechnet. Raily zahlte auch an die 11 Eulen. Mit der Zeit machten wir uns fertig, sie sagten schon 3x an, dass wir die Kabinenschlüssel retournieren sollten und die Eltern doch endlich den kleinen Zorbas von der Rezeption abholen sollen. Als wir am 8er Deck saßen, hat uns eine Mitarbeiterin aufgefordert zu unseren Mopeds zu gehen. War eh Zeit genug, doch wir sollten. Dazwischen wird immer noch die Mama vom kleinen Zorbas gesucht. Klar, dass wir uns einen abschwitzten als wir im 3er Deck bei den Bikes standen, Zeit zum Sau füttern. Es wurde Licht am Deck. Alles begann nervös zu werden, plötzlich fiel Enzos Bike auf Koks Moped, der Deutsche daneben hat beim Ausparken Enzos Bike gestreift und nichts davon gemerkt.

 

Wir sind dann alle gut aus dem Bauch der Fähre gekommen und haben uns auf einem riesigen Betonplatz weiter weg getroffen. Enzos Blinker hing runter, aber war nur ausgekugelt, schnell repariert, alles gut. Wir konnten es angehen. Über die A4 10km am Bandl, ehe wir runterfuhren und über die Landessstraße Richtung Patras glitten.

 

Die E 55 war der Hammer, die wurde immer enger und führte über zeitweise keinen Asphalt. Kurzzeitig war sie so breit wie ein Bike mit zwei Koffern. Klingt komisch, ist aber so. Manche Ortschaften haben sich gezogen wie Straßhof an der Nord-bahn, wers kennt. Bei einer Pause meldet Koks den Verlust der Seitenständerverbreiterung. In der Berggegend kam uns eine Herde Schafe mit Senner entgegen. Als die Gruppe durch eine Ortschaft fuhr, war ein Hund am linken Straßenrand…. Hahah, Enzo fuhr als Letzter, noch Fragen?

 

Der Tankstopp ist auch erwähnenswert, denn bei der großen Tankstelle stürmten zwei Tankwarte heraus und fuchtelten, dass nur sie tanken dürfen, also dauerte alles länger, sie druckten dann noch Zetteln aus, die der Fahrer bekam und mit dem Bon ging man rein und bezahlte, ähnlich kompliziert wie in Italien, nur anders.

Angekommen im Hotel nahmen wir während wir eingecheckt wurden Exi Birra plus je eine Dose Nussmix. Fürs Erste…

 

Es entstand hier auch das erste Werbungsvideo, statt Grubersauna mit Toni Polster, gabs Koks und Günta mit Bier und Nuss. Nach dem Besuch der Bar, schnell ins Meer und dann noch ins Pool. Zum Abendessen, schnell ums Eck, da war die Taverne „Kastelo“. Die Freude auf Tintinger weilte nur kurz, denn die Meeresfrüchte waren aus. 1x Chilliburger wo das Chilli fehlte, und 5x Souvlaki. Das Beste: der Grichische Salat davor.         Bis jetzt 1263km.

Nach dem Abendessen und einigen Getränken wurde noch der OP angestartet. Railman hatte eine vernähte Wunde bei der die Nähte heute gezogen werden mussten. „Schwester: Das kleine Besteck, bitte. Skalpell und Tupfer, das hamma gleich.

 

 

Tag 4, Dienstag 24. Mai – Patras, die Berge im Hinterland, Kalavryta

Wir fahren, nach gutem Frühstück im Hotel, um 09:45 zur nächsten Tankstelle und kaufen Wasser zum Mitnehmen (viel zu

wenig, wie sich im Nachgang herausstellt, eh wie schon einmal … 😒), lassen vorne und hinten Luft auf 1,8 bar aus den Reifen fürs Offroaden und starten auf Asphalt den Berg hoch. Es offenbart sich eine Straßenrennstrecke mit doppelten Leitplanken und Reifenstapeln, was für ein Zufall 😊


 

Wir biegen auf den Schotter ab, machen gleich einen Stopp um die ganze Elektronik auf den Mopeds auf mit „ohne Traktionskontrolle“ umzustellen, und trinken noch kurz was vom kostbaren Nass. Präsi schaltet nur im Kopf und im Handgelenk um. Es geht über eine schön breite Schotterstraße den Berg hoch bis wir auf etwa 1200m Seehöhe in einen Windpark kommen. Grandiose Aussicht auf die ganze Bucht inkl. der Schrägseilbrücke von Patras, sensationell!!

 

 

 

Weils so schön zu fahren war, hat der Inschinör gleich einmal den Einstieg ins echt steile Gelände versäumt. Na wurscht, die Aussicht is eh super, wir drehen halt einfach um und fahren ein gutes Stück runter.

Da Inschi, eigentlich die ganze Truppe, könnens kaum glauben als wir zur Abbiegung kommen. Na bumm, da geht’s ganz schön rauf! Ned nur steil aber eine Wegerl welches scheinbar nach dem Winter neu abgezogen wurde, also oberflächlich glatt, aber eben nur auf der Oberfläche. Heißt, es schauen Steinplatten raus die fest sein können, aber auch mit lockerer Erde unterlegt und sie versinken wennst drauffährst. Zwischen den Platten gibt’s sowieso lockere Erde wo der Vorderreifen gleich einmal beschließt einzutauchen – also durchaus anspruchsvoll...

Nach einigen Kurven kommen wir drauf, dass auf dieser Straße nach der Reparatur noch gar niemand gefahren ist, außer dem Traktor der die Oberfläche begradigt hat, absolut jungfräulich, deshalb auch schwierig zu befahren.

Wir erklimmen die nächsten Berge, entlang wunderschöner Aussicht, immer mit Blick auf’s Meer. Auf dem höchsten Punkt bisher kommen wir an eine Sendestation. Das Navi zeigt 24 Spitzkehren, was wir nach der Kuppe rausfinden ist, dass es steil bergab, im teils tiefen Schotter und teils felsig geht.

 

 

Gut unten angekommen wurde es breiter und flacher bis wir schließlich zu einer Flussdurchfahrt kamen. Hier sollte laut Routenbeschreibung von Touratech ACT eine kleines Bacherl sein. Nun ja, das Bett des Bacherls ist etwa 100m breit und von der vergangenen Schneeschmelze voll mit Geschiebe welches aus losen Schotter besteht, nicht ganz so fester Untergrund, aber staubtrocken! Da Inschinör schätzt die Situation ein und fuhr einfach los. Nicht ohne das sein Vorderrad ca. in der Mitte versinkt und er die Fuhre einfach auf die linke Seite legte. Das Team war zur Stelle, aufrichten, und GAAAS.

 

 

Es folgte die ganze Truppe, wir stützten uns gegenseitig und erreichten erfolgreich die andere Seite. Die Temperatur hatte mittlerweile 29 Grad erreicht, wir waren schon gut durch, verschwitzt und kurzatmig. Pause mit Blick ins Tal.

 

 

 

Nach einiger Strecke erreichten wir steil bergauf einen quasi „Bauernhof“. Etwas flach, weil die niedrigen Holzwände nur mit Wellblech gedeckt waren, aber davor vier ausgewachsene Hütehunde herumliefen, ob der Besucher laut bellten und gar nicht so freundlich aussahen. Der aus der „Hütte“ erschienende Schaf/Ziegenhirte deutet einfach weiterzufahren, die tun nix 😮.

Die Biester stürzten Richtung Wadel und Boots, bissen aber glücklicherweise nicht zu! An der Hütte vorbeigefahren bog der Weg unvermittelt rechts ab, natürlich steil bergauf. Alle blieben stehen, Julius legte sein Bike hin, es brauchte eine Pause  Alles im steilen Gelände, Schatten suchend, kein Weiterkommen ohne uns neu auszurichten. Kurze Pause und den Hirten um Wasser gebeten. Der zuckte die Schultern und deutete „da gibt’s nix“, wobei am Boden lauter Wasserschläuche lagen, die aber alle aus einem Hochbehälter kamen der sicher 30°C hatte und weiß Gott was drinnen wächst…

Man sieht leider nie, wie steil es in Wirklichkeit war.

Koks versuchte sein Glück, scheiterte aber nach etwa 200m Fahrt, was dort gut 50 Höhenmeter entspricht. Wir starteten die Heimholaktion des Koks, den Titel „Hill-Climb-Champion Greece 2022“ hat er sich redlich verdient, weiter wie dort rauf hat es niemand sonst geschafft. 😁. Was wir erst nach der Heinfahrt erzählt bekommen war, dass sich Koks beim ersten Selbstaufstellversuch seines Anubis eine Sehne in der linken Hand abgerissen hatte. Machte einen Schnalzer wie bei einem Gummiringerl wenns reisst.

Nach dieser Erfahrung hatten wir kurz Resümee gezogen: Wir waren richtig gut erledigt, haß wars, die weitere Route laut ACT dauerte offiziell noch 3 Stunden, ausgebreitet hatten wir uns genug und hier komen wir geschlossen

nicht rauf. Inschi befragte sein Navi eingehend, Handyempfang gab es nicht. Najo, viele Information kann er nicht ziehen, das Navi zeigt nur dünne schwarze Striche, also keine „richtigen Straßen“.

Wir wunderten uns schon wie man von hier zu einer Schule kommt, weil da gibt’s ein Volkschulkind beim Schäfer. Inschinör fand doch noch ein bissal Mobilfunksignal und startete den Google Übersetzer. Auf die Textzeile „wo ist die nächste breite Straße um in ein Dorf zu kommen?“ spuckte das Handy „που είναι ο πλησιέστερος μεγάλος δρόμος που οδηγεί σε χωριό;“ aus.

Mit dem Text im Querformat am Handy startete er zum Schäfer. Dort hatte sich zwischenzeitlich der schulpflichtige Sohn, die Oma und eben der Schäfer versammelt. Das Handy wurde gezeigt und auf Antwort gewartet. Der Junior schaute und verneinte. Der Schäfer schaute ungläubig und machte das Gleiche. Die Oma artikulierte zwei Worte aus dem ganzen Text und schaut ebenfalls ungläubig, hat aber keine Antwort. Umgeschaltet auf Google Maps, nur Kartenansicht, und ich zeigte ihnen die Karte. Pantomimisch „Essen und Kaffee“ dargestellt, aber sie hatten keine Ahnung was ich will. Der Analphabetismus ist wirklich verbreitet, was uns sehr leidtut, aber hier und jetzt nicht weiterhilft. Unten die Großstadt, 1200m höher totaler Analphabetismus.

Na gut, Inschi sucht nach Alternativen in die Zivilisation. Sowohl Garmin als auch Google Maps sagen zurück, was leider bedeutete das „Bacherl“ erneut zu überqueren. Jimmys Spruch „jetzt kenn’ma den gonzn Schaß wieda zruckfoarn!“ traf voll ins Schwarze. Allerdings mussten wir laut Navi zum Glück die vorhergehenden Spitzkehren nicht mehr rauf, die Route bog vorher links runter. Auf dem Weg fanden wir dann endlich eine Quelle und füllten alle unsere Behältnisse mit kühlem Nass, war schon dringend notwendig!

 

Zwischenzeitlich macht sich Inschinör Gedanken: Die Situation war gar nimma so lustig für mich. Ich hatte die Truppe hier raufgebracht, wir waren richtig gut erledigt, eigentlich ziemlich über unsere Grenzen gegangen, und ich bin verantwortlich! Ich machte mir Sorgen wie wir von diesem Berg heil runterkommen werden. Hoffentlich stellt sich der Routenvorschlag nicht als Rohrkrepierer heraus, dann wird’s wirklich jenseits von grenzwertig!!

Wir erreichten gottlob wieder die Zivilisation südlich von Patras, brachten die Reifen wieder auf Normaldruck und fanden auch ein Lokal. Die Eingeborenen waren eher kritisch gestimmt, erst als wir uns als Österreicher und nicht als Deutsche outeten, wurden sie zutraulich und schon lief der Schmäh. Die Israeli haben die Klagemauer, die Einheimischen hier beten was ganz anderes an. Die Fruchtbarkeits- oder Muschimauer. Wenns feucht rauskommt, wird’s eine gute Ernte.

 

Als Präsi nach der 2. Bachüberquerung wegfuhr, hatte er einen Felsbrocken übernommen. Hat ordentlich gerummst. Doch erst später bei einer Offroadspitzkehre als er hinten bremsen wollte, war da kein Bremshebel und auch der Bremskraftverstärker war out off Order. Bis ins Hotel in Kalavryta waren es noch 70km, die wurden wie auf Eier mit viel Abstand und ganz weit Vorausschauen gemeistert. Nach den ersten exi Birra, wurde die Bremsanlage begutachtet, der verbogene, unter den Motor eingeklemmte, Bremshebel demontiert und von Günta und Koks gerade geklopft, gebogen und wieder montiert. Die Feinarbeit der Elektronik fiel Inschinör zu. Alles wieder gut, na, da nehmen wir noch exi.

 

Tag 5, Mittwoch 25. Mai, Kalavryta – Korinth – Klitoria - Kalavryta

Nach dem Frühstück Richtung Korinth. Über Bergstraßen und Autobahn geht alles gut. Die griechische Autobahn ist gegen Italien ein Klacks, 6,20 Euro für den ganze Strecke, Italien hätte uns dafür mindesten 25 Eulen abgenommen. Wir kamen gut in Korinth an, biegen vom Bandl runter und sind gleich in den Ort rein. Der Kanal ist gut angeschrieben und so bogen wir kurz darauf auf einen Feldweg ab und standen vor dem Einlaufbauwerk des Kanals von Korinth. Das interessante am Brückenbauwerk ist, dass die Brücke, wenn ein Schiff einfährt weder gedreht (Mali Losinj) noch gehoben (London Tower Bridge) sondern als Ganzes in das Wasser abgelassen wird! Klingt komisch, ist aber so.

 

Wir fuhren die besagte Schotterpiste bis wir zu einem ehemaligen MG Stützpunkt kommen – dafür bitte die Geschichte des Kanals von Korinth in Wikipedia nachlesen.

 

Hier ist die andere Seite des Kanals. Es befindet sich die selbe Brücke wie am anderen Ende. Die Brücke besteht aus Eisen und ist mit Holzbohlen in Längsrichtung belegt. Interessant, wenn du Rad fährst. Wir bretterten drüber, die Brücke machte einen Höllenlärm durch die losen Bohlen – hat nichts mit Dieter zu tun. Gleich nach der Brücke befand sich ein Tschocherl in dem wir uns die obligatorische Jause bestellten, Kaffee Wasser, diesmal Cola dazu, wegen dem Zuckerausgleich. Wir schwitzten sich nämlich einen Wolf. Entlang des Kanals befand sich auf unserer Seite die besagte Feldstraße, neben Hitze auch noch Staub. Natürlich machten wir unendlich viele Fotos bevor wir zu einer der fünf oben überführenden Brücken gelangten. Hier befanden sich schon mehr Touristenkramsstandeln, auch eine Bungeejumpstation, hier kannst du dich kopfüber in die Schlucht stürzen. Machten wir natürlich nicht, wir machten Fotos und ließen die Drohne fliegen, kauften ein Kühlschrankmagnet und lasen die Geschichtsinformationen. Übrigens haben zwei ungarische Architekten den Kanal geplant – Altösterreicher -hoch interessant.

 

Es ging wieder ein Stück über die Autobahn retour und später in die Berge. Hier lag eine wunderschöne Straße vor uns, die leider zeitweise mit herabgefallenen Felsbrocken geschmückt war. Zeitweise gab‘s natürlich die obligatorische Ziegenherde und Schafherde mitten auf der Straße. Wir cruisten noch bei 35 Grad zu einem Stausee hinauf, umrundeten diesen und genossen die Aussicht. Auch eine wilde Pferdeherde mitten auf der Straße, wobei einer der Hengste uns etwas auf der Straße begleitete, aber eh langsam.

 

 

 

Die nächste Pause mit Jause machten wir in Klitoria. Ja, der Ort heißt wirklich so. Danach ging’s wieder Richtung unserer Ortschaft. Wir wollten noch zu der Hochebene, wo zwei Kirchlein oben stehen. Günter, bog zum Hotel ab, er hatte genug für heute. Keine 300m danach blieben auch wir stehen und überlegten weiterzufahren, denn uns begleiteten schon längere Zeit schwere Gewitterwolken, die uns jetzteinzuholen drohten. Wir beschlossen ebenfalls zu wenden, denn wenn wir oben sind und es fängt zu regnen an, wird die Straße zu einem Schlachtfeld. Gleich hinter Günta im Hotel angekommen, donnerte es bereits. 2 Bier später regnete es immer noch nicht. Das Gewitter ist in den Bergen hängengeblieben – kein Tropfen. Abends gingen wir wieder in das gleiche Lokal wie gestern, heute gibt’s Bifteki und wie sonst auch, griechischen Salat, Ouzo, Pommes, Wein aber ohne Weib und Gesang.

 

Tag 6, Donnerstag, 26.Mai, Kalavryta – quer durch den Peloponnes – Olympia - Kalavryta

Wir sattelten die Bikes und bewegten uns über die Berge Richtung Olympia. Es wurde warm und immer wärmer. Eine griechische Landschildkröte krabbelte vom rechten Fahrbahnrand nach links. Bitte, es könnte auch eine türkische Austauschstudentenkröte gewesen sein, aber das wissen wir nicht so genau, auf jeden Fall hat Günta sein Bike angehalten und wollte sie rüberlassen, aber seine Geduld ist endend wollend, und so ist er abgestiegen und hat sie zum linken Straßenrand getragen. 😊Wir wollten den letzten Teil des ersten Tages des ACT Greece fahren. Wir fuhren eine Bergstraße bis zur Kuppe und setzten auf Schotter fort. Der Track den wir nachfahren wollten kam nach etwa 2km an eine Steigung die es in sich hatte. Loses Geröll, gemischt mit staubtrockener Erde und recht steil. Wir nahmen die ersten beiden Steigungen und stoppten danach in einem flacheren Stück um auf jene zu warten die auf den Steigungen hängen geblieben waren

Nach eingehender Studie der weiteren Strecke und der Bodenbeschaffenheit beschlossen wir hier und jetzt abzubrechen, da kommen wir nur mit größeren Blessuren rauf… Wir nutzten die kurze Pause um Getränke aus dem Givikoffer aufzunehmen und mit der Drohne einen Film zu drehen. Unten angekommen ging’s zur nächsten Tankstelle um die vorher ausgelassene Luft wieder in die Reifen zu füllen.

Von nun an ging’s über teils sehr enge, aber auch breite und flotte, Straßen Richtung Olympia, dort wollten wir uns die antiken Stätten ansehen. In den höheren Lagen stieg die Temperatur langsam auf 28°, weiter unten auf 37!° Wir hatten uns vor der Abfahrt gut mit Wasser eingedeckt und tranken immer wieder was. Der Schweiß durchtränkte nicht nur die Leiberl, Unterhosen, Socken, Jacken und Hosen, auch aus den Helmen tropft es allmählich in den Kragen, Wahnsinn! In der Kimme ist es auch ziemlich feucht und das kommt nicht von der Vagisan!

 

Wir erreichten nach einigen Pausen Olympia und gingen bei 35°, aber einem leichten Lüfterl, zu den antiken Stätten. Najo, im Gelände gibt’s verschiedene Stationen. Im Museum wolltens 15 € Eintritt. Wir lassen aus. Es gibt noch eine Ausgrabungsstätte, doch die wollten 12€. Eigentlich ist es für alles viel zu heiß. Wir spritzten die Ausgrabungsstätte, Hauptsache wir waren da. Die naheliegende Taverne bot Schatten und kühle Getränke. Nebenbei bestellten wir uns zum 1.Mal Kleinigkeiten zu essen. Pommes, Zicki-Zacki, Gyros und natürlich griechischen Salat.

Präsi kaufte sich noch ein Kühlschrankmagnet um 3.- und dann quälten wir uns wieder in die Panier und ritten los. Koks rettete dann auch noch Michelangelo – also auch eine Super-Hero-Ninja-Turtle.

Zum Glück führte die Strecke auf 1200m Höhe, dort war es ganz wenig kühler, also „nur“ 30°. Wir stoppten noch kurz bei einem Tschocherl auf Kaffee, Cola und Wasser, danach gings ins Quartier. Abschlussbier, Inschinör’s Kette ist zu gespannt und wird etwas gelockert, evtl. ein zweites Bierli, Duschen und Wäsche waschen. Vor dem Nachbarhotel entdecken wir 18 nagelneue 1250er GS’n, Neugier stieg auf! Wir näherten uns an und stießen auf eine Gruppe von Skandinaviern die eine geführte Offraodtour von Edelweiß Tours gebucht hatten, unter der Patronanz von Touratech, also den Erfindern der ACT. Die Tourguides der ganzen Truppe unterhielten sich mit Koks, wo und was wir bisher gefahren sind.

 

Wir berichteten über unsere bisherigen Versuche den ACT zu befahren, auch von den Abbrüchen. Die Jungs bestätigten uns, dass nicht einmal sie diese Strecke jetzt fahren, viel zu trocken, viel zu wenig Gripp, viel zu gefährlich! „Wo seidsn da gfahren?“ Wir berichteten über unsere Abstecher ins Gelände und ernten Lob für die Strecken und bis wohin wir es überhaupt geschafft haben, tiefer Respekt! Ab jetzt ist uns klar, dass wir bisher gar nicht so schlecht unterwegs waren! 😎

So, ab ins nächste Restaurant, wir suchten uns eines und werden gleich fündig. Ouzo, Kalamari, gegrillte Paprika, Pommes, Tsatsiki, geschmortes Schweinfleisch aus dem Topf, Wein und Wasser. Essensvorschlag für Günta, der ja keine Meeresfrüchte isst und auch beim Fisch maximal Fischstäbchen: Des Einzige wos da Günta isst und ausn Wossa kummt, san Nudln! 😁

Devise für heute Abend: ob des morgigen Offroadanteils beschließen wir weniger Wein zu trinken, weniger zu essen und früher ins Bett zu gehen, fix!!

Berichtserstellung um 20:42: die Chance auf weniger Wein und Essen ist vertan, jetzt können wir nur mehr früher schlafen gehen 😇

21:37: wir bestellen die letzte Karaffe Wein, fix! 😇

22:12: die Bedienung lädt uns auf einen Ouzo ein, jeden! 😇

22:46: wir verlangen die Rechnung, früher Schlafen gehen könnte Wirklichkeit werden… 😇

23:11: Ankunft im Hotel, geschafft 👍

 

Tag 7, Freitag 27. Mai, Kalavryta – Offroad Peleponnes – Brücke von Patras – Nafpaktos – Delphi

Heute wollen wir den als „easy“ beschriebenen 2.Tag der ACT bestreiten, wobei wir die Strecke teilen um uns dazwischen beim Orakel von Delphi die nächste Woche vorhersagen zu lassen. Wir haben das Orakel ja schon gestern live gesehen. Wir brachen wie immer um 0900 auf um nicht in die Hitze zu kommen (haha, na genau!). Es geht die ersten 30 Kilometer über Asphalt und retteten noch schnell Emilie die Schildkröte und bringen sie zum Straßenrand, wir erreichten den Einstieg zum Schotter. Wir durchfuhren einige Schafherden, manche mit Hirte, manche ohne. Auf dem einen Berg haben wir überhaupt geglaubt, es ist Tag der Ziegen und Schafe, in jeder 2. Kurve eine Herde. Die Hunde machten ihre Sache gut und trieben die Herde zum Straßenrand. Auf 650m Meereshöhe hats doch schon 32 Grad, zum Glück sind wir so früh aufgebrochen 😂

Der Track führte über Schotterstraßen, teils mit Steinen und erdigem Untergrund gut bergauf. Die Temperatur wurde auch weiter oben nicht besser, eher hörte der Wind auf und es wurde immer unangenehmer. Wir schwitzten wie die Deppen, hatten Puls gut über 150 und die Kondition ließ nach. Wir arbeiteten uns den ACT Track hinauf und waren uns einig, dass alle die wir im Internetz gesehen haben zwar Kisten drauf hatten, die aber zwecks Filmaufnahmen leer waren, bitte es gilt sie Unschuldsvermutung. Koks, der die beiden Koffer mit Werkzeug und allem Möglichen voll hat, hats hier schwer, denn Anubis schob. Konzentration 100%

Wir verkofferten uns, denn wir hatten eine Abzweigung übersehen und müssten durch ein Bacherl durch, wo Rolling Stones liegen, gleich danach steil bergauf. Kaum waren alle auf der nächsten Anhöhe, die schlechte Nachricht, wenden und wieder retour. Mit Anspannung und mächtig Adrenalin ging’s wieder retour, doch bergab geht’s leichter. Man glaubt es kaum. Die richtige Abzweigung erwischt ging’s weiter bergab. Auch mit der nicht vorhandenen Kondition. Aufmerksamkeit 100%, Kondition stark sinkend und im roten Bereich, Schweißabsonderung – hoher Level.

Enzos Vorderrad verlief sich und er kam sehr schräg zum Stehen und die Maschine wurde immer schwerer, er legte sie hin. 2 Sek später war Günta da, doch zu spät, Man muss als Helfer ja erst seine eigene Maschine sicher abstellen. Bis jetzt haben wir 2x Julius, 1xKoks, 1x Günta, 2x Enzo, die die Bikes hinlegen mussten oder sich das Bike lausstreckte und die Besitzer abstiegen. Doch immer alles gut ausgegangen. Krone gerichtet und weitergefahren. Doch diesmal braucht Enzo eine längere Pause, wir setzten uns alle in den Schatten und nahmen die letzten Flaschen Wasser zu uns. Nach einer Weile gings weiter. Wir kämpften uns die letzten Spitzkehren hinunter und kamen bei einer Quelle vorbei. Hier standen 2 Servicewagen der Hellas Rally Raid. Wir hielten im Schatten an, stellten ab und gingen mit allen Flaschen zur Quelle. Einige Gespräche entwickelten sich hier, der eine meint wir sind die Piraten der Berge, der andere sprachs deutlicher aus. Er meinte, wir haben einen Klopfer, wir fahren dieselbe Strecke wie die Rally, doch mit vollem Gepäck und ohne Camelpack und Servicewagen. Ja, danke, wir wissen, dass wir einen Klescher haben. Nach einer längeren Pause fuhren wir wieder weiter. Im nächsten Ort tankten wir Luft bei der Tankstelle, machten ein Bild der Perle des Tages, fuhren noch schnell zum Hotel, wo wir am ersten Tag geschlafen hatten um die letzte Nacht zu buchen um gleich neben dem Meer weiterzufahren. Es wurde deutlich um 3° kühler. Sickerwitz.

 

Die Sonne zährte uns aus. Die Auffahrt nach Delphi ist eine Rennstrecke, da gehen Kurven mit 160, doch machten wir nicht, denn wie gesagt, Power off. Die Ortstafel wurde noch voller Motivation fotografiert, doch es waren alle froh, als wir das Hotel Hermes erblickten.

Direkt vor dem Hotel eingeparkt, schnell noch ein delphianisches Feuerwehrauto von Rosenbauer fotografiert, ehe wir hineinstapften. Jeder zischte 2 Fix Biere, diesmal in Dosen. Keiner war lustig drauf, alle voll erledigt, der Schweiß rann uns immer noch in der Kimme hinunter . Passt, die Schwerkraft funktionierte auch hier zu 100%.  Unsere Energie lag bei 10% oder darunter. Alle in die Zimmer, die Stimmung war am Ende, alle ausgepumpt, alle erledigt. Auch Julius gab zum 1. Mal zu, froh zu sein, im Hotel zu sein.

Duschen, etwas liegen und durchatmen. Präsi hatte eine Dusche mit Eckeinstieg wo er beim Einsteigen vorne und hinten streifte, ein 60er Wandl, Koks hatte eine 90erWanne mit voll rutschigen Boden, Raily eine Sitzbadewanne mit selbstklebenden Duschvorhang. Während Günta und Inschinör den Orakelbesuch verweigerten, trafen sich die anderen 1 Stunde später und marschierten durch den Ort, nicht ohne den Ausblick zu bewundern, hier ging’s einige hundert Meter hinunter – wir sehen auf den TET gegenüber. Na, den verweigern wir. Das Orakel will 12 Euro Orakelgebühr, ohne uns. Morgen fahren wir gleich mit dem Moped bis hinein… Wir trafen uns mitten im Ort und fielen in das Lokal. Wurscht, kann eh keiner lesen Omega, Delta, seitlich liegendes M, seitlich liegendes dreieckiges E, Raute mit Querstrich, Raute ohne, Indianertipi…..Soll heißen Indelphy. Eine Dame kommt mit dem Rad vorbei; Präsi ruft, dass ist die Elfie aus Delphi. Die Stimmung stieg wieder.

Wir aßen nur eine Kleinigkeit, wir teilten uns ein Moussaka, eine Pizza und viele Karaffen Rose‘ - griechischer Uhudler. Lange Gespräche folgten, wie kann man Umfaller vermeiden, am Sicherheitstraining soll eine Offroadstation eingebaut werden, oder ein Mopedaufstellstation Wie stell ich die Kiste wieder auf, wenns liegt? Ja, bring noch eine Karaffe!!

Koks ging Präsi auf die Nerven, er meinte Präsi macht alles mit Speed. Umdrehen, bergabfahren am Schotter, wurscht obs rutscht, keine Angst- nur Eier. Präsi entgegnete, Koks

ist ein Bergaufbremser, da er immer in den Kurven bremst, auch bergauf. Nein, es ist alles gechillt, wir sind alle hunde-müde und werden bald ins Bett fallen – so wie gestern… Pinnocchiomodus!  Also nach dem VW-Schnaps hatte Koks einen schweren Einbruch, die Temperatur und die Anstrengungen des Tages zollen ihren Tribut. Wir halfen Koks gerne bis zum Hotel zu gehen, gaben ihn dort ab und bezogen vis a vis des Hotels noch

die Bar. Inschinör, Präsi und Railman gaben sich noch einen Caipi. Als auch Julius heia ging, nahmen Raily und Präsi noch einen und bekamen auch hier noch einen VW bevor es auch für die zwei Helden zu Bette ging. Für die non Insider: VW bedeutet „vom Wirt“ – also gratis

 

Tag 8, Samstag 28. Mai, Delfi, Bergstrassen bis Ano Chora

Wir trafen beim Frühstück um 08:30 zusammen. Eine komplette Schulklasse amerikanischer Schulmädchen 12-14 Jahren is in the house. Normalerweise ein Geschnatter wie wennst einen Böller in den Hendlstall wirfst, doch hier? Gespenstische Stille! Es reagiert auch niemand als wir schüchtern und leise Calimera sagen. Erst als wir den äußerst grauslichen, verbrannten Kaffee freiwillig nicht zu uns nehmen, kamen wir drauf dass die Hühner alle ins Handy schauen. Gespenstisch wie in einem Stephen King Film. Als wir aufsattelten liefen uns die ersten Schweißtropfen Richtung Erdmittelpukt. Wir freuten uns, dass wir etwas Gegenwind hatten und fuhren talwärts Richtung Ausgrabungen zur Orakeltant, machten ein paar Fotos, wendeten und zogen noch eine Runde durch den Ort zur Tankstelle.

 

Der Tankwart kam uns wachelnd entgegen, nein, kein Feuer sondern ein Computerausfall, nix gehen.

Die nächste Tankstelle war 9km entfernt und wir glitten die Bergstrecke von gestern hinab. Heute etwas langsamer, die Erschwernisse von gestern lagen uns noch in den Knochen beziehungsweise im Quirrl. Wir trafen wieder eine Schildkröte, Leonardo genannt, er zog alles ein, machte auf unsichtbar, da er aber schon auf der anderen Straßenseite war, ließen wir ihn selber weiterziehen. Wir brauchten schon bald eine Pause. Ein Tschocherl links des Weges bot sich an. Wir nahmen Platz, bestellten die üblichen Kaffeevariationen als es plötzlich spürbar kälter wurde. Eine Eiseskälte breitet sich aus. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen und merkten, wir werden beobachtet. Kalter Schauer lief uns über die Rücken. Die Stimmung ist schlagartig fast unter 0° auf der Kelvin Temperaturskala. Googelt euch das selbst, wenn ihr nicht wisst wieviel Celsius das sind. Grüne Nachtsichtaugen, kampferprobter Gang, extrem grauppats Fell und zu allem bereit. Im Innersten nur auf töten eingestellt. Koks hatte Angst, ein Ritzer würde genügen. Der Kater würde ihn töten ohne dass Koks etwas merken würde. Wir vermieden Blickkontakt, bestellten 2 Kaffee für den Möter, der hier  der Pate des kleinen Ortes ist. Nach zwei Expresso und einem Ouzo zieht er ab. Die Sonne kam wieder hervor, wir zahlen und merken die Kellnerin ist um Jahre gealtert.

 

Natürlich sahen wir einige Perlen der einspurigen Zunft.

 

 

Es geht weiter bergauf, bergab, bergauf bergab. Bei einem Stausee vorbei und endlich kommt eine Tankstelle. Wir fuhren Mil-lionen von Kurven, sogar Kurven in den Kurven. Am Stausee machten wir Pause, alle hundemüde. Das Luluwasser könnten wir kraftwerkstechnisch nicht verarbeiten, das wird keine Energie, wir standen auf der falschen Staumauerseite. Wir kamen endlich in unserem Hotel an, nehmen ein Bier und bezogen die Zimmer. Mittagspowernapping. Erst am Abend trafen wir uns wieder. Einige hatten in der Aula des Hotels das Qualifying der Moto GP und den High Sider von Marc Marquez gesehen. Das Lokal im Ort, die Küche, das Liefer-service mit Moped, die Poststation, das Lebensmittel-geschäft dürfte hier dem Bürgermeister gehören. Lamm aus dem Ofen, Rindfleisch mit Paradeisoße, Schweinsstelze geschnitten, Greek Salad, Ouzo, Bier und der obligatorische Rose aus dem Plastikblasentank. Alles pipifein. Wir bespra-chen den morgigen Tag, planten die Route, bestellten Hotels, spielten Fotos ein und schrieben Bericht. Wir saßen auf der Mainstreet, umso später es wurde umso mehr Leute kamen aus ihren Höhlen. 

 

Zitate: Ich mach noch ein Moped von unseren Fotos

Wozu braucht man Schwarzes Klopapier? Wahrscheinlich ein griechisch-orthodoxes Klopapier.

Inschinör teilt die Ziegenherde für die Gruppe, wie Moses das rote Meer damals.

 

Tag 9, Sonntag 29. Mai, Ano Chora über Nebenstraßen nach Karpenisi

Eng, echt enge Straßen erwarteten uns heute, dafür sehr schöne Ausblicke!Wir starteten wie immer um 0900 und es ging gleich über verschlungene „Asphaltstraßen“ bei den aber teilweise 100% des Belages fehlte. Einige Stopps versorgten uns mit Kaffee und Erfrischungen. Heute durchquerten wir nur eine Schafherde, dafür sprang direkt vor uns ein Reh auf die Fahrbahn und versuchte wieder ins Gebüsch zu kommen. Nach rund 100m schaffte es Elvira, das Reh. Es ist manchmal unbegreiflich, du fährst kilometerweit durch echt schwer befahrbare, enge Straßen und plötzlich kommt dir ein Reisebus entgegen, dass uns nur staunen ließ. Tiefster Respekt an den Piloten des Busses. Links der Berg, rechts die Schlucht und über uns der Himmel so blau, blau, blau. Es ging wirklich neben uns einige hundert Meter tief hinunter. Als wir von Weitem eine burgähnliche Anlage erspähten,

wurden wir langsamer, um ein paar Fotos zu machen. Hin und wieder jagten uns wieder ein paar Hunde, andere sind dafür ganz lieb, denen wir komplett wurscht waren. Wir kamen durch Thermo durch. Wir wissen natürlich alle, dass hier die Geburtsstätte der berühmtesten Erfindung nach den olympischen Spiele stattgefunden hat.

 

Die Erfindung der Thermoskanne. Der alte Erfinder Thermostat hatte glorreiche Ideen und so entstanden in seiner Schaffenszeit auch noch der Thermophor, die Thermodynamik und zu guter Letzt auch noch Thermopapier und der Thermodrucker. Railman verkündete das Aufleuchten der Reserve. Es gab aber keine Tankstelle. Die Berechnungen ergaben, dass der Sprudel bis zur nächsten Zapfsäule reichen sollte. Bergauf, bergab, 1437 Höhenmeter ist das Höchste, dass wir heute erreichten. Über Funk kam die Meldung : „Sprit aus!“ „Lass dich rollen, es geht eh berg-b!“ Ja, aber nur bis zur nächsten Kurve. Wir sammelten uns am rechten Straßenrand und Railman füllt seine mitgeführten 3 Liter ein. Nach 500 m kam das Tankstellenschild und auch gleich die Einfahrt. Na, fast geschafft.

 

Nach rund 220km und geschätzten 4523 Kurven erreichten wir Karpenisi wo wir im Hotel Elvetia gegen 14:00 unser Quartier bezogen. Schnell aufs Zimmer um uns umzuziehen, und gleich rüber ins Tschocherl um die Unterhopfung auf-zuheben. Danach gab’s MotoGP live in unserem Hotel. Präsi machte es sich auf der Ledercouch bequem und träumte, dass er ein Motorrad ist. Also, seine Dröhngeräusche passten voll zum Moto GP. Nach dem GP verzupften wir uns in die Zimmer und nahmen jeder eine Auszeit. Um 18:00 trafen wir wieder zusammen um der nahegelegenen Pizzeria einen Besuch abzustatten. Die Pizzen wurden in einem Holzofen gebacken. Damit keiner „streidat“ wird, sind die Böden alle gleich groß. Es sind nicht die Besten. Der Boden ist eher ein Keks, aber der Belag ist zufriedenstellend.

 

Tag 10, Montag 30. Mai, Karpenisi – Vinias Brücke – Hinterland – Neochori am Plastira Stausee

Gestern hatte uns die Hotelbesitzerin, als sie uns fragte woher wir kommen, und wir einstimmig mir AUSTRIA an-tworteten mit Tränen in den Augen und den Händen am Herz wohlwollend in ihrem Hotel willkommen geheißen. Heute nach dem Frühstück hatten wir uns bei ihr verab-schiedet und ihr noch gesagt, dass es uns gefällt, dass neben dem Buffet eine Keramikuhr mit dem Stephansdom hängt. Koks hatte leider ein Schlafproblem, denn er wohnte viv a vis einer Presslufthütte, welche die ganze Nacht voomvoomierte. Kleine Reparatur an Railmans KTM ist schnell kabelbindergebunden.

Wir verließen Karpensini über die nächste Bergstraße. Wir werden heute wieder 1000e Kurven fahren. Gestern hatte es bei uns im Ort geregnet. Hier in den Bergen musste es sich ordentlich abgespielt haben. Steine, Felsen, Asphalt-abrisse und dies alles vor uns auf der Straße. Wir kamen nicht schnell voran, denn das Ausweichen dauerte seine Zeit. Wir zogen durch die Wälder, kamen an extrem steilen Abschüssen vorbei und mussten auch über Metallbrücken die ziemlich laut waren. Unser erstes auserkorenes Ziel war eine Steinbrücke.

 

Die Abzweigung zur Brücke erfolgte in einer Kehre, sofort war der Asphalt weg. Es ging anständig steil hinunter. Vor dem Bachbett drehten wir um und stellten unsere Bikes gesichert hin und begaben uns zum Wasser und zur mächtigen uralten Steinbrücke. Natürlich machten wir hier coole Bilder, Videos, Drohnenaufnahmen und für Koks Sweetie sowie für First Lady ein Geburtstagsvideo die in unserer Abwesenheit feierten, da wir ja im fernen Greece in den Bergen rumgurken müssen. Viele Kilometer weiter gab es eine weitere Steinbrücke aus dem 12. Jahrhundert. Das Navi meinte, wir sind schon vorbei, doch 2km weiter kam eine Abzweigung und wir mussten retour fahren. Die Brücke ist leider in einem Stausee versunken, wir sahen nur den oberen Teil, an ein hinkommen oder hinschwimmen war nicht zu denken. Ein Foto mit Zoom machts dann auch.

 

Wir umrundeten den Stausee, blieben bei der nächsten Tankstelle stehen und machten Pause. Die Brücke sieht von Weitem aus wie das Ungeheuer von Loch Ness. Drum können sie es in Schottland nicht mehr finden – ausgewandert. Die Aussicht über den Stausee ist grenzgenial.

Weiter geht’s über Kurven, Kurven, Kurven, und einige Tunnels mit innenliegenden Kurven und Wassereinspeisung. Nachmittagspause mit kleinem Snack. Wir überquerten den nächsten Hügel mit 1523 Meter. Als wir zum nächsten Stausee kamen, ist unser heutiges Hotel nicht mehr weit. Wie immer galt, alles ablegen und jeder 2 Bier. Nach Körperpflege, Wäsche waschen, Kurzpause begeben wir uns durch den Ort zum örtlichen Tschocherl, es hat zu, das nächste auch. Es sei hier erwähnt, dass es zum 1. Lokal steil bergauf und zum 2. Wieder steil hinunter ging. ACT zu Fuß.

 

Wir fanden dann doch noch ein Lokal, dass erst ab 20:30 Essen macht. Gut, die Zeit überbrückten wir mit Bier, Ouzo, Vino, Fotos laden, Videos überspielen usw. Wir nahmen 18 Stück Souvlaki mit Pommes und griechischem Salat. Der Clou des Abends. Eine Einheimische mit eh 3 Zähnen im Mund redete uns an und wollte alles Mögliche wissen, wir verstaden natürlich nur Bahnhof. Doch Railman dürfte es ihr angetan haben, sie erkannte ihn aus dem Panninialbum des Jahres 1978, als er bei den A-Knaben des SC Krems noch Stopper spielte. Na, wir hatten einen Spaß, der Höhepunkt für sie war als Railman sich zu ihr setzte und wir ein Foto machten. Von diesem Abend träumt sie wahrscheinlich noch heute.

Letztes Gespräch an der Bar, der Koberer kam und fragte ob wir uns die MWST und die booking Gebühren ersparen wollen. In Greece geht halt immer noch vieles ohne Rechnung. Zimmerpreis 50.- für 2 Personen.

 

Tag 11, Dienstag 31. Mai, Neochora – um den Plastira Stausee – quer durch die Pampa bis nach Kalambaka

Das beste Frühstück mit der größten Auswahl seit Langem. Wir sind seit Tagen auf der Suche nach DEM Titel eines Liedes, dass sich so ähnlich wie The Crounch der Rah Band anhört. Wir haben sogar schon DJ Sumsi zu Hause angerufen und um Hilfe gebeten. Nichts, auch Geada, Hömal, Blinki und Nessie hatten ihre Vorstellungen des von Koks vorgesungenen Titels geschickt, doch nichts passt so richtig. Wir satteln auf und begaben uns der Sonne entgegen. Der schönste Moment jeden Tages ist der, wenn wir die ersten Km machen und der frische Wind durch unsere Klamotten fährt und uns die Stirn und die Kimme kühlt. Gut, das mit der Kimme ist eher metaphorisch gemeint, denn da ziehts nicht wirklich hin, eher raus, je nach gestrigem Abendessen.

Die erste Pause mit machten wir in einem kleinen Tschocherl, wo wir glaubten es herrscht hier Kinderarbeit. Die Kellnerin war, unserer Schätzung zufolge etwa 14 Jahre alt. Das mit dem Cola hatte sie gleich herraussen, kaltes Wasser mit Eis kommt auch gleich, die Kaffees sind eher eine Schwierigkeit, wir wollen 5 Kaffee. 1 Lungo, 3 Espresso und einen Capuchino. Sie hat aber nur 2 Espressokapseln…..es wird länger…..es gibt dann griechischen Kaffee, der schon mit einem kleinen Gaskocher erwärmt wird… Apropos nur zwei. Wir schafften es auch des Öfteren, dass wir die Vorräte der Hotelbar aussoffen. 6 Bier einer Sorte war öfters eine Herausforderung.

Heute war internationaler Tag der Schildkrötenwanderung, wir sahen locker 18 Morlas, die unseren Weg kreuzten. „Achtung, Stein in der Mitte!“ Nein, der bewegt sich... Absitzen Kröte zum Straßenrand getragen, wir wollen ja nicht, dass sich hier ein LKW überschlägt 😊Inschinör hat Routen gefunden, wo es keine einzige gerade Strecke gibt, nur Kurven, Kurven, Kurven.

Hitzebedingte Pause. Trinken, wir führen ja Unmengen an Wasser mit. Wir standen im Schatten unter drei riesigen Bäumen, im Hintergrund eine Ruine, wo Präsi die Idee hatte, hier ein Tschocherl aufzumachen. Wir besichtigten die Bude und sind dann überzeugt, lieber doch nicht. Währenddessen schlich sich ein Hund an den Hinterreifen von Julius‘ KTM und hebt das Haxerl, Julius ist erzürnt und droht dem Hund einen Bock an, doch der war respektlos, sprang zum Vorderreifen und brunzte halt den an. Die Lacher hatte Inschinör auf seiner Seite. Es geht weiter hinauf. Normalerweise wird es in den Bergen immer kühler, doch hier ist es umgekehrt.


Wir drehten nebenbei eine Retrospektive ala Monty Python aus dem Ghettobuster Film griechische Volksfront trifft auf Volksfront von Griechenland.

Enzo hatte hier die logische Antwort. „Je näher wir nach oben kommen, desto weniger wird die Entfernung zur Sonne.“ Eh klar, jetzt verstehen wir das auch. Wir suchten auch seit dem Morgen ein Bachbett zu dem wir hinunter-fahren könnten, wir hatten schon wieder ein Drehbuch in den Köpfen, dass an die Monthy Phytons angelehnt ist. Wir fanden dann später eine gute Kulisse für unseren Kurzfilm mit Steinbrücke. Lasst euch überraschen. Die Volksfront von Griechenland und die griechische Volksfront vereinigen sich…. Über viele weitere Bergkurven ging es weiter, wir hatten zwei Möglichkeiten, zuerst zu den Meteoraklostern oder ins Hotel, Gepäck abgeben und dann zu den Klöstern. Es wurde Variante 1. Wir glühten im wahrsten Sinne zu den Klöstern, eines davon, das Agia Driada ist bekannt aus dem James Bond Film „In tödlicher Mission“ (1981) mit Roger Moore, wo die Hauptdarstellerin Carole Bouquet mit den dunkelbraunen Haaren am Schluss sagte, was sie jetzt gerne tun würde und James lächelte schon…, aso, es geht um die Klöster….

 

 

Vor rund 60 Millionen Jahren entstand das Antichasia-Gebirge, dessen südwestliche Ausläufer in Metéora steile Sandsteinfelsen bilden. Diese haben teils bizzare Formen angenommen und ragen wie die Finger eines Gottes hunderte Meter in die Höhe. Auf ihnen errichteten Mönche zwischen dem 10. und 16. Jahrhundert insgesamt 24 Klöster, die sie teilweise aus den Felsen herausmeißelten. Von dieser Bebauung stammt auch der Name der Region: "Metéora" heißt so viel wie "in der Höhe schweben", was insbesondere bei Nebel und tiefhängenden Wolken greifbar wird, wenn die Felsen verdeckt sind und die Heiligtümer in der Luft zu schweben scheinen. Sie gehören mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe.

 

 

Wirklich unvorstellbar, was man damals hier auf die Berge gezaubert hat, es gab ja noch keinen Hubschrauber, Seilbahnen, oder Toman. Wir kamen aus dem Staunen nicht raus, auf fast jeden Berg steht ein mächtiges Bauwerk. Hier karren sie auch Touristen noch und nöcher herauf. Wir teilten uns etwas auf um Fotos zu machen. Ganz oben befindet sich ein Umkehrplatz mit Standeln wie in Mariazell, Andenken, Magnete usw. Rechts steht ein rotes Trike aus Deutschland, links Präsi, als ein Touristenbus in den Umkehrplatz einfährt und versucht umzudrehen. Das Trike musste leiden, es scheppert und schert als der Bus hinten ausscherte. Präsi, Railman und Inschinör nutzten den vorderen Platz und entfernen sich.

 

Wir treffen weiter unten auf Koks, Günta und Enzo, die im Schatten standen und litten. Wir umrundeten die Klöster und fuhren in die nächste Ortschaft. Unser Hotel Famissi erwartete uns schon. Schnell Exi Birra, dann nochmal soviele, die 3. Runde wurde kleiner. 6 Einzelzimmer, duschen, abkühlen. Wobei die Dusche einen eigenen Bericht füllen würde. Eine Sitzbadewanne mit knappen 1,2 m und selbstklebenden Duschvorhang. Die einzige Standfläche ist schief, da hat auch die Badewanne ihren Spaß. Um 18.00 Uhr trafen wir aufeinander, eilten zum Bankomat, denn wir mussten unsere Reisekassa auffüllen. Anschließend gleich in die Taverne Zeus gegenüber. Es wurde hier aufgetischt, dass sich die Tische bogen.

Es kommt das Gespräch auf, wie im 9. Jahrhundert hier die Klöster gebaut wurden. Wir kommen zu dem Beschluss, dass sie früher hier mit Schiffen angelegt haben, denn es haben nur die Spitzen der Berge aus dem Wasser geschaut, wie bei den Eisbergen, wer‘s kennt. An den Felsen selbst sieht man ja eindeutig die Tidenhubstreifen. Im Bild oben sieht man noch den letzten Leuchtturm, der heute der Triebwerksraum des Aufzuges ist. Believe it, or not.

 

 

Tag 12, Mittwoch 1. Juni, Meteora- Vikos Schlucht – Menidi (Ambrakischer Golf)

Heute zum Frühstück gabs Toast, selbstgemacht – super, einmal was andreas. Abfahrt um 09:04. Wir hatten als auserkorenes Ziel eine Schlucht, tief, breit und schön. Heute retteten wir nur eine Schildkröte aber wir konnten unseren Augen nicht trauen, als in der Mitte der Ortschaft eine handgroße Tarantel die Straße kreuzte. Mit einem Tarantelfinger hat sie auf uns gedeutet, die Linke zum Gruß wahrscheinlich. Wir haben es erst glauben können, als Koks an der Ampel Präsi fragte, ob er sie auch gesehen hatte. Schon von Weitem sahen wir eine Statue. Natürlich fanden wir den Weg hinauf und stellen uns davor hin.

 

 

Dem Gewinner des Bergrennens gebührte der Lorbeerkranz. Wir glühten die Ortsstraßen bis zum Ende bergauf. Hier sollte irgendwo eine Schlucht sein. Wir mussten 100m gehen sagte das Schild. Na, ob wir das schaffen? Immerhin hat es 34 Krügeln im Schatten. Wir folgten dem Weg und nach einigen Minuten blieb uns der Mund offen.

 

 

Julius startete den Copter und wir posten wie die ärgsten Poser. An der Aussichtsmauer stand auch eine 4-köpfige Familie, die ordentlich zusammenzuckte als Präsi hinter ihnen nieste. Als wir alles abfotografiert hatten wie die ärgsten Chinesen auf Kurzurlaub gingen wir zu unseren Bikes retour. Ein französischer Motorradfahrer glühte herauf und konnte gerade noch abbremsen, ehe er fast im Gestrüpp einschlug. Er zog sich dann komplett um und ging auch seines Weges.

Vikos-Schlucht ist Pindos-Gebirge. Knapp 10 km erstreckt sie sich begrenzt im Westen durch das Bergmassiv Stouros und im Osten durch das Bergmassiv des Tymfi vom Dorf Monodendri bis zum Dorf Vikos südwestlich von Konitsa. Der Fluss Vikos durchfließt die Schlucht und vereinigt sich am nördl. Ausgang der Schlucht mit anderen Quellzuflüssen zum Fluss Voidomatis. Angaben über die maximale Tiefe der Schlucht differieren erheblich und schwanken zwischen 600m und knapp 1.000m. Im Guinness-Buch der Rekorde ist sie als tiefste Schlucht der Welt eingetragen, wobei das Verhältnis zwischen Tiefe und Breite als maßgebliches Kriterium definiert wurde. Nordöstlich des Ortes Monodendri trifft die Nebenschlucht Megas Lakkos von Osten her aus dem Tymfi-Massiv kommend auf die eigentliche Vikos-Schlucht. Gegenüber diesem Aufeinandertreffen der beiden Schluchten befindet sich der Aussichtspunkt Oxia. Die Vikos-Schlucht gehört zum Nationalpark Vikos-Aoos.

Wir starteten die Triebwerke und ließen uns bergabrollen. Im nächsten Ort in einer Kurvenbar wurden wir kaffeefündig. Unten ein Andenkenstandl, im Obergeschoß ein Tschocherl, wo wir uns eine Kleinigkeit zu essen teilten. Also wirklich nur eine Kleinigkeit. Nebenan sitzt eine 3-köpfige Familie mit Kleinkind, dass es 3x hinhaut – a Mehlspeiskind!

Da der Bub schon Motorengeräusche nachahmt, schenkte ihm Koks ein Polizeipatch. Nach dem Großeinkauf im Anden-kenshop, ein Magnet um 3.-, sehen wir noch Steinbrücken auf den Magneten. Na, die werden doch da in der Gegend irgendwo sein. Die Verkäuferin erklärte uns, dass es nur 19 km zu den Brücken ist, schnell das Navi programmiert und schon ging‘s los. Kurz darauf wieder ein aha Moment. Die Brücke schaut so mächtig und ehrwürdig aus, dass wir sie gleich bestiegen und von allen Seiten abfotografierten.

 

 

Die Noutsos-Brücke aus dem Jahr 1750, direkt neben einer wichtigen Autostraße gelegen, kann als Prototyp jener alten Steinbrücken gelten, deren Schwung die Schwerkraft mühelos zu besiegen scheint und die der Region Zagori (Epirus) nördlich der Stadt Joannina das Gepräge geben.

 

Das war unser letzter kultureller Höhepunkt für heute. Wir begaben uns Richtung Hotel. Neben der kleinen Großbestellung zum Trinken bekommen wir von der Wirtin noch Kugeln mit bestreuten Kokosraspeln bestreut.

Zitat: Woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich höre, was ich sage. © Hansee K.

Beim Abendessen hatten wir ein bisschen ins Schwarze gegriffen, der Kellner war unmotiviert, der Chef noch weniger. Erst als wir die Teller selbst auf den Nachbartisch stellten hat er sich etwas bewegt. Na, wurscht, es kann nicht immer alles super sein. Die Pizza war auch nicht einmal so gut, es gab aber nur Pizza.

 

Wurscht, wir sind absichtlich bis 00:45 sitzen geblieben und haben ihn geschickt, geht scho, bring, und der nächste halbe Liter. Spaß macht man sich selber. Wir hatten dann noch einen Diskussionsaspekt, den Präsi ins Spiel brachte bezüglich dem Lichtschutzfaktor der jeweiligen Sonnenschutzzcremen. Früher gab es nur 2-10, allerhöchstens einen 12er Schutz, heute gibt es 50 und mehr. Wieso, warum? Präsi meinte; früher hatten sie alle ihren eigenen LSF und irgendwann haben sie alle Cremen zusammengezogen und einheitliche Werte berechnet und dann gabs eben neue Zahlen. Koks: Nein, es geht um die dünne Luft, die Sonnenstrahlen dringen in der oberen Hemisphäre stärker durch und in den letzten Jahre zugenommenen Protoperanzen der Sonne ist die Strahlung viel stärker, quasi. Was ist der Unterschied zwischen 30er und 50er Schutz? Julius gab dann eine Antwort, die gar nicht dazu passte. Früher hast dich ja auch mit Schmalz eingeschmiert, das war dann der Blocker und das Grammel-schmalz hatte einen eigenen Selbstbräuner dabei - wurscht, was jetzt so banal klingt war an diesem Abend so lustig, dass wir alle die Tränen aus den Augen evakuierten wie sonst nur die Feuerwehrmänner die Pensionisten aus dem Seniorenheim, wenns brennt. Die Klimaanlagen in einigen Zimmern funktionierten auch nicht. Präsis heizte.

Jamas

Tag 13, Donnerstag 2. Juni, Menidi und durchs Hinterland nach Patras.

Das Frühstück war heute einmal ganz was anderes, wir bekamen es an den Tisch serviert, nur den Zwieback ließen wir über. Die Chefin schenkte uns dann noch jeden eine Flasche selbstgemachten Nusslikör. Beim Aufsatteln der Bikes rann uns der Schweiß bereits in die Kimme. Die erste Pause machten wir bei einer Bäckerei an der Straßenseite. Kaffee und das Übliche, nur diesmal gabs auch eine übergroße Turmdeckelschnecke aus Plunderteig, gefüllt mit einer Creme. Als wir weiterfuhren kamen wir zu einer Baustelle, wo sie eine Brücke gesperrt haben, daneben eine Eisen-bahnbrücke. „Foa ma glei üwa de Eisnbaunbruckn!“ Da hätten wir schön geschaut, denn beide Brücken waren eingestürzt. Dürfte eine Unwetterunterspülung des mittleren Fundamentsockels gewesen sein. Die Umleitung erfolgte flussabwärts über eine Schotterstrecke, die beim nächsten gröberen Regen auch weg sein dürfte.


Wir haben am linken Straßenrand zwei Polizisten entdeckt, wendeten über die doppelte Sperrlinie und Koks tauschte mit ihnen ein Polizeipatch. Natürlich wurde auch ein G.A.A.S. Foto angefertigt. Wir wünschten uns alle gegenseitig alles Gute und zogen von dannen. Über die Berge kamen wir wieder zur Rio-Andirrio-Brücke in Patras und kurz darauf quälten wir uns in unseren Zimmern aus der Panier. Treffpunkt am Pool und an der Poolbar. Das Bargirl hatte einiges zu tun. Das 2. Mädel war die Rescueschwimmerin, die uns fest im Auge hatte. Und bald darauf meinte, wir sollten so nicht mehr schwimmen gehen. Tja, die kennt uns halt nicht. In Windeseile wurde ein Film über Lokomotiven gedreht. Ins Meer gehumpelt (scheiß Steine) aua, warum räumt die niemand weg. Und dann gings erst so richtig los. Wir drehten ein Video nach dem anderen und peckten uns fast so ab wie gestern beim LSF. Als Koks und Präsi dann noch Kunstsprünge vom Beckenrand machten,hat uns Rescue1 ermahnt.

Die Badegäste werden ersucht nicht in das Pool zu springen. Aber dann drehten die beiden komplett durch und drehten noch ein „In Memoriam Commandante Video“. (Commandante war die 2021 in Schönbrunn verstorbene Mähnenrobbe). Sehenswert, Prädikat: total beknackt! Nach dem Aufziehen des Sonnenbrandes noch zwei Runden an der Bar, wo noch weitere Videos entstanden. Nach 1,5 Stunden Treff zum Abendessen. Das schnellste Lokal seit Einreise in Griechenland. Wenn die Rescue 1 Lady gewusst hätte, dass unser Präsi auch Rettungsschwimmer ist (man sieht es ihm nicht an), wäre sie vielleicht entspannter gewesen.

 

Tag 14, Freitag 3. Juni, Patras – Offroad zu den Windmühlen – Patras Fährhafen

Heute teilten wir uns auf, während Koks und Günta einen auf Sonnenanbeter machten, schwangen die anderen die Hufe und donnerten nochmal auf die Berge zu den Windrädern, doch diesmal so weit wies gingt. Die Schotterstraßen hinauf, oben über dem Bergkamm wehte uns der Wind das Moped fast aus der Hand. Wir machten Fotos und sahen einen Hügel, wo es noch weiter raufging. Den höchsten Punkt den wir schafften war 1793m und es hatte 16°C.

Wir machten wieder kehrt da wir unsere Zimmer ja schon abgegeben hatten, bis auf zwei. Hier konnten wir uns noch duschen und frisch machen. Um 15.00 Uhr Richtung Hafen. Natürlich hatte es wieder an die 35 Grad. Wir wurden einmal in Kreis geschickt um einzuchecken, alles im grünen Bereich. In der Check Inn Halle - nur 20 Grad. Da hielt man es aus. Wir fuhren auf die Fähre und trafen uns nach dem Kabinenbeziehen an der Bar. Wir beobachteten Leute, aßen zu Abend, beobachteten Leute und mit der Zeit sickerten wir weg. Präsi schlief ganze 12 Stunden durch. Günta, Railman und Inschinör hatten noch das Anlegen in Igomenica beobachtet, dass Koks, Enzo und Präsi verschlafen hatten. Einige Lautsprecherdurchsagen…: Der kleine Zorbas ist jetzt schon 2 Wochen auf der Fähre, ist diesmal seine Mama an Bord?

 

Tag 15, Samstag, 4. Juni, Mittelmeer – Ankona – Tavullia.

Wir trafen alle im Frühstücksraum aufeinander, nahmen eine Kleinigkeit und verbrachten den ganzen Tag auf der Fähre, lungerten vor der Bar umerdum, redeten blöd, stallierten Leute aus, gingen wieder schlafen. Der Tag musste rübergebogen werden.

 

Um 14:00 kam Bewegung in die Menschenmenge, die Kabinen sollten zurückgegeben werden, packen, eventuell nochmal duschen. 14:45 angelegt. Angeblich war die hydraulische Brücke defekt. Alles wurde umgedreht, die LKWs fuhren verkehrt raus. Endlich kam auch auf unserem Deck Bewegung in die Geschichte.

 

Die LKWs hinter uns fuhren schon raus, vor uns stand alles. Unsere Bikegruppe wendete und fuhr auch in die entgegengesetzte Richtung raus und um 16:15 haben auch wir die Fähre verlassen. Ein Bike hinter uns musste vom Haberer einer französischen Michaela (wers kennt) zurückgeschoben werden. Im anderen Deck, wo Inschinör stand, ist ein Mädchenbike auf ihren Mann gefallen. Beide eingefroren, konnten nur durch die anderen Biker gerettet werden. Wir kamen gut raus und nahmen Fahrt auf, nach etwa 20 min Fahrt ging’s rechts zur Tankstelle. Diesmal ganz leicht, Zapfhahn nehmen – nicht wie in Greece, da brauchst einen Tankwart – Tankdeckel auf, Sprudel sprudeln lassen. Mit der Karte rein ins Shop und die Angestellte meinte no, no, sie ist nicht fürs kassieren verantwortlich. Na, wer dann? Sie verstand uns nicht und wir standen da wie deutsche Touristen mit weiße Socken und Flip Flops. Wo zahlen wir jetzt?  Das Einzige, dass nach zahlen aussah lag bei Säule 3, eine Bankomatkassa. Na, i tipp do nix ei. Wir suchten einen Verantwortlichen, der dann irgendwann von der unteren Tankstelle, da gibt es nochmal 6 Säulen heraufkam, und wir endlich zahlen konnten. Ach, wie ist das Tanken in Österreich einfach, jede Automatentankstelle bietet 4 Sprachen an und alles funktioniert. Kurz aufs Bandl, wieder 4,30 € für 52km und 10km vor Tavullia fuhren wir ab.

 

 

Tavullia, ist die Ortschaft aus der „Der Doctor“ Valentino Rossi stammt. Koks übernahm die Führung und brachte uns in den Fan Shop. Der Fan Shop war eher enttäuschend, die zwei Hühner darin eher unmotiviert. Sie führen nur noch Merchandisingsachen von Rossi, alle anderen MotoGP Größen kannst nur übers Internet bestellen. Wir kauften etwas und fuhren in unser nächstes Hotel. Die Ortschaft riss uns auch nichts raus. Keine Fahnen, keine Statue, kein: hier wohnt Valle, oder so. Ab ins Hotel Blu Arena in Montecchio.

 

 

Nach Flüssigkeitsausgleich in Form von isotonischen Gerstensäften, duschen, frisch machen, schminken und herrichten trafen wir vorm Hotel zusammen und gingen in das nahe „Da Peppe“. Italienische Vorspeisen und danach Le Piade suggerite. Auf deutsch: ein Flammkuchen. Ohne Vorspeise wäre es zu wenig, mit Vorspeise geht’s gerade. Aber gut. Natürlich nehmen wir noch eine Nachspeise mit reichlich Rotem und Weissem.

 

Tag 16, Sonntag, 5.Juni , Montecchio - San Marino - Coreano - Venedig

Zusammentreffen im Frühstücksraum, drei Tische belegt. Wir sammelten uns am 6er Tisch und begannen unsere Sachen am Buffet zusammenzusuchen. Während wir die ersten Nipper vom Kaffee machten, strömte ein Autobus italienischer Tupperwareverkäuferinnen herein. In Windeseile ist es extrem laut im Seisesaal, quaak, quaak, schnatter, schnatter. Doch der Spuk ist nach rund 8 min. vorbei, alles auf und weg. Was ist jetzt? Essen die nichts? Zweite Welle waren die Männer, die Tupperwaregebietsleiter, wahrscheinlich. Und genauso schnell wie sie gekommen sind, warens auch wieder weg. Komisch. Wir saßen immer noch beim 1.Teller, oder zweiten. Na wurscht. Wir satteln bald auf, verabschiedeten uns und über Nebenstraßen geht’s über Tavullia nach San Marino.

Republik San Marino, ist die vermutlich älteste bestehende Republik der Welt mit einer Geschichte, die der Überlieferung nach bis auf das Jahr 301 mit der Gründung durch den heiligen Marinus zurückgeht. Sie ist als Enklave vollständig von Italien umgeben. San Marino ist einer der sechs europäischen Zwergstaaten und sowohl mit einer Bevölkerung von rund 30.000 Einwohnern als auch mit einer Fläche von rund 60 km² der jeweils fünftkleinste international anerkannte Staat der Welt. San Marino gehört, gemessen am nominalen BIP pro Kopf, zu den reichsten Ländern der Welt, hat keine Staatsschulden und eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der Welt.

Über gut ausgebaute Straßen ging es bergauf, Teile der Straßen waren teilge-sperrt, da hier ein Fahrradstraßenrennen stattfand. Wir kammen gut die Rennstrecke nach San Marino nach oben, San Marino ist nebenbei noch ein Bergstaat, hier gibt’s keine Gerade aber auch keine waagrechte Straße. In einer Busumkehr stand die San Marinesische Polizei. Klar, dass wir hier anhielten, Patch tauschten und ein G.A.A.S. Foto machten.

Die Fahrbahn wurde enger, kleine Kreisverkehre bildeten die Kreuzungen, wir arbeiteten uns bis ganz nach oben zur Burg vor. Am obersten Parkplatz stellten wir die Bikes ab. Railman und Präsi mussten unbedingt, wenn sie schon da sind, den Ortskern abgehen. Railman ist der Mann mit den 7-Meilenstiefel. Bist narrisch, der geht bergauf mit ganz großen Schritten, der geht ab wie sonst nur die Polonäse von Plankenese. Wir schauten in einige Shops rein, kauften ein Patch und ein Magnet und kamen über die andere Seite wieder zu den anderen. Während die gemütlich in der Sonne lehnen rann uns der Schweiß in die Arschfalte. Noch einen Saft, ehe wir wieder aufbrachen.

 

Wir fuhren nach Coreano, den ehem. Wohnort von Marco Simoncelli und stellten die Bikes am Hauptplatz, direkt vor Marcos Gedenkstein ab.

Marco Simoncelli (*20.1.1987 in Cattolica; † 23.10.2011 in Sepang, Malaysia) war ital. Motorradrennfahrer. Er gewann in seiner Karriere 14 Grands Prix und wurde 2008 Weltmeister in der 250-cm³-Klasse. Eines seiner Markenzeichen war die Startnummer 58, außerdem trug Simoncelli den Spitznamen SuperSic. Er starb bei einem Rennunfall auf dem Sepang Intern. Circuit in Malaysia im Alter von 24 Jahren.

Wir machten Bilder, anschließen gingen wir zur Flamme. Hier wird zur Erinnerung an Marco jeden Sonntag bei Sonnenuntergang für 58 Sekunden eine mächtige Gasflamme entzündet. Kurz noch durch den Merchandising Shop ehe es weitergeht. Railmans Wunsch war es das Dukati Museum in Bologna zu besuchen.

17 Euro Eintritt nahmen sie uns ab, eine nette, nennen wir sie Anette, erklärte uns wos langgeht, hängte uns Visitorkärtchen um und überreichte uns noch einen Kopfhöhrer, mit dem man einen Audioguide am Handy abrufen kann. Doch der Stecker passte in keines unserer Handys. Dukati hat auch einmal klein angefangen, mit Radios und Filmprojektoren…. Wir machten Fotos, hatten dann aber noch einen Kampf mit einem Colaautomaten. Der stand neben einem Kaffeeautomaten. Keine Ahnung wo man beim Colaautomaten das Geld einwirft. Erst nach deppat suchen, fluchen und Hilfe anderer Biker haben wir erfahren, dass man beim Kaffeeautomaten einwirft, Nummer der Ware eintippt und beim anderen Automat kommt das Gewünschte raus, oder auch nicht… Die Sau hat auch falsch zurückgegeben und Enzo zwar Restgeld aber kein Cola, haha. Danach aufs Bandl und 102 km im Stau am Pannenstreifen mit etwa 60 km/h gefahren und dann brennen dich die Roller ebenfalls am Pannenstreifen her. Brrr. Irgendwo hatten wir wie-der mal ein schweres Kopf-schütteln beim Tankvorgang. Eine Tankstelle mit sage und schreibe 20! Säulen, wir teilten uns auf die Selfservicio-stellen auf, Railman hob gleich ab und tankte, kamen 4 Tankwärter raus und schrien, nicht tanken, nicht tanken. Warum? Versteht keiner. Sie deuten und schreien… ok vielleicht keine SB, gut, geht schon, tankst halt du, er verweigert, na geht’s doch scheißen. Julius fragt in englisch warum wir nicht tanken dürfen. Aber die können sich nicht erklären, wurscht, jetzt wird getankt.

Kopfschütteln auf ital. und öster. Seite. Anscheinend hatten sie Schichtwechsel und mussten abrechnen, gibt’s was Blö-deres? Wir wie immer schweißgebadet im Hotel Parkhotel Villa Leon d’Oro ange-kommen, nahmen 2 Runden Bier, diesmal war sogar ein „Dreher“ mit dabei, ehe wir die Zimmer bezogen und kalt duschten.

Anton Dreher, Erfinder des untergärigen Lagerbieres Ebenfalls Schwechater - wie wir.

Um 20:00 gingen wir in die nahe Osteria und genehmigten uns Nudeln als Vorspeise, Pizza als Hauptgang und gar nicht soviel Wein. Da wir heute das Moto GP Rennen versäumten, werden wir es uns jetzt in unserem Hotel per stream hineinziehen.  

    

Letzter Tag,Tag 17, 6. Juni Venedig - Schwechat

Keine Höhepunkte und am Bandl heim.

 

 

R.I.G.P.E.K. 2022

Resumee Peloponnes

Datum:             21.Mai bis 6.Juni 2022

Zeit:                 17 Tage             Strecke:           4293 km

Sprit:               486 Liter          Kosten:485,50 €

Verbrauch:        5,26 L/100km    durchschn. Preis: 2,15 €

Umfaller:          Enzo2x, Koks 1x, Inschinör 2x, Günta 1x

 

Technicals/Reparaturen

Railmans Helmvisier – Schraube verloren – ersetzt.

Präsis li. Handwindabweiser – Schraube verloren – ersetzt.

Präsis Fußbremshebel nach Frontalem mit einem Felsen total verbogen und Bremskraftverstärker defekt. Zerlegt, gerade geklopft, eingestellt – repariert und in Ordnung.

Präsis Bremslichtlampe tot – getauscht - in Ordnung

Railmans: Kabelbinder zur Befestigung

Enzos: Blinker ausgekugelt – repariert.

 

Verletzungen

Operation: Railmans Naht nach OP entfernt.

Koks: Sehne linker Oberarm gerissen – nicht behandelt

Koks: Finger bei Verschluss eingezwickt und jeden Tag verbunden, da Bluter bis daheim nicht zusammengeheilt.

 

Tipp: Auf der Fähre eine Innenkabine statt Außenkabine, buchen. Die Außenkabine ist teurer. Und was sieht man in der Nacht?

 

Kosten:

Fähre:                                                                        360.-

Übernachtungen:                                                       284.-

Teuerste Nacht auf der Fähre mit 108€,

billigste im Hotel in Neochori mit 25€

Gruppenkassa Essen, Trinken, Maut, Dukatimus.    840.-

Tanken:                                                                     486.-

Uman Dam:                                   Summe:             1970.-

 

Dokumentation

287 GoProVideos mit                                          148,0 GB

2211 Bilder mit Handys und Canon                    147,8 GB

34 Handyfilme                                                        1,4 GB

10 Coptervideos                                                      4,8 GB

Summe                                                                  302 GB

 

Höhepunkte der Reise

Schiefer Turm von Caorle - Kanal von Korinth - Brücke von Patras - Windpark über Patras – Statue Die Frauen von Zagori – Noutsos Brücke – Meteoraklöster – Vikos Schlucht

Olympia – Delfi - Brücke von Arta (1612) Video Volksfront

Kokkori Brücke ohne Wasser - San Marino

 

 

 

 

 

Um den werten Lesern, die der österreichischen Sprache nicht so ganz mächtig sind und beim Lesen die Stirn in Falten legten, hier ein paar Ausdeutschungen.

Das ist unser Extra !

 

Österreichisch – deutsch

haß                                       heiss, aber auch zornig, innerlich am Kochen

Kobel                                    Kleines Gerätehaus, Kiosk,

Schachtelwirt                       Mac Donalds

Huarn Katzlmocha               derbe gallische Schimpfwörter

Verkoffert                             verfahren, den falschen Weg genommen

Presslüfthütte                       Diskothek

Bock                                    Schuhe, ein Tritt in den Hintern, Rehbock

Kennt sich Steine aus          ahnungslos

Uman Dam                          Um den Daumen gerechnet, also cirka, in etwa,ungefähr

Owabodn                             runterbaden - brausen, duschen

du kannst dich brausen       du hast keinen Auftrag, sinnlos

Tschiwawaln                       Cevapcici

griechische Tschiwawaln    Bifteki

Bifteki                                 Fleischlawerl, Fleischpflanzerl, Bullette, Frikadelle

Zum Sau füttern                  Unmengen

Uhudler                               Südburgenländischer Wein, der eine Note von Waldhimbeeren hat

wacheln                              mit den Händen und Armen zugleich winken

Tschocherl - Beisl              kleines Lokal, Kneipe

Koberer                              Wirt, Pächter

Hansee K.                          Hans Krankl, Goleador

Mehlspeiskind                   Patschertes Kleinkind, dass dauernd wo hinhaut. Dem Erdboden zugewandtes Kind.

Glaubts du mir fällt jetzt ein anderes Wort für potschert ein?!

G.A.A.S.      Ultimatives Motorradmagazin des MRC Schwechat "Die Echt'n, Austria

 

 

Kostenaufstellung Rigpek 2022

Übernachtungen

22.5.     Albergo AugustaCaorle                           47,00

23.5.     Fähre                                                        108

24.5.     Achaia Beach Hotel        Patras               63,00 (K:60) (G:73)

25.5.     Hotel Kynaitha   Kalavryta GR               68 lt HP

26.5.     Hotel Kynaitha   Kalavryta GR               68 lt Booking

27.5.     Hotel Varonos    Delfi                              55,00

28.5.     Hotel Oreades   Ano Chora                     bar      

29.5..    Hotel Elvetia      Karpenisi                      34,00   

30.5.                            Neochori                           25,00

31.5.     Hotel Famisi Christos Kalambaka          48,50

1.6.                               Menidi  

2.6       Achaia Beach Hotel        Patras               70,00 73,00      108,00 inkl Runde von Claudia

3.6.       Fähre                                                       108      

4.6.       Blu Arena          Montecchio

5.6.       Park Hotel Villa Leon dòro           Noventa di Piave,  Vendig    48,60